Wolotschysk
Wolotschysk | ||
Волочиськ
| ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Chmelnyzkyj | |
Rajon: | Rajon Wolotschysk | |
Höhe: | 321 m | |
Fläche: | 9,90 km² | |
Einwohner: | 20.721 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 2.093 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 31200 | |
Vorwahl: | +380 3845 | |
Geographische Lage: | 49° 32′ N, 26° 13′ O | |
KOATUU: | 6820910100 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Bürgermeister: | Halyna Tschorna | |
Adresse: | вул. Незалежності 88 31200 м. Волочиськ | |
Website: | http://www.volochysk.com.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
|
Wolotschysk (ukrainisch
; russisch
/
, polnisch Wołoczyska) ist die Hauptstadt des gleichnamigen Rajons (Rajon Wolotschysk) in der Oblast Chmelnyzkyj der Ukraine mit etwa 20.000 Einwohnern und liegt am linken Ufer des Sbrutsch nahe der Oblastgrenze zur Oblast Ternopil. Die Oblasthauptstadt Chmelnyzkyj liegt etwa 70 Kilometer östlich der Stadt.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 1463, der Ort lag an einer wichtigen Handelsroute zwischen Mitteleuropa und Russland, dies spiegelt sich auch in der Bedeutung des ukrainischen Namens, der auf Deutsch etwa „Transport“ bedeutet. Zunächst gehörte der Ort im Rahmen der Polnischen Adelsrepublik der Adelsfamilie Zbaraski, ab 1631 der Familie Wiśniowiecki und seit 1695 der bekannten polnischen Adelsfamilie Potocki. Nachdem der Ort 1772 an Russland fiel, verkaufte die Familie Potocki Wolotschysk an die Familie Moszyński, welche die lokale Wirtschaft stark förderte und somit dem Ort zu starkem Wachstum verhalf. Durch den Bau der Eisenbahn Lemberg–Podwołoczyska (im Besitz der Galizischen Carl Ludwig-Bahn) mit Anschluss an das russische Bahnnetz bis Kiew wurde 1871 im Ort ein Bahnhof eröffnet.
Da Wolotschysk an der Grenze zwischen dem Russischen Reich und Österreich-Ungarn (Galizien) lag, war der Ort zugleich Grenzort. Jenseits der Grenze entwickelte sich auch der galizische Grenzort Pidwolotschysk zu einem Handelsknotenpunkt, dessen Name von Wolotschysk abgeleitet ist.
Nachdem der Ort im Ersten Weltkrieg direkt im Frontgebiet gelegen und dabei Schäden davongetragen hatte, suchten ihn mehrmals Revolutionswirren heim. Wolotschysk gehörte nun zur Ukraine und war Grenzort der Sowjetunion zur neu entstandenen Polnischen Republik. 1923 wurde es Zentrum des gleichnamigen Rajons. Während des Zweiten Weltkriegs im Juli 1941 besetzten deutsche Truppen den Ort brachten bis zur Rückeroberung durch die Rote Armee am 17. März 1944 fast 9300 Einwohner um. Nach dem Krieg wurde er rasch wiederaufgebaut und es wurden neue Industrien, vor allem Lebensmittelfabriken, im Ort errichtet; seit 1970 hat Wolotschysk den Status einer Stadt.
Persönlichkeiten
- Malbim (1809–1879), Rabbiner
- Samuel Mitja Rapoport (1912–2004), Arzt und Biochemiker
- Oksana Koljada (* 1980), Ministerin
- Nadija Mejcher (* 1982), Sängerin, Schauspielerin und Fernsehmoderatorin
Literatur
- Paulus Adlesgruber, Laurie Cohen, Börries Kuzmany: Getrennt und doch verbunden. Grenzstädte Zwischen Österreich und Russland 1772–1918. Böhlau, Wien 2011, ISBN 978-3-205-78625-2.
Weblinks
- Wołoczyska. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 13: Warmbrun–Worowo. Walewskiego, Warschau 1893, S. 882 (polnisch, edu.pl).