Yaşar Bilgin

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Yaşar Bilgin (* 12. April 1950 in Mersin, Türkei) ist ein deutscher Mediziner und Politiker. Der Professor im Fach Kardiologie ist seit 2002 kooptiertes CDU-Mitglied und Mitglied im Landesvorstand der CDU Hessen. Bilgin ist Mitbegründer und Vorsitzender der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung e.V.

Werdegang

Bilgin studierte sowohl in Deutschland als auch in der Türkei. Von 1986 bis 1989 hatte er Auslandsaufenthalte zur wissenschaftlichen Arbeit im Bereich Herztransplantation in Louisville, Kentucky, danach erfolgte seine Anerkennung zum Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in Gießen, Deutschland.

Seit 1996 ist Bilgin Oberarzt im Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik III und Medizinische Poliklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiter der Arbeitsgruppe „Gesundheit und Migration“.

Nach seiner Habilitation im Fach Kardiologie an der Universität Istanbul im Jahre 1991 wurde Bilgin 1997 durch die Universität Çanakkale zum ordentlichen Professor ernannt.

2009 kandidierte er für die CDU bei der Europawahl, verfehlte jedoch einen Einzug ins Parlament.[1]

Der ursprünglich aus der Türkei stammende Bilgin ist seit 1991 deutscher Staatsbürger.

Bilgin ist Vorsitzender der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung, Vorsitzender des Rats der Türkischen Staatsbürger in Deutschland, Mitglied im Forum gegen Rassismus beim Bundesministerium des Innern, Mitglied im Wissenschaftlichen Rat der American Heart Association, Mitglied im Interkulturellen Rat in Deutschland, Vorstandsmitglied bei der Deutsch-Türkischen Gesellschaft e.V., Mitglied des Integrationsbeirates der Hessischen Landesregierung, Vorsitzender der European Turkish Union und Gründungsmitglied im Arbeitskreis „Migration und öffentliche Gesundheit“ der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung

Die Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung e.V. wurde 1988 von Yaşar Bilgin, Personen aus dem öffentlichen Leben, aus der Politik und der Gesundheit gegründet.[2] Das Hauptziel des Vereins ist die Forschung der gesundheitlichen Probleme der in Deutschland lebenden türkischen Mitbürger. Sie ist die erste Stiftung für türkischstämmige Menschen in Deutschland. Die Stiftung bildet und fördert Menschen mit Migrationshintergrund im medizinischen Bereich. Außerdem bietet sie im Rahmen ihrer Projekte Förderkurse und Unterstützung beim Monitoring, sowie Sprachkurse und die Ausbildung von Mentoren und Mentorinnen an. Die Stiftung unterhält neben den Standorten in Gießen, Stuttgart und Berlin auch Standorte in Istanbul und Izmir. Sie stehen in enger Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen, sowie mit verschiedenen Ministerien.[3][4]

Der Stiftung und ihren Projekten wurde 2005 der hessische Integrationspreis verliehen.[5]

Graue Wölfe-Kontroverse

Ende Mai 2009 wurde bekannt, dass Bilgin eine Todesanzeige für den rechtsextremen türkischen Politiker Muhsin Yazicioglu geschaltet hat, in der er diesen als bedeutende Persönlichkeit würdigt. Bilgin gab an, dies aus Respekt vor Verstorbenen getan zu haben und dass es nicht seine politische Position widerspiegele. Außerdem sei Yazicioglu sein Patient gewesen.[6] In diesem Zusammenhang wurde ebenso behauptet, der CDU-Politiker habe den ehemaligen Deutschland-Chef der Grauen Wölfe, Musa Serdar Celebi, in einer Hürriyet-Annonce als „teuren Freund“ bezeichnet.[7]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Europawahl: CDU verliert, bleibt aber stärkste Partei. 8. Juni 2009, abgerufen am 5. April 2020.
  2. Einrichtung: Türkisch-Deutsche-Gesundheitsstiftung e.V. - Türk-Alman Sadlik Vakfi. Abgerufen am 3. April 2020.
  3. Unsere Unterstützer. In: Türkisch Deutsche Gesundheitsstiftung e.V. Abgerufen am 3. April 2020 (deutsch).
  4. TDG kauft ehemalige Klinikumsgebäude. 23. Mai 2014, abgerufen am 3. April 2020.
  5. Unsere Unterstützer. In: Türkisch Deutsche Gesundheitsstiftung e.V. Abgerufen am 3. April 2020 (deutsch).
  6. Kandidat für Europawahl: CDU-Politiker schaltet Todesanzeige für Rechtsextremen. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. April 2020]).
  7. Die Welt: CDU-Europakandidat: Todesanzeige für rechtsextremen Politiker, 29. Mai 2009