Xenar

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Xenar ist eine 1920 für Schneider-Kreuznach eingetragene Wortmarke für ein fotografisches Objektiv.[1] Mit der Marke wurde eine Objektivserie von Schneider bezeichnet, die nach dem Muster des von Paul Rudolph entwickelten 4-linsigen Tessars konstruiert ist.[2] Die ersten Xenare mit dem Öffnungsverhältnis 1:4 wurden 1919, d. h. sechs Jahre nach Gründung von Schneider, eingeführt.[3] Das Objektiv ist vergleichsweise kompakt und hat einen Bildwinkel von 60 bis 62° (Weitwinkelobjektiv). Es wurde von Schneider bis in die späten 1990er Jahre produziert.[4]

Eine wichtige Verbesserung des Xenars gelang Albrecht Wilhelm Tronnier 1935. Für das Kleinbild-Format konnte er die Lichtstärke auf 1:2,8 für Weitwinkel- und Normalobjektive steigern; für Mittelformat-Objektive bis auf 1:3,5 (DRP 667453, DRP 753329 sowie US-Patent 2.084.714).[5]

Tele-Xenar

Tele-Xenare der Brennweiten 250 und 360 mm für die Großformat-Fotografie haben ebenfalls den typischen Tessar-Aufbau.[6] Für Tele-Xenare für das Kleinbildformat galt dies nicht (siehe Abbildung). Für das Mittelformat (Rollei) waren Tele-Xenare 1:4/150 mm, 1:2,8/150 mm sowie ein 1:4/300 Apo-Tele-Xenar erhältlich.[7]

Einzelnachweise

  1. Eintrag "Xenar" im deutschen Markenregister; online verfügbar; abgerufen am 5. September 2011
  2. Kingslake, Rudolf (1889) The History of the Photographic Lens. Academic Publishers Inc. S. 88
  3. Kingslake, Rudolf (1989) The History of the Photographic Lens. Academic Publishers Inc. S. 279
  4. Eintrag "Xenar" in der Objektivdatenbank von Schneider-Optik, abgerufen am 5. September 2011
  5. H.-M. Brandt (1956) Das Photo-Objektiv. Aufbau und Wirkungsweise der wichtigsten Markenobjektive der Weltproduktion. Friedr. Viehweg & Sohn, Braunschweig. S. 137
  6. Tele-Arton - Tele-Xenar. Produktbroschüre im Online-Archiv (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive) von Schneider-Kreuznach, abgerufen am 5. September 2011
  7. Peter B. Williams (2001) Medium format cameras: user's guide to buying and shooting. S. 85