Wundertüte

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Wundertüten 1972

Eine Wundertüte (in Österreich Glückspackerl) ist eine verschlossene runde oder rechteckige Tüte aus Papier, die man käuflich erwerben kann und in der sich eine oder mehrere sogenannte Überraschungen befinden. Der Inhalt der Tüte ist von außen nicht zu sehen. Teilweise werden auch die Schultüten der Schulanfänger als Wundertüte bezeichnet, da auch deren Inhalt meist nicht im Voraus bekannt ist.[1][2]

Inhalte

Wundertüten existieren mindestens seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurden in der BRD für 10 Pfennig, die große Version für 20 Pfennig verkauft, in der DDR kosteten sie 50 Pfennig. Die Inhalte der Wundertüten sind meist unscheinbar, enthalten häufig zumindest eine Süßigkeit wie Puffreis, kleine Bonbons oder Dragees, Spielzeugfiguren aus Kunststoff, Miniaturspielzeug wie Pfeifchen, Sammelkarten oder Briefmarken. Sie wecken stets den Wunsch nach einer weiteren Überraschung. Im Falle eines belanglosen Inhalts mit der Hoffnung auf etwas Besseres – andernfalls soll der momentane Glücksmoment wiederholt werden. Dieses Prinzip der Wunschbildung nach mehr wird auch auf bestimmte Zielgruppen ausgedehnt. So gibt es z. B. besondere Wundertüten für Jungen oder Mädchen sowie für Erwachsene.

Eine Wundertüte in abgewandelter Form stellt die Kinder Überraschung der Firma Ferrero dar. Die Tüte wurde hier durch eine Schokoladenhülle in Eiform ersetzt. Obwohl dieses Produkt sich vor allem an Kinder wendet, sammeln auch viele Erwachsene die innenliegenden Figuren. Da das Prinzip Wundertüte stets neugierig macht und zu funktionieren scheint, wird es in dieser Form in der Werbung oder Vermarktung eingesetzt.[3][4]

Weitere Bedeutungen

  • Ebenfalls als Wundertüte wird gelegentlich wegen seiner Tütenform und der wunderlichen Wirkung ein Joint bezeichnet.[5]
Das ebenfalls Wundertüte genannte Beroflex-500/8.0-Objektiv
  • Unter demselben Namen ist in Fotografenkreisen das Objektiv Beroflex 500/8.0 bekannt, ein Linsenteleobjektiv. Der Name geht vermutlich auf Walter Schön zurück, der dieses Objektiv in der Zeitschrift ColorFoto nebst einigen anderen testete und es aufgrund seines vergleichsweise hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses sowie seiner länglichen Form als Wundertüte bezeichnete. In der Folgezeit wurde diese Bezeichnung von der Firma Beroflex selbst in ihrer Werbung benutzt und gewann nicht zuletzt deshalb in den Zirkeln der Foto-Interessierten an Popularität.[6]
  • Wundertüte Musik GmbH (Labelkürzel: TÜT) in Ebergötzen war ein alternatives Musiklabel, das u. a. mehrere Alben von Cochise herausbrachte.

Literaturtitel

Einzelnachweise

  1. http://www.as-schule.de/Eltern/TippsSchult%FCte@1@2Vorlage:Toter Link/www.as-schule.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. http://www.zwp-online.info/zwpnews/archiv/dental_news/juni_2009/zahngesunde_zuckertueten@1@2Vorlage:Toter Link/www.zwp-online.info (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ku&dig=2009%2F01%2F05%2Fa0139&cHash=0d62a77925
  4. Ein Salon mit Überraschung BZ vom 30. Juni 1999
  5. Hannes Stein: Achtung, dieser Regisseur heißt Sokrates. In: welt.de. 20. Februar 2001, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  6. http://www.fotolaborinfo.de/foto/tele.htm