Liste von Wrestling-Begriffen

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(Weitergeleitet von Wrestlingstable)

Im Wrestling haben sich im Laufe der Zeit spezielle Bezeichnungen herausgebildet.

A

  • A-Show: Wichtigste im TV ausgestrahlte Show einer Wrestlingorganisation. Üblicherweise treten dort die größten Stars der Promotion auf. Typische Vertreter sind RAW (WWE), All Elite Wrestling: Dynamite (AEW), Impact Wrestling (TNA) und ehemals WCW Monday Nitro (WCW).
  • Affiliate: Wrestling-Promotion, die einer Major Promotion als Suborganisation (Schwester- oder Tochterorganisation) angeschlossen ist.
  • Alumni: Ehemalige Wrestler einer Promotion. Bilden den inaktiven Teil eines Wrestling-Rosters.
  • Amateur Wrestling: Bezeichnet das klassische Ringen und bildet den Gegensatz zum Pro-Wrestling.
  • Angle: Fachbegriff für ein Element der Storyline. Ein Angle kann ein Interview eines Wrestlers mit dem Backstage-Interviewer, eine Stellungnahme eines Offiziellen der Promotion oder ein Aufeinandertreffen zweier verfeinderter Wrestler außerhalb eines Matches sein.
  • Associates/Associated Promotions: Wrestling-Promotionen, die einer Major Promotion oder einem Affiliate angeschlossen sind. Diese dürfen im Gegensatz zu den Local Promotions bereits mit dem Banner der übergeordneten Promotion veranstalten.

B

  • B-Show: Eine im TV ausgestrahlte Wrestling-Show. Eine B-Show ist ein untergeordnetes TV-Format mit wenigen Stars. Vielmehr treten dort Stars in erster Linie gegen Jobber an. Eine der bekanntesten (inoffiziellen) B-Shows ist WWE Superstars. (siehe auch A-Show)
  • Babyface: siehe Face
  • Banner: Bezeichnung für eine Promotion, unter der sie eine Veranstaltung durchführt.
  • Beatdown: Storyline-Segment, bei dem ein wehrloser Kontrahent von einem oder mehreren Wrestlern bis zur Kampfunfähigkeit niedergestreckt wird.
  • Blackbook: Sperrverzeichnis im Sport. Ist dem der State Athletic Sport Commission (SASC) untergeordnet. Dort werden lokale wie nationale Sperren, deren Dauer und eine Sperrbegründung vermerkt. Eine nationale Sperre bedeutet für den Betroffenen, dass es sich dabei um eine meist zeitlich begrenzte Vollsperrung handelt. Diese untersagt ihm eine Aktivität in den von den SASC kontrollierten Gebieten und der Gesperrte kann nur in den drei US-amerikanischen Bundesstaaten antreten, die keine Sportkommission besitzen. In extremen Fällen können in einem Blackbook auch internationale Sperren vermerkt werden, die dann unbegrenzt sind. Das kommt einem Berufsverbot gleich. Sperren bzw. Einträge im Blackbook können auch im Rahmen einer Storyline eingesetzt werden. So ließ in der ECW beispielsweise Ende der 1990er Jahre der Wrestler Justin Credible seinen Kollegen Sabu sperren. Dieser trat zu dieser Zeit meist schwerverletzt (Kiefer- und Rippenbrüche u. ä.) an und mit der Sperrung gab man diesem die Möglichkeit, seine Verletzungen auszukurieren.
  • Blading: Selbst herbeigeführtes Bluten mittels Schnitt mit einem scharfkantigen Gegenstand, beispielsweise mit Hilfe einer Rasierklinge.
  • Board of Directors: Geschäftsführender Vorstand einer Promotion. Dieser ist für die Ausarbeitung der verschiedenen Storylines zuständig und besteht in der Regel aus den Chef-Bookern und den Major Promotors.
  • Booker: Person, die die verschiedenen Matches aufstellt und den Ablauf der jeweiligen Storyline (Fehdenprogramme usw.) schreibt.
  • Booking: Das Verpflichten von Wrestlern für eine Promotion oder für eine Show. Diese werden vom Booker vorgenommen.
  • Botch: Eine unsauber ausgeführte oder missglückte Aktion, die ein Verletzungsrisiko für den Kontrahenten und den Ausführenden darstellt.
  • Brawl: Laut der Storyline ein außer Kontrolle geratenes Match, bei dem die Kontrahenten ohne erkennbare spezielle Griffe, Würfe und Sprünge auf einander einprügeln.
  • Brawler: Wrestler, der sich durch ein technisch wenig versierten Kampfstil auszeichnet und wild auf seinen Kontrahenten einprügelt.
  • Bump: Bezeichnung für das Fallen eines Wrestlers oder sonstiger an einem Match oder Segment beteiligter Personen. Das Fallen muss dabei nicht aus großer Höhe erfolgen, um als Bump zu gelten. Das richtige Fallen, also „Bumps zu nehmen“, gehört zu den grundlegendsten Aspekten des Wrestlingtrainings, da es das Verletzungsrisiko stark mindert.

C

  • Call(ing): Verbale Kommunikation zweier Wrestler während eines Matches; insbesondere wenn ein Kontrahent seinem Gegner zuflüstert, welche Aktion er nun ausführen wird. Damit kann sich dieser korrekt darauf einstellen und entsprechend reagieren. Das Calling sollte unter keinen Umständen vom Publikum bemerkt werden.
  • Call-Up: Der Aufstieg eines Superstars aus der WWE-Aufbauliga NXT in das Mainroster. Der Superstar wird nach dem Call-Up bei einer der Mainshows Smackdown oder Raw auftreten.
  • Canned Heat: Eine über Lautsprecher in der Halle oder (bei aufgezeichneten Sendungen) in der Nachbearbeitung hinzugefügte Publikumsreaktion. Meistens wird auf diese Weise die vom Promoter angestrebte Reaktion des Publikums auf einen bestimmten Wrestler korrigiert, falls diese nicht den Erwartungen entsprach.
  • Card: Aufstellung von Matches bei einer Veranstaltung. Üblicherweise steigert sich in einer Card das Prestige der Matches von der sogenannten Undercard bis zum Main Event, wobei der Status des Wrestlers oft direkt anhand der Position in der Card absehbar ist.
  • Carry: Ein Wrestler trägt seinen Gegner, wenn die (positive) Qualität des Matches nahezu ausschließlich durch seine Beteiligung entsteht. Der tragende Kontrahent hilft dabei dem meistens untalentierteren Gegner, indem er z. B. den Verlauf des Matches durch sein Calling bestimmt. Die Fähigkeit, auch einen schlechten Gegner durch ein Match zu tragen, zeichnet einen erfahrenen Top-Wrestler aus.
  • Championship: Eine ausgetragene Meisterschaft im Wrestling. Die Meisterschaft wird in der Regel bei Tournaments ermittelt und durch Titelgürtel versinnbildlicht. Eine Meisterschaft kann auch in Form von Pokalen und Schalen ausgedrückt werden. Siehe auch World Championship.
  • Championship belt: Titelgürtel eines Wrestlers. In mehreren Stufen in den Promotionen vorhanden.
  • Cheap Heat: Ein Wrestler – häufig ein Heel – bekommt eine negative Publikumsreaktion, indem er z. B. das Publikum oder die Stadt beleidigt. Cheap Heat trägt nicht zur Overness eines Wrestlers bei, da sie sich ausschließlich auf das entsprechende Match oder Segment auswirkt.
  • Cheap Pop: Ein Wrestler – häufig ein Face – bekommt eine positive Publikumsreaktion, indem er z. B. das Publikum, die Stadt oder einen ansässigen Sportverein lobt. Mick Foley ist bekannt für seine häufig erzielten Cheap Pops.
  • Cheap Shot: Aufgrund einer Unachtsamkeit des Gegners nicht vorhersehbare und häufig illegale Aktion eines Wrestlers, der sich dadurch scheinbar auf einfache Weise einen Vorteil verschaffen kann. Falls sie während eines Matches angewandt wird, wird diese Aktion vom Ringrichter laut Storyline meist nicht bemerkt. Typische Cheap Shots können Tiefschläge, Schläge mit einem verbotenen Objekt oder Angriffe von hinten sein. Sie werden meist von Heels angewandt, um diese dadurch als feige oder bösartig darzustellen. Ric Flair ist bekannt dafür, schnelle unerlaubte Angriffe durchzuführen. Er versteckte unter anderem einen Schlagring in einem seiner Knieschoner.
  • Chief Booker: Haupt-Booker einer Promotion. Meist mit dem Promotor identisch und manchmal auch als Main Booker, Major Booker oder Head Booker bezeichnet.
  • Chief Referee: Haupt-Referee einer Promotion, der auch als Senior Referee, Main Referee oder Head Referee bezeichnet wird.
  • Color-Commentator: Kommentator der nicht nur das Ringgeschehen selbst (siehe Play-By-Play-Commentator) kommentiert, sondern die Storyline miteinbezieht, bzw. Partei für einen Wrestler ergreift. Häufig handelt es sich um einen (ehemaligen) Wrestler
  • Cover: Versuch eines Wrestlers, ein Match durch Pinfall zu beenden. Hierbei drückt ein Wrestler beide Schultern des Gegners gegen den Boden; kann der Wrestler das Cover so lange aufrechterhalten, bis der Ringrichter dreimal auf den Ringboden geklopft hat, hat dieser Wrestler das Match gewonnen.
  • Cruiserweight: Eine Wrestler-Gewichtsklasse, die ein bestimmtes maximales Gewicht besitzt (z. B. in der WWE 93 Kilogramm) und oftmals in einer eigenen Division um einen Titel kämpfen (z. B. in der WWE die WWE Cruiserweight Championship).
  • Current Roster: siehe Roster

D

  • Dark Match: Ein während einer für eine Fernsehausstrahlung veranstalteten Show stattfindendes Match, dass aber selbst nicht im Fernsehen ausgestrahlt und nur dem Hallenpublikum gezeigt wird. Dark Matches finden meist vor, seltener nach, der Aufzeichnung statt und dienen dem Anheizen der Stimmung des Publikums. Sie werden oft für Neulinge oder neue Gimmicks genutzt, um die Reaktion des Publikums zu testen.
  • Development Territory: Entwicklungsgebiet einer Major Promotion; in der Regel im Geltungsbereich einer angeschlossenen Local Promotion und kann auch aus mehreren Local Promotions bestehen.
  • Dirtsheets oder dirt sheets: dt. „Schmutzblätter“. Wrestling-Newsletter oder Fanzines, die angebliche oder reale Hintergrundinformationen über das Wrestling verbreiten und nicht von einer bestimmten Promotion gefördert werden. Sie gefährdeten das früher verbreitete Kayfabe.
  • Dusty Finish: Ausgang eines Matches, bei dem die Entscheidung des Ersatzschiedsrichters (der den Schiedsrichter vertritt, weil dieser beispielsweise laut Storyline bewusstlos ist) von dem ursprünglichen Schiedsrichter geändert wird. Es ist nach Dusty Rhodes benannt, der als Booker viele solcher Ausgänge für Matches in der WCW schrieb.
  • DUD: Ein schlechtes oder völlig uninteressantes Match.

E

  • Edeljobber: Wrestler, der wie ein Jobber die Aufgabe hat, andere Wrestler durch Siege gegen ihn bekannter zu machen. Jedoch darf ein Edeljobber gelegentlich auch ein Match gewinnen (meist gegen etablierte Heels) oder aber sich zumindest stärker zur Wehr setzen und ein paar Minuten lang selbst gut aussehen.
  • Eingestellt: Vakanter Titel, der nicht mehr vergeben wird.
  • Einzug: siehe Entrance
  • Entrance: Einmarsch eines Wrestlers oder eines Offiziellen in die Halle. Der Entrance wird meistens mit Musik und Pyrotechnik unterstützt und ist vom Gimmick und Status des Wrestlers geprägt. Ein Face klatscht sich beim Einmarsch oft mit den Fans in den vorderen Reihen ab oder verteilt an das Publikum in den vorderen Reihen Geschenke, während ein Heel sich verbale Auseinandersetzungen mit dem Publikum liefert oder es gar nicht beachtet.
  • Entwicklungs-Liga: siehe Development Territory

F

  • Face: Wrestler oder Offizieller, der für das Publikum die Rolle des Guten einnimmt und Pops erhält bzw. erhalten sollte. Faces zeichnen sich durch das Unterstützen anderer Faces, Verteilen von Geschenken an das Publikum, einen fairen Kampfstil oder bestimmte Comedyeinlagen aus. Das böse Pendant des Faces ist der Heel.
  • Fallobst: Aus dem Boxsport übernommene deutsche Bezeichnung für einen Jobber. Wurde Anfang der 1990er Jahre bevorzugt von deutschen TV-Moderatoren verwendet, seither eher ungebräuchlich.
  • False Finish: Moment eines Matches, bei dem das Publikum von dessen unmittelbarem Ende ausgeht, wenn z. B. ein Wrestler gepinnt wird und der Ringrichter zählt. Der scheinbar unterlegene Wrestler kann sich aber in letzter Sekunde vor der Niederlage retten und das Match fortsetzen. False Finishes sollen in der Endphase eines Matches die Spannung nochmals erhöhen.
  • Federation: siehe Wrestling Federation
  • Fehde: Ausgearbeitetes Storylineprogramm, bei dem mehrere Parteien – einzelne Wrestler oder sogar ganze Gruppierungen gegeneinander antreten. Ein Fehdenprogramm wird meist über einen relativ großzügigen Zeitraum von mehreren Monaten im Zuge einer Storyline mit Matches und anderen Showelementen aufgebaut.
  • Finisher: Aktion, mit der ein Wrestler seinen Gegner für gewöhnlich am Ende des Matches besiegen darf. Der Finisher soll die härteste Aktion des jeweiligen Akteurs darstellen und hat oft auch einen speziellen Namen.
  • Finishing Move: siehe Finisher
  • Five Star Match (auch ***** Match): Ein Match von außerordentlicher Qualität. Die Bezeichnung entstand durch die von Dave Meltzer etablierte Bewertung von Matches anhand einer Fünf-Sterne-Skala.
  • Forbidden object: siehe Foreign object
  • Foreign object: Ein Gegenstand, der regelwidrig bei einem Brawl eingesetzt wird.
  • Free Agent: Person ohne festen Vertrag. Wird nur für einzelne Matches gebucht (siehe auch Booking). Diese Person ist demnach nur ein freier Mitarbeiter.
  • Freebird Rule: Regel, nach der ein aus drei (selten mehr) Wrestlern bestehendes Stable, das momentan einen Tag-Team-Titel hält, diesen in Titelmatches von zwei beliebigen Mitgliedern verteidigen lassen kann. Zuerst wurde die Regel von den namensgebenden Fabulous Freebirds eingeführt.
  • Free Tournament: Ein offenes Wrestling-Turnier, das außerhalb der Storyline geführt wird und von verschiedenen Promotionen gemeinschaftlich veranstaltet werden kann. Es gelten keinerlei Zeitlimits und Beschränkungen. Bei diesen freien Turnieren gilt offiziell das sogenannte K.O.-Prinzip. Diese Turniere zeichnen sich zum einen durch technisch hochklassige Wrestling-Matches und zum anderen durch besonders brutale Hardcore-Matches aus. siehe auch Shootfight Wrestling
  • Freies Turnier: siehe Free Tournament
  • Fuck up: siehe Botch

G

  • Gaijin: Ausländischer Wrestler in japanischen Promotionen. Diese treten oftmals als Heels an.
  • Garbage-Wrestling: Ursprüngliche Bezeichnung des Hardcore-Wrestlings. Diese wurde 1989/90 von Giant Baba für den Wrestlingstil der FMW eingeführt.
  • Gimmick: Ring-Charakter, den ein Wrestler darstellt, um Fehdenprogramme und sonstige Storylines glaubwürdig zu verkaufen. Das Feld der möglichen Gimmicks ist sehr weit und mitunter behält ein Wrestler sein Gimmick über seine gesamte Karriere. Eines der bekanntesten Gimmicks im Wrestling ist das des Undertakers. Der Ausdruck wird auch häufig dafür benutzt, echte Ansichten und Handlungen eines Wrestlers von denen in der Storyline zu unterscheiden.
  • Gimmick Wire: Präparierter Stacheldraht der größeren Promotionen, bei denen der Stacheldraht bei Matches unter Hardcore-Regeln aus Blech oder Hartgummi besteht.
  • Gorilla-Position: Position des leitenden Backstagemanagers, direkt vor der Auftrittsrampe der Wrestler. Benannt nach Gorilla Monsoon.
  • Grand Slam Champion: Steigerungsform des Triple Crown Champions und bezeichnet einen Wrestler, der zusätzlich zu den drei höchsten Titeln einer Wrestlingorganisation einen vierten, weiteren Titel der Organisation erringen konnte.

H

  • Head Referee: siehe Chief Referee
  • Heat: Negative Publikumsreaktionen in Form von Buh-Rufen, Pfiffen oder anderen Missgunstbezeugungen, die Heels bei ihnen erzeugen. Der Begriff Heat wird zum Teil auch von Fans benutzt, wenn Wrestler innerhalb der Promotion für Ärger sorgen. In diesem Zusammenhang wird der Begriff vor allem in Internet-Foren benutzt.
  • Heel: Wrestler, der für das Publikum die Rolle des Bösewichtes einnimmt und dafür Heat bekommt. Einen Heel kennzeichnet vor allem der (illegale) Gebrauch von Waffen, das Beschimpfen der Fans und anderer Wrestler, Ausruhen außerhalb des Ringes während des Matches und Tiefschläge gegen den Gegner. Die klassischen Arten des Heels sind der Foreign Heel, ein Ausländer, der den Veranstaltungsort beschimpft, der Monster Heel, ein großer, besonders muskulöser Wrestler, der Psychopath und selbstverliebte Wrestler mit narzisstischen Zügen. Das Gegenteil des Heels ist der Face.
  • High-Flyer: Wrestler, der meist akrobatische Aktionen vom obersten Ringseil aus durchführt. In der Regel sind die ausführenden Wrestler von relativ kleinem und leichtem Körperbau. Ein Beispiel sind die Superstars Rey Mysterio und Sin Cara.
  • High-Flying: siehe High-Flyer
  • Hot Tag: Wechsel (tag) eines Tag-Team-Matches, auf den sehr lange hingearbeitet wird. Ein Wrestler wird vom gegnerischen Team dominiert und am Wechsel gehindert. Nachdem aber der Hot Tag dann doch vollzogen wurde, schafft es der eingewechselte, fitte Kontrahent meistens, für kurze Zeit beide Gegner gleichzeitig abzufertigen. Da das Publikum einen Hot Tag erhofft und somit Spannung erzeugt werden soll, findet er ausschließlich bei Face-Teams statt.
  • Hooker: Wrestler, der die Fähigkeit besitzt, auch in einem echten oder auch offenen Match (wo das Ende des Matches nicht mit der vorgesehenen Storyline übereinstimmt) den Gegner durch entsprechende Griffe real kampfunfähig zu machen. Sie werden meistens eingesetzt, wenn ein Neuling zu übermütig wird oder Wrestler sich nicht an Absprachen halten. Ein bekannter Hooker war Lou Thesz. Heute sind echte Hooker im Wrestling nur noch selten anzutreffen.
  • Houseshow: Veranstaltung, die nicht im Fernsehen übertragen oder auf DVD veröffentlicht und somit nur vom Publikum in der Halle gesehen wird.
  • Hulking up: Kurze Phase in einem Match, in der sich ein unterlegener Face-Wrestler plötzlich innerhalb kürzester Zeit von den Aktionen seines Gegners erholt und selbst eine Offensive einleitet. Dabei no-sellt er die Moves des Gegners, die den oft mit starkem Gestikulieren unterstützten Hulk-up unterbrechen sollen. Der Ausdruck wurde von Hulk Hogan abgeleitet, da es in sehr vielen seiner Matches zu einer solchen Aktion kommt.

I

  • Independent Circle: Die unabhängige Wrestling-Szene außerhalb der großen Verbände. Meistens auf die US-amerikanische und kanadische Szene bezogen.
  • Independent Promotion: Kleinere Promotion, die keine oder kaum Pay-Per-Views veranstaltet und allgemein keine landesweite TV-Präsenz besitzt. Ihre Haupteinnahmequelle liegt in den Eintrittspreisen der meist monatlich abgehaltenen Veranstaltungen und in den eventuellen DVD-Verkäufen. Wrestler werden nicht fest verpflichtet, sondern nur pro Veranstaltung gebucht, sodass eine Indy-Liga bekanntere Wrestler höchst selten exklusiv unter Vertrag hat. Der Ausdruck selbst ist nicht eindeutig definiert, sodass z. B. oft grundsätzlich jede amerikanische Promotion außer dem Marktführer World Wrestling Entertainment als Independent bezeichnet wird, obwohl die Bezeichnung auf TNA und Ring of Honor mittlerweile nicht mehr zutrifft.
  • Indys: siehe Independent Circle
  • Interference: Eingreifen eines Wrestlers in ein Match, an dem er laut Storyline eigentlich nicht beteiligt ist. Eine Interference führt zu einer Disqualifikation des Wrestlers, zu dessen Vorteil der Eingriff geschieht. Dieses Eingreifen durch andere Wrestler wird oft benutzt, um vor Großveranstaltungen keinen der Protagonisten durch klare Niederlagen als schwächer darzustellen.

J

  • Job: Geplantes Verlieren eines Matches. Auch „den Job machen“ oder „jobben“ genannt.
  • Jobber: Wrestler, der dafür bezahlt wird, gegen bekanntere Wrestler zu verlieren, um deren Motivation zu fördern und beim Publikum beliebter zu machen (zu jobben).
  • Joshi: siehe Joshi Puroresu
  • Joshi Puroresu: Japanisches Frauenwrestling.

K

  • Kayfabe: Abmachung, dass die Wrestler und Offiziellen vor der Kamera (und zum Teil auch in der Öffentlichkeit) so tun, als würde alles im Wrestling echt sein. Ursprünglich eine Fantasiesprache, mit der Wrestler im Ring ihre Aktionen absprachen. Wurde auch als Codewort benutzt, wenn Marks in der Nähe waren.
  • Kickoff-Show: siehe Pre-Show
  • Kick-out: Unterbrechung eines Pin-Versuchs durch den unterlegenen Kontrahenten. Meistens erfolgt ein Kick-out erst, nachdem der Ringrichter bereits bis zwei gezählt hat – ein Kick-out bei eins demonstriert somit die zum Zeitpunkt des Pin-Versuchs noch besonders hohe Kondition des Wrestlers.

L

  • Legends contract: Spezialvertrag in großen Wrestlingverbänden. Altverdiente Wrestler und Manager unter Legendenstatus haben einen sehr großen Einfluss auf die Planung eines Matches. So können sich Inhaber eines Legendenvertrages ihren Gegner selbst aussuchen und über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wrestler, die bei der WWE einen "Legendenstatus" besitzen, können unter ihrem erfolgreichsten WWE-Gimmick auch in der unabhängigen Wrestlingszene (einschließlich der NWA) antreten, sofern Filmaufzeichnungen nicht öffentlich im TV ausgestrahlt werden.
  • Light Heavyweight: Eine Wrestler-Gewichtsklasse, die ein bestimmtes maximales Gewicht besitzt (z. B. in der WWE 99,79 Kilogramm). Heute wird diese Gewichtsklasse kaum mehr beachtet (anders als die Cruiserweight-Klasse), doch es gab auch eigene Titel dafür (z. B. in der ehemaligen WWF die WWF Light Heavyweight Championship).
  • Local Promotion: Untergeordnete Promotion, die einer Major Promotion angeschlossen ist. Diese Promotion ist unterhalb der assoziierten Promotion angesiedelt, da sie in der Regel nicht unter dem Banner des übergeordneten Promotion veranstaltet. (siehe auch Associates)
  • Lucha Libre: Mexikanisches Wrestling, das sich insbesondere durch seine High-Flying-Aktionen auszeichnet.
  • Luchador: Bezeichnung für einen Wrestler aus Mexiko oder Puerto Rico, die sich auch außerhalb des Einzugsgebiets der Lucha Libre eingebürgert hat. Luchadores treten häufig maskiert an.

M

  • Main Event: Haupt-Match und Abschluss einer Wrestling-Veranstaltung. Im Main Event treten fast ausschließlich die größten Stars der Promotion (Main Eventer) oder die aktuellen World-Champions an.
  • Major Promotion: Wichtigste Promotion in einer Region.
  • Match: Das Hauptelement der Shows, das Aufeinandertreffen zweier Wrestler oder Tag-Teams im Ring oder nach Sonderregeln auch an anderen Orten. Gern von den Veranstaltern und vom Publikum auch als Kampf bezeichnet und aufgefasst.
  • Mark: Fan, der sämtliche Vorkommnisse im Wrestling für echt hält; für den also das Kayfabe uneingeschränkt gilt. Marks legen gemeinhin besonderen Wert auf die Storylines und weniger auf die wrestlerische Qualität eines Matches. Unter Smart Marks werden Marks einerseits aus ebendiesem Grund oft belächelt; andererseits beneidet man sie häufig, da sie die Storylines vollkommen unbeschwert genießen und dabei mitfiebern können, ohne die Qualitäten der Gimmicks, Matches und Storylines in Frage zu stellen. Das Sports Entertainment der WWE zielt hauptsächlich auf Marks ab. Marks sind zu Zeiten des Internets allerdings eher selten geworden, da man selbst bei kleinsten Recherchen entdeckt, dass Wrestling nur Show ist. Das Wort Mark wird mittlerweile auch teils negativ für besonders eingefleischte Fans eines bestimmten Wrestlers, einer bestimmten Promotion usw. gebraucht.
  • Manager: Optional eingesetzte Ringbegleiter eines Wrestlers, die in der Regel selbst im Ring nicht aktiv sind. Vielmehr begleiten sie ihren Schützling zum Ring und greifen laut Storyline mitunter zu dessen Gunsten ein. Speziell bei Wrestlern, die über wenig Charisma verfügen, nicht gut mit dem Mikrofon umgehen können, oder aus sonstigen Gründen wenig Reaktion erhalten, übernimmt der Manager auch die Interviews. Weibliche Manager werden üblicherweise Valet genannt.
  • Micwork: Fähigkeit eines Wrestlers oder Managers, mit dem Mikrofon umzugehen, also gute Interviews und Promos zu geben. Im Sports Entertainment können charismatische Wrestler durch gutes Micwork trotz eher eingeschränkter Wrestling-Fähigkeiten zu enormem Erfolg gelangen.
  • Midcard: Mittlerer Bereich einer Veranstaltungskarte, in dem Wrestler antreten, die einen geringeren Status als die Main Eventer haben. Daher werden diese Wrestler auch Midcarder genannt. Es gibt oftmals eigene Titel für Midcarder, z. B. die WWE Intercontinental Championship.
  • Midget: Kleinwüchsiger Wrestler, der hauptsächlich in den frühen Jahren des Wrestlings als zusätzliches Showelement agierte.

N

  • No Contest: Der anwesende Ringrichter erklärt ein Wrestling-Match zu einem No Contest, wenn laut der ausgearbeiteten Storyline kein Wrestler mehr in der Lage ist, dieses fortzuführen und er dieses Match abbrechen muss.
  • No Show: Ein Wrestler kommt gewollt oder ungewollt nicht zu seinem eingeplanten Auftritt.
  • No-selling: Eine Wrestler zeigt keine Reaktion auf gegen ihn gerichtete Aktionen. Letzteres kann im Rahmen der Storyline geschehen und Ausdruck besonderer Eigenschaften eines Gimmicks sein, aber auch als Shoots ein eigenmächtiges Sabotieren des Matches darstellen.

O

  • Officials: Die Offiziellen einer Promotion. Bestehen in der Regel aus den Promotoren, Bookern und den Referees. Diese vertreten die entsprechende Promotion nach außen.
  • Opener: Erstes Match einer Wrestlingveranstaltung.
  • Overness: Status eines Wrestlers beim Publikum. Ein Face ist over, wenn ihm zugejubelt wird, während einem Heel im besten Fall blanker Hass entgegenschlägt. Die angestrebte Overness zu erreichen, ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Wrestlers und kann seine künftige Karriere entscheidend beeinflussen. Die Erzeugung ungewollter Publikumsreaktionen ist ein herber Rückschlag für einen Wrestler.
  • Over-selling: Ein Wrestler zeigt eine übertrieben starke Reaktion auf einen Angriff seines Gegners und lässt diesen somit unglaubwürdig erscheinen. Da der choreografische Faktor des Wrestlings hierbei deutlich zutage tritt, kann Over-selling durchaus als eine Verletzung des Kayfabe angesehen werden. In den 1990ern war Over-selling öfter in Gebrauch, um die Macht von Riesen und magischen Gimmicks hervorzuheben. Deshalb sieht man bei einigen Wrestlern, wie Shawn Michaels, die ihren Höhepunkt in den 1990ern hatten, dieses Over-selling noch heute.

P

  • Parts Unknown: Beliebte Bezeichnung, um den Herkunftsort eines mystisch anmutenden oder monströs wirkenden Wrestlers nicht präzise angeben zu müssen. Die Bezeichnung fand vornehmlich in den 1980er und beginnenden 1990er Jahren Verwendung, da in dieser Zeit die unter diesem Stichpunkt antretenden Charaktere meist ein Comic-bezogenes Gimmick erhielten.
  • Pillmanize: Um den Knöchel oder Arm eines Ringers (in Kayfabe) zu brechen, indem man ihn zwischen den Sitz und die Kopfstütze eines Stuhls legt und dann auf den Stuhl tritt. Benannt nach Brian Pillman, dessen echte Knöchelverletzung im Jahr 1996 in Kayfabe einem Angriff dieser Art von Stone Cold Steve Austin zugeschrieben wurde.
  • Play-By-Play-Commentator: Kommentator, der das Ringgeschehen sachlich kommentiert. Den Gegenpart übernimmt dann häufig der Color-Commentator.
  • Pop: Spontane Zuschauerreaktion, beispielsweise das Anfeuern eines Wrestlers.
  • Powerhouse: Wrestler, der im Ring durch seine Körperkraft auffällt. Er führt entsprechende Aktionen aus, und oft wird dem Publikum seine kraftmäßige Überlegenheit gegenüber dem Gegner verdeutlicht.
  • Pre-Show: Art der Vorberichterstattung insbesondere bei Pay-per-Views der größeren Promotions, die oftmals durch ein bis zwei Matches ergänzt wird.
  • Producer: siehe Road Agent
  • Promo: Interview, Rede oder Stellungnahme eines Wrestlers, die meist dazu benutzt wird, ein Fehdenprogramm verbal aufzubauschen.
  • Promotion: Firma, die Wrestlingveranstaltungen organisiert. Die derzeit einflussreichste Promotion ist die US-amerikanische WWE, die die Position des globalen Marktführers innehat.
  • Promoter: Betreiber einer Wrestling-Marketingfirma. Dieser ist meistens mit dem Chef-Booker identisch.
  • Professional Wrestling: siehe Pro-Wrestling
  • Pro-Wrestling/Pro Wrestling: Bezeichnung des hier behandelten Schaukampfs zur Unterscheidung vom klassischen (Amateur-)Ringen. Heute auch als Begriff zur stilistischen Abgrenzung zwischen dem unterhaltungslastigen und familienfreundlichen Sports Entertainment, wie er bei WWE praktiziert wird, und Promotions wie All Elite Wrestling und New Japan Pro Wrestling, die eher den sportlichen und wettkampforientierten Aspekt bei der Gestaltung ihrer Shows betonen.
  • Puroresu: Japanisches Wrestling.
  • Push: Karriereschub eines Wrestlers, der bei einem Push öfter als gewöhnlich in einer A-Show auftreten, gegen andere große Wrestler gewinnen und oftmals auch einen wichtigen Titel der Promotion, normalerweise erst einen Midcard- und anschließend einen World-Title erhalten darf.

R

  • Referee: Ringrichter einer Promotion.
  • Referee Bump: Spezielle Variante eines Bumps, bei der der Ringrichter scheinbar zu Schaden kommt oder kurzfristig außer Gefecht gesetzt ist. Abgekürzt auch Ref Bump genannt.
  • Ring Rust: Fehlende Wrestling-Praxis eines Athleten, der beispielsweise nach einer Verletzungspause in den Ring zurückkehrt. Ein hohes Maß an Ring Rust kann zu einer erhöhten Zahl von Botches führen.
  • Ringrichter: siehe Referee
  • Road Agent: Person, die mit aktiven, meist jungen Wrestlern einer Promotion trainiert und mit ihnen die Abläufe für Matches oder andere geplante Auftritte bespricht. Auch vermittelt der Road Agent häufig zwischen dem Management und den Wrestlern. Road Agents sind meist ehemalige, erfahrene Wrestler oder Ringrichter.
  • Rope break: Aktion eines Wrestlers, um sich z. B. einem Aufgabegriff zu entziehen, indem er in die Ringseile greift. Nach dem für alle Promotionen verbindlichen Regelwerk der National Wrestling Alliance muss der Kontrahent nun innerhalb von fünf Sekunden seinen Aufgabegriff lösen. Auch kann so ein Cover unterbrochen werden, indem der unterlegene Kontrahent ein Bein auf oder unter ein Ringseil legt.
  • Roster: Aktiver Wrestling-Kader einer Promotion, der aus Wrestlern und Offiziellen besteht. Der Kader kann durch einen Roster split unterteilt werden; so unterhält beispielsweise die WWE mit RAW, SmackDown! und WWE NXT derzeit drei Roster. Diese bilden jeweils auch ein gleichnamiges TV-Format.
  • Rulebreaker: Wrestler, der sich seiner Storyline nach über die bestehenden Regeln hinwegsetzt und seine Kontrahenten beispielsweise mit verbotenen Gegenständen attackiert. Ein Rulebreaker wird oftmals gleichzeitig als Heel dargestellt, um die Rolle glaubwürdiger aussehen zu lassen und die Zuschauerreaktion zu verstärken.
  • Run-In: Oft unfaires Eingreifen eines Wrestlers in ein Match. Führt im Normalfall zur Disqualifikation des nicht Angegriffenen.

S

  • Save, den Save machen: Ein Wrestler kommt zum Ring, um eine unfaire Aktion zu beenden. Folgt oft direkt auf einen Run-In.
  • Screwjob: Vorfall, der aus Sicht der beteiligten Wrestler auf unerwartete und unabgesprochene Weise endet. Dabei wird entgegen vorheriger Absprache ein Wrestler durch die Führung einer Promotion absichtlich benachteiligt. Die bekanntesten Beispiele waren Wendi Richter und Bret Hart, die 1985 und 1997 vom Promotor Vince K. McMahon offen und entgegen der ausgearbeiteten Storyline hintergangen wurden.
  • Selling: Reaktion eines Wrestlers auf eine Aktion des Kontrahenten und somit einer der wichtigsten Bestandteile des Wrestlings. Ein Kontrahent hat die Aufgabe, die Aktionen realistisch, aber nicht zu übertrieben zu verkaufen. Zu spektakuläre Reaktionen auf einen Move werden als Over-selling bezeichnet.
  • Shoot: Aktion, die gegen die Planungen des jeweiligen Bookers oder Promoters verstößt. Dies kann beispielsweise durch nicht abgesprochene, harte Aktionen innerhalb eines Matches oder durch sehr offene und kritische Interviews geschehen. Ein sogenannter Worked Shoot hingegen soll den Anschein eines Shoots erwecken, ist aber vollständig geplant.
  • Shoot Fight: Außer Kontrolle geratenes Match, in dem sich die Kontrahenten bewusst verletzen wollen, um das Match zu ihren Gunsten zu entscheiden.
  • Shoot Fighter: Wrestler, der seinen Kontrahenten außerhalb der ausgearbeiteten Storyline bewusst verletzt.
  • Shoot Fight Style: Variante der Matchführung, die offensichtlich auf das bewusste Verletzen der Wrestler ausgelegt ist. Diese ist zwischen dem Hardcore-Wrestling und den eigentlichen Death-Matches angesiedelt und war in den 1990er Jahren in Japan populär. (siehe auch Worked Shoot)
  • Shootfight-Wrestling/Shootfight Wrestling: Matchart zwischen Wrestlern mit unterschiedlichen Sporthintergrund. So treten Wrestler mit Ringer-Hintergrund gegen Kontrahenten mit beispielsweise Boxer-Hintergrund an. Beim Shootfight-Wrestling herrschen strenge Regeln und sind im Gegensatz zu den üblichen Wrestling-Matches in der Regel ohne Zeitlimit und offen. Das heißt, es steht im Vorfeld kein Sieger fest, da diese Matcharten außerhalb der Storyline laufen. Shootfight-Wrestling kam in den 1990er Jahren mit dem Shoot Fight Style in Japan auf, orientierte sich am MMA und erfreute sich dort großer Beliebtheit. Siehe auch Free Tournament.
  • Smart Mark: Fan, der zwar nicht direkt im Wrestling-Business involviert ist, aber dennoch ein relativ hohes Maß an Insider-Wissen besitzt. Ein Smart Mark setzt sich über das Kayfabe hinweg und beurteilt Matches und Storylines aus anderen Gesichtspunkten, als es die meisten größeren Promotionen vorsehen. Die Anzahl an Smart Marks wuchs durch die Verbreitung des Internets sehr stark an. Obwohl große Promotionen wie World Wrestling Entertainment und Total Nonstop Action Wrestling nach wie vor hauptsächlich auf Marks abzielen, werden mittlerweile häufig Details in die Storylines eingearbeitet, die nur Smart Marks auf Grund ihres Hintergrundwissens verstehen können. Andere Promotionen wie Ring of Honor zielen z. B. durch den Verzicht auf unglaubwürdige Storys und die Konzentration auf das Wrestling an sich hauptsächlich auf Smart Marks ab.
  • Special Referee: Eine bestimmte Person – meistens ein ehemaliger Wrestler, aber zum Teil auch Schauspieler oder andere Prominente – übernimmt für ein Match die Rolle des Schiedsrichters. Meistens sind die special referees besonders in die Fehde der beiden rivalisierenden Wrestler eingebunden und greifen für eine Partei in das Match ein oder sorgen für ein regelwidriges Ende. Sie werden entweder von einem Wrestler vorgeschlagen oder von den Offiziellen der Promotion festgelegt. In der WWE stellte z. B. Shawn Michaels mehrmals den special referee dar.
  • Spot: Exakt geplante Aktion oder Aktionsabfolge, die darauf abzielt, beim Publikum eine bestimmte Reaktion hervorzurufen. Aktionen, die sehr spektakulär sind und das Publikum besonders mitreißen, werden auch als High Spots oder Money Spots bezeichnet.
  • Squash: Einseitiges Match, in dem ein Kontrahent als deutlich überlegen dargestellt wird und häufig ohne nennenswerte Gegenwehr seines Gegners in kurzer Zeit gewinnt. In den 1980er und 1990er Jahren wurden Squash-Matches oft benutzt, um dem Publikum das Gimmick oder die Techniken eines Wrestlers näherzubringen. Dabei trat der squashende Wrestler gegen einen relativ unbekannten anderen Wrestler an. Heutzutage werden Squash-Matches meistens dazu benutzt, einen Wrestler dem Publikum als unbezwingbaren Monster Heel zu verkaufen.
  • Sports Entertainment: Eigenbezeichnung der WWE für ihre Wrestling-Auffassung. Sie bezieht sich damit auf den hohen Anteil von mit Elementen einer Soap Opera durchsetzten Storylines, die mit einer athletischen Choreografie kombiniert werden. Sports Entertainment dient zur reinen Unterhaltung. Der Ausdruck wird von Fans häufig auch auf andere Ligen wie TNA bezogen und als Abgrenzung zu mehr auf das Pro-Wrestling an sich fixierten Promotions wie All Elite Wrestling, New Japan Pro Wrestling oder Ring of Honor verstanden.
  • Stable: Gruppe von Wrestlern, die laut der ausgearbeiteten Storyline miteinander verbündet sind. Oft ist Sinn und Zweck eines Stables der Aufbau jüngerer Wrestler durch die intensive Zusammenarbeit mit erfahreneren Wrestlern und das Entwickeln von Fehden und Storylines. Eines der einflussreichsten frühen Stables waren die Four Horsemen. Weitere bekannte Stables sind New World Order, D-Generation X oder The New Day.
  • State Athletic Sport Commission: Regionale Sportkommission in den Vereinigten Staaten. Ist oberste Sportinstanz in den USA und in 47 Bundesstaaten vertreten. SASCs überwachen die Einhaltung der von der US-Regierung herausgegebenen Vorgaben sowie die Sperrung von Sportlern. Dafür gibt die Sportkommission das sogenannte Blackbook heraus. Die Sportkommission ist auch für die Anerkennung von Vereinen und Promotionen zuständig. Durch Verleihung einer Lizenz von Seiten der SASC gelten diese als gegründet. Eine erteilte Lizenz kann aber auch wieder von ihr entzogen werden.
  • Stiff: Besonders hart ausgeführte Aktionen werden als stiff bezeichnet. Bekannt ist diese Art des Wrestlings vor allem aus Japan und Großbritannien.
  • Stipulation: Festgelegte Art oder Aktion, wie ein Match – abweichend vom Three-Count – siegreich beendet werden kann. Ein Tables-Match kann mal beispielsweise laut Stipulation nur dadurch gewinnen, indem man den Gegner durch einen Tisch wirft und dieser zerbricht (siehe Liste der Wrestling-Matcharten).
  • Storyline: Drehbuch mit den Geschichten, die um einen Wrestler (und dessen Gegner) aufgebaut werden.
  • Submission: (dt. „Unterwerfung“) Aufgabe eines Wrestlers während des Matches, wenn er sich nicht aus einem Aufgabegriff des Gegners befreien kann. Dabei klopft der unterlegene Wrestler mit der Hand mehrmals auf den Boden des Rings (engl. to tap out), woraufhin der Ringrichter das Match abläuten lässt und der Wrestler, der abgeklopft hat, verliert. Zum Teil kann ein Match nur durch Submission gewonnen werden, siehe dazu auch die Liste der Wrestling-Matcharten.
  • Suborganisation: siehe Affiliate

T

  • Tag: Abklatschen zwischen zwei Mitgliedern eines Teams, wodurch sich der außenstehende Wrestler einwechselt und der sich im Ring befindende Wrestler auswechselt.
  • Tag Team: Team aus zwei oder mehr Mitgliedern, die während des Matches durch Abklatschen in den bzw. aus dem Ring wechseln.
  • Talent Scout: siehe Road Agent
  • Talents: siehe Roster
  • Three-Count: Erfolgreicher Pinfall. Der Name leitet sich vom dreimaligen Schlagen auf den Ringboden durch den Ringrichter ab.
  • Time Keeper: Zeitnehmer. Läutet nach Ringrichter-Anweisung die Ringglocke. Überbleibsel der bis in die 1980er Jahre üblichen Matchansetzung auf mehrere Runden vorbestimmter Länge und Siegerfestsetzung durch ein Kampfgericht.
  • Titel: siehe Championship
  • Tournament: Turnier einer Promotion. Kann auf ein bis drei Tage angesetzt werden. Bei einer wichtigen Storyline kann ein solches Turnier auch bis zu sechs Wochen dauern.
  • Triple Crown Champion: Wrestler, der es geschafft hat, in seiner Karriere die drei höchsten Titel einer Wrestlingorganisation zu erhalten.
  • Turn: Wechsel eines Wrestlers vom Face- zum Heel-Status oder umgekehrt. Ein Turn kann sowohl überraschend durch eine bestimmte Aktion innerhalb eines Angles geschehen (hard turn), aber auch langfristig in vielen kleinen Schritten ablaufen (soft turn). Oft bedeutet ein Turn gleichzeitig einen Gimmick-Wechsel, wobei dies nicht zwingend ist. Ein Beispiel ist Sheamus, der zunächst als Heel auftrat, ab seinem Gewinn der WWE United States Championship am 14. März 2011 gegen Daniel Bryan jedoch zu einem Face umgeschrieben wurde. Der Grund hierfür war, dass seine Auftritte sowohl bei Marks als auch bei Smart Marks immer wieder zu spontanten Pops führten und die Versuche der WWE, ihn unter Einsatz von Canned Heat als Heel darzustellen, im Internet als Betrug entlarvt wurden.
  • Tweener: Wrestler, der sowohl Aspekte eines Face als auch eines Heels in sich vereint, dessen Ausrichtung also nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Ein Tweener tritt häufig sowohl gegen Faces als auch Heels an und wird trotz des Verwendens illegaler Taktiken vom Publikum bejubelt. Als erster Tweener gilt Superstar Billy Graham.

U

  • Ultraviolent Entertainment: Hardcore-bezogene und äußerst gewaltbetonte Auslegung des Pro-Wrestling. Der Begriff wurde von der Promotion Combat Zone Wrestling geprägt und wird nur von dieser verwendet.
  • Umbrella Organization: Dachverband, der als Schirmherr verschiedener Promotionen auftritt.
  • Undisputed World Champion: Wrestler, der mehrere World Titles in sich vereint. Wird meistens ausgerufen, wenn mehrere Promotionen sich einer Major Promotion anschließen.
  • Unsanctioned Match: Eine Matchart, von der sich die Officials einer Promotion offiziell distanzieren. Gilt der ausgearbeiteten Storyline nach als offen und gibt den betroffenen Akteuren die Möglichkeit, ihr Match gewalt- und risikoreicher zu gestalten, da das offizielle Regelwerk der Promotion in einem solch angesetzten Match nicht gilt. So werden im Prinzip so angesetzte Matches auch wie Hardcore-Matches aufgezogen. Wurde Ende der 1990er Jahre von Seiten der ECW mehrmals angesetzt, um dem offiziell gesperrten Wrestler Sabu während seiner Sperre die Möglichkeit zu geben, in der ECW aufzutreten. Die Besonderheit in der ECW war jedoch, dass es sich hierbei um echte freie Matches handelte, da Sabu unentgeltlich gegen seine Kontrahenten antrat. So wurde beispielsweise das Fehdenprogramm Justin Credible vs. Sabu mit einem solchen Match abgeschlossen.
  • Up-fuck: siehe Botch
  • Uppercard: Bereich einer Show an der Schwelle zum Main-Event. Hier treten Wrestler an, die zwar einen etwas geringeren Status als die Main-Eventer haben, jedoch kurz vor ihrem Durchbruch stehen.

V

  • Valet: Weibliche Ringbegleitung eines Wrestlers, die meist die Funktion einer Managerin ausübt.
  • Vakant: Ein aktueller Wrestling-Titel wird von keinem Wrestler getragen. Im Rahmen der Storyline kann einem Wrestler aus einem beliebigen Grund der errungene Titel aberkannt und dieser für ein Ausscheidungs-Turnier ausgeschrieben werden. Dauerhaft vakante Titel, d. h. Titel die nicht mehr vergeben werden, gelten als eingestellt.

W

  • Weeklie: Fach- bzw. Slangbegriff für eine wöchentlich im Fernsehen oder Internet ausgestrahlte Wrestlingshow wie RAW, SmackDown oder Impact Wrestling.
  • World Title: siehe World (Heavyweight) Championship
  • World (Heavyweight) Championship: Höchster Titel einer Promotion, der global ausgetragen wird. Wurde früher auch als World Heavyweight Wrestling Championship bezeichnet.
  • Work: Es wird eine Verletzung simuliert. Oft wird eine schwerere Verletzung dargestellt, damit der betroffene Wrestler Zeit bekommt, kleinere, reale Verletzungen auszukurieren, ohne die aktuelle Storyline zu unterbrechen. Grundsätzlich lässt sich das Wort auf alle geplanten oder choreografierten Aspekte des Wrestlings anwenden.
  • Worked Shoot: Im Gegensatz zum Work wird hierbei häufig Kayfabe gebrochen, sodass der Eindruck eines echten Shoots entsteht; insbesondere Smart Marks sollen dabei glauben, dass die Aktion über einen Work hinausgeht und völlig ungeplant geschieht (was aber nicht der Fall ist).
  • Worker: Bezeichnung wird ausschließlich auf einen Wrestler ohne Einhaltung des Kayfabe angewendet. Im weitesten Sinne kann man diesen Begriff auf alle Wrestler übertragen.
  • Wrestling Federation: Dachverband bzw. Zusammenschluss verschiedener Promotionen unter einem einheitlichen Banner. Die bekanntesten Federations in der Wrestling-Geschichte sind die American Wrestling Association, National Wrestling Association, National Wrestling Alliance und World Wrestling Entertainment.
  • Wrestlingstable: siehe Stable

X

  • X-Pac Heat: Negative Reaktion des Publikums auf einen Wrestler, den sie aus verschiedensten Gründen nicht sehen wollen. X-Pac Heat zu bekommen ist ein herber Rückschlag für einen Wrestler. Bei Heel-Wrestler ist es mitunter schwierig, die erwünschte Heat aufgrund der bösen Taten des Heels, von X-Pac Heat zu unterscheiden. Letztliches Unterscheidungskriterium ist, ob das Publikum einen Wrestler hassen oder ausbuhen wollen oder ob sie sich bei dessen Erscheinen abwenden oder, als Fernsehzuschauer, umschalten. Der Ausdruck wurde von X-Pac abgeleitet, der zum Ende seiner WWE-Zeit solche Reaktionen erhielt.

Weblinks und Quellen