Dachsberg (Südschwarzwald)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 47° 42′ N, 8° 5′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Waldshut | |
Höhe: | 934 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,6 km2 | |
Einwohner: | 1408 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 79875, 79837 | |
Vorwahlen: | 07672, 07755 | |
Kfz-Kennzeichen: | WT, SÄK | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 37 027 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 1 79875 Dachsberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stephan Bücheler |
Dachsberg (Südschwarzwald) ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.
Geographie
Lage
Der staatlich anerkannte Erholungsort Dachsberg liegt im Hotzenwald im Südschwarzwald auf der Westseite des Albtals in 543 bis 1105 Meter Höhe. Die Dachsberglandschaft ist gekennzeichnet durch verschieden große Hochebenen, die terrassenartig gestuft nach Süden hin abfallen. Die meisten Ortsteile liegen auf solchen Hochebenen. Eine Ausnahme bildet der Ortsteil Oberkutterau, der im Albtal liegt und von Dachsberg aus mit dem Auto nur über Straßen des Nachbarortes St. Blasien erreichbar ist.
63 % der Gemeindefläche bestehen aus Wald.
Schutzgebiete, Naturdenkmale
Auf dem Gemeindegebiet von Dachsberg liegen sowohl die Naturschutzgebiete
- Nr. 3012 – Horbacher Moor
- Nr. 3078 – Bruggmatt
- Nr. 3176 – Ennersbacher Moor
- Nr. 3244 – Rüttewies-Scheibenrain
- Nr. 3262 – Kirchspielwald-Ibacher Moos (teilweise), und
- Nr. 3270 – Friedrich-August-Grube. Hier liegt auch der Klosterweiher, der teilweise zum Gebiet gehört.
als auch das Landschaftsschutzgebiet
- 3.37.012 Dachsberg.
Teile dieser Schutzgebiete gehören sowohl zum 1842 Hektar großen FFH-Gebiet Nr. 8214-343 Oberer Hotzenwald, als auch zum 33516 Hektar großen Vogelschutzgebiet 8114-441 Südschwarzwald.
Auf der Gemarkung Dachsberg liegt außerdem das Naturdenkmal Bengelbruck.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden und Osten an die Stadt St. Blasien, im Süden an Albbruck, im Südwesten an Görwihl und im Nordwesten an Ibach.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Dachsberg wurde 1971 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Urberg, Wittenschwand, Wolpadingen und Wilfingen und ihren zahlreichen Ortsteilen geschaffen. Der Name Dachsberg geht auf einen seit Jahrhunderten gebräuchlichen Gebietsnamen zurück.
Urberg mit Schmalenberg, Rüttewies, Oberbildstein, Schwand, Oberkutterau, Urbergersäge und Höll | |
Wittenschwand mit Horbach, Laithe, Arnoldsloch und Ruchenschwand | |
Wolpadingen mit Hierholz, Fröhnd, Finsterlingen und Ennersbach | |
Wappen Wilfingen | Wilfingen mit Happingen, Vogelbach und Hierbach |
Geschichte
Die Besiedelung des heutigen Gemeindegebiets ging im 11. Jahrhundert teilweise vom Kloster St. Blasien, teilweise von weltlichen Herrschaften wie den Herren von Tiefenstein aus. Die vielen kleinen Orte und Weiler sind meist aus Einzelgehöften hervorgegangen. Über Jahrhunderte gehörte der nördliche Teil der heutigen Gemeinde, vor allem der Ortsteil Urberg, zum Zwing und Bann von St. Blasien; der südliche Teil bildete die Einung Wolpadingen der Grafschaft Hauenstein. Die Grenze verlief durch die Ortschaft Wittenschwand. Beide Gebiete waren Teil von Vorderösterreich. 1806 kamen sie zu dem neu geschaffenen Großherzogtum Baden.[2]
Die heutige Gemeinde Dachsberg (Südschwarzwald) wurde am 1. Januar 1971 durch Vereinigung der Gemeinden Urberg, Wilfingen, Wittenschwand und Wolpadingen gebildet.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Dachsberg hat 10 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 54,1 | 5 | 61,1 | 8 | |
FB | Freie Bürgerliste Dachsberg | 45,9 | 5 | 38,9 | 5 | |
gesamt | 100,0 | 10 | 100,0 | 13 | ||
Wahlbeteiligung | 70,5 % | 68,8 % |
Verwaltung
Die Gemeinde Dachsberg gehört dem Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien an. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Wittenschwand.
Sport
1968 wurde der FC Dachsberg 1968 e.V. gegründet, der mit zwei Herren-Fußballmannschaften in der Kreisliga antritt.
Wirtschaft
Die Landwirtschaft spielt keine große Rolle mehr, 2007 gab es noch acht Haupterwerbsbetriebe und 66 Nebenerwerbslandwirte. Die Mehrheit der Arbeitnehmer verdient ihren Lebensunterhalt außerhalb der Gemeinde. Mehrere Handwerksbetriebe (Schreiner, Elektriker, Maurer, Zimmerer, Sanitärtechnik, Kfz-Meisterbetriebe, Metallbearbeitung u. a.) und Dienstleister (Steuerberater, Rechtsanwalt, Architekten, Planungsbüro für Gebäudesystemtechnik, Fuhrunternehmer u. a.) stellen etwa 70 Arbeitsplätze in der Gemeinde. Daneben gibt es den Tourismus, der im weitesten Sinne einschließlich der Gastronomie etwa 30 Arbeitsplätze bietet. Dachsberg zählt jährlich rund 45.000 Übernachtungen, wovon 28.000 touristischen Ursprungs sind. Es stehen etwa 500 Gästebetten zur Verfügung. 17.000 Übernachtungen gehen auf Dauercamper auf dem Campingplatz, Zweitwohnsitze, den Jugendzeltplatz, betriebliche oder kirchliche Erholungs- und Seminarhäuser sowie Familienbesucher zurück. Dachsberg ist seit 1. Januar 2012 eines der vier Mitglieder der Tourismuskooperation FERIEN SÜDSCHWARZWALD der Kur- und Erholungsorte Höchenschwand, Dachsberg, Weilheim und Ibach. Es gehört auch der zum 1. Juli 2012 gegründeten Tourismuskooperation FERIENWELT SÜDSCHWARZWALD an, die aus den 14 Orten Albbruck, Bad Säckingen, Bernau, Dachsberg, Görwihl, Herrischried, Höchenschwand, Ibach, Laufenburg, Murg, Rickenbach, Todtmoos, Wehr und Weilheim besteht.
Veranstaltungen
Seit 1953 findet jährlich das Internationale Dachsbergturnfest statt, ein Bergsportfest auf dem Dachsberg, das Sportler aus Deutschland und den Nachbarländern anzieht. Seit 1996 findet auf dem Waldsportplatz in Wolpadingen alljährlich das Kohlenmeilerfest statt. Brauchtumsköhler bauen einen Original Schwarzwälder Rundmeiler auf, setzen ihn in Glut und lassen ihn kontrolliert verkohlen. Die Kohlenernte findet nach dem Auskühlen zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Details zur Geschichte auf www.grafschaft-hauenstein.de; dort findet sich auch eine aktualisierte Landkarte.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 501.