Wort und Bild Verlag

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Datei:Baierbrunn Verlag Wort und Bild.jpg
Verlagsgebäude in Baierbrunn

Der Wort und Bild Verlag in Baierbrunn produziert Zeitschriften, Kundenmagazine, Bücher und seit 2022 auch Podcasts zum Thema Gesundheit. Vertrieben werden die Medien vorwiegend über Apotheken. Der Verlag hat etwa 300 Mitarbeiter (Stand: 2021)[1]

Geschichte

Gegründet wurde der Verlag 1955 von Rolf Becker mit Entwicklung der Apotheken Umschau, die 1956 erstmals erschien. Sie ist heute – nach der Mitgliederzeitschrift ADAC Motorwelt – die auflagenstärkste deutsche Kundenzeitschrift. Im Jahr 1968 bezog der Verlag seinen Standort in Baierbrunn. Das heutige Medien-Portfolio mit Apotheken Umschau, Senioren Ratgeber, Diabetes Ratgeber, Baby und Familie, medizini und dem Digital Ratgeber erreicht monatlich mehr als 30 Millionen Interessierte in Deutschland – in Print, Online, beim Podcast oder auf Social Media.

Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell Beckers fußt auf zwei Säulen: Professionelle, neutrale Redaktionen und aggressive Werbung.

Säule eins: Professionelle, neutrale Redaktionen. Die Redaktionen bestehen aus routinierten Wissenschaft- und Zeitschriftenredakteuren, die ernsthafte und dennoch unterhaltsame und lesenswerte Gesundheitsmedien zu produzieren verstehen. So haben Apotheken-Umschau-Chefredakteure wie Hans Halter oder Günter Haaf zuvor Zeitschriften wie Geo Wissen, Natur oder Stern in Führungspositionen verantwortet. In den redaktionellen Texten aller Verlagsmedien werden grundsätzlich nur Wirkstoffe genannt, niemals Produkt- oder Markennamen.

Die zweite Säule: Nachfrage und Reichweite erzeugen per aggressiver TV-Werbung (…"nur in guten Apotheken"…) mit der Folge, dass Apotheker vor dem Hintergrund starker Konkurrenz untereinander sich veranlasst sehen, Exemplare etwa der Apotheken Umschau vom Verlag zu erstehen, um sie an ihre nachfragenden Kunden kostenlos weiterzugeben.[2]

Zu den Vertriebserlösen durch die Apotheker kommen Erlöse aus Anzeigen. Anzeigen sind die einzige Möglichkeit für Pharmahersteller, ihre Produktnamen und Marken in den Wort&Bild-Medien zu sehen, da die Redaktionen, wie oben beschrieben, grundsätzlich keine Marken- und Produktnamen nennen.

Beteiligungen

Im Dezember 2020 übernahm Wort & Bild die Werbeagentur Markom,[3][4] und im März 2021 gründete der Verlag das Joint Venture Isartal Health Media mit der Content-Agentur Looping des früheren Stern-Chefredakteurs Dominik Wichmann. Ziel ist, außerhalb der klassischen Apothekenmagazine neue Zielgruppen und Leser zu erreichen.[5]

Darüber hinaus ist der Verlag im digitalen Gesundheitssektor aktiv. Gemeinsam mit dem Pharmagroßhändler Noventi, dem Pharmahersteller Ursapharm und der Verlagstochter Dieter von Holtzbrinck Ventures stellte Wort & Bild Im August 2020 einen 60-Millionen-Euro schweren Digital Health Fonds auf, der vor allem Start Ups unterstützen soll, die sich auf digitale Gesundheitsmedien spezialisiert haben.[6] Gleichzeitig wurde die Belegschaft um 15 bis 20 Personen reduziert.[7]

Bekannte Zeitschriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Presseportal.de: Profil Wort & Bild, abgerufen am 25. Juni 2022
  2. Pia Dahlem, Bernhard Pfendtner: Best of Europe. Corporate Publishing in Dynamic Markets. Dapa Verlag, Penzberg 2007, ISBN 978-3-9808226-2-6.
  3. Markom wird Teil der Wort & Bild Verlagsgruppe, wortundbildverlag.de, 8. Dezember 2020
  4. Robert Hoffmann: Markom Group gehört künftig zu Isartal Health Media, Deutsche Apotheker Zeitung, 8. Dezember 2020.
  5. Jetzt offiziell: Looping Group und Wort & Bild starten Vita Health Media Cpmonitor vom 19. März 2021
  6. Pia Dahlem: Arntzen hält im Gesundheits-Sektor die Fäden in der Hand Lout vom 10. August 2020
  7. Wort & Bild Verlag geht in Offensive – und trennt sich von Mitarbeitern, meedia.de, 1. September 2020.

Koordinaten: 48° 1′ 11″ N, 11° 29′ 14,4″ O