Wolfgang Vogler (Grenzopfer)

Wolfgang Vogler (* 8. September 1948 in Parchim; † 15. Juli 1974 in Magdeburg) war ein Todesopfer an der innerdeutschen Grenze.

Tod

Der in Parchim lebende Vogler hatte sich im Sommer 1974 in eine Frau aus Australien, die zu Besuch in der DDR war, verliebt. In der Folge versuchte er am 14. Juli 1974, in der Nähe von Benneckenstein die Grenze zum westdeutschen Niedersachsen zu überwinden. Dabei löste er gegen 18.30 Uhr eine Selbstschussanlage aus und wurde schwer verletzt. Nach einer Notversorgung wurde er in die Medizinische Akademie Magdeburg gebracht, in der er am nächsten Tag starb.

In einem Prozess um den Tod von Vogler und fünf weiteren Fluchtopfern, die durch Selbstschussanlagen oder Schusswaffengebrauch gestorben waren, wurden im September 1993 die verantwortlichen ehemaligen Mitglieder des Nationalen Verteidigungsrats der DDR wegen Anstiftung zum Totschlag zu viereinhalb bis siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.

Literatur

• Hans-Hermann Hertle: Chronik des Mauerfalls: die dramatischen Ereignisse um den 9. November 1989. Ch. Links Verlag, 2009, ISBN 9783861535416, Seite 31; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
• Klaus Marxen, Gerhard Werle: Strafjustiz und DDR-Unrecht: Gewalttaten an der deutsch-deutschen Grenze. Walter de Gruyter, 2002, ISBN 9783899490077, Seite 548; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
• Heribert Schwan: Erich Mielke.: Der Mann, der die Stasi war. Droemer Knaur, 1997, ISBN 9783426269800, Seite 331.
• Erich Loest: Der Todesengel mit den roten Haaren: Authentische Kriminalfälle. Mitteldeutscher Verlag, 2016, ISBN 9783954626830; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.

Weblinks

• Angaben zu Wolfgang Vogler auf den Seiten des Forschungsverbundes SED-Staat der FU Berlin