Wojciech Długoraj

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Wojciech Długoraj, auch Adalbert/Albert Długoraj (* um 1550 in Gostyń; † nach 1619), war ein polnischer Lautenist und Komponist der Spätrenaissance.

Leben und Wirken

Długoraj, möglicherweise ein Schüler von Valentin Bakfark, war Lautenist im Dienste von Samuel Zborowski, mit dessen Hof er 1579 Polen verlassen musste. Er kam im Bernhardinerkloster von Krakau unter, aus dem er jedoch 1581 wegen unangemessenen Verhaltens verwiesen wurde. Długoraj wurde 1583 Hoflautenist des Königs Stephan Báthory. 1584 hinterbrachte er dem Kanzler Jan Zamoyski Briefe, die einen Mordplan seines früheren Dienstherren Zborowski gegen den König belegten. Zborowski wurde daraufhin hingerichtet. Vermutlich aus Furcht vor der Rache der Familie Zborowskis flüchtete Długoraj nach dem Tode Báthorys nach Deutschland.

Hier erschienen seine Kompositionen in verschiedenen Sammlungen (z. B. Jean-Baptiste Besards Thesaurus Harmonicus, Köln 1603). Zuletzt erschien 1619 in Leipzig die Tabulatura Długoraj (genannt auch Lautenbuch des Albert Długoraj), die eine Fuge, eine Phantasie, zwei Villanellen und zwei Chorea polonica in deutscher Tabulatur enthalten. Diese Werke weisen ihn als Komponisten und Virtuosen von Rang aus.[1] Zudem sind in Długorajs Sammlung anonyme Werke sowie ein Präludium von Emanuel Adriaensen (2. Hälfte des 16. Jahrhunderts) und eine Courante von John Dowland enthalten.[2]

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf in polnischer Sprache
  2. Adalbert Quadt: Lautenmusik aus der Renaissance. Nach Tabulaturen hrsg. von Adalbert Quadt. Band 1 ff. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1967 ff.; 4. Auflage ebenda 1968, Band 2, S. 6, 38 f., 61 (anonyn: Ei, du feiner Reiter mit Proportio) und 63 f.