Jesch Atid

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יש עתיד
Jesch Atid
(„Es gibt eine Zukunft“)
YeshAtidLogo.svg
Jair Lapid (2012)
Partei­vorsitzender Jair Lapid
Gründung 29. April 2012
Haupt­sitz Westjerusalem, Israel
Aus­richtung Zentrismus
Liberalismus
Säkularismus
Zweistaatenlösung
Farbe(n) Blau, Weiß
Parlamentssitze
17/120
(2021)
Website yeshatid.org.il

Jesch Atid (hebräisch יש עתיד, deutsch „Es gibt eine Zukunft“) ist eine liberale Partei in Israel. Gegründet wurde die Partei im April 2012 vom früheren TV-Journalisten Jair Lapid, dem Sohn des früheren Schinui-Politikers und israelischen Justizministers Josef „Tommy“ Lapid.[1]

Inhaltliches Profil

Das Parteiprogramm sieht vor, schwerpunktmäßig Probleme in „zivilen“ Politikfeldern anzugehen, unter anderem solche der Ausbildung, des Wohnungsbaus und der Gesundheitsversorgung. Außerdem wird gefordert, die allgemeine Wehrpflicht auch auf charedische („ultraorthodoxe“) Jeschiwa-Studenten auszuweiten, die bisher vom Wehrdienst befreit waren. Im Hinblick auf den Nahostkonflikt strebt die Partei eine Zwei-Staaten-Lösung an, mit einem entmilitarisierten palästinensischen Staat neben einem jüdischen Staat Israel. Die Siedlungsblöcke sollen Teil von Israel bleiben, ein Rückkehrrecht für die Palästinenser wird nicht anerkannt, und Jerusalem soll vereinte Hauptstadt Israels bleiben.[2]

Geschichte

Bei der Wahl zur Knesset am 22. Januar 2013 wurde die Partei mit 19 Mandaten zweitstärkste Partei.[3]

Am 15. März 2013 wurde der Koalitionsvertrag unterzeichnet, wobei Lapid das Amt des Finanzministers erhielt. Am 2. Dezember 2014 wurde Jair Lapid von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entlassen, was zu vorgezogenen Neuwahlen führte.

Bei der Knessetwahl am 17. März 2015 verlor Jesch Atid etwa 5,5 Prozentpunkte und kam somit auf nurmehr 11 Mandate. Hiernach auf die Oppositionsrolle verwiesen stieg Jesch Atid bis 2017 wieder in der Wählergunst und hätte Umfragen zufolge bei der nächsten Knessetwahl hinter dem Likud-Block die zweitmeisten Mandate errungen.[4] Vor diesem Hintergrund wurden dem Parteivorsitzenden Jair Lapid mitunter Chancen auf das Amt des Ministerpräsidenten eingeräumt.[1]

Jair Lapid und Benny Gantz (Chosen LeJisra’el) kündigten am 21. Februar 2019 die Bildung einer gemeinsamen Wahlliste ihrer Parteien für die vorgezogene Wahl zur 21. Knesset am 9. April 2019 mit dem Namen Kachol Lavan an. Im Falle eines Wahlsiegs wollten sie sich als Ministerpräsidenten abwechseln.[5] Für das Wahlbündnis traten, neben Mosche Jaalon und Gabi Aschkenasi, der ehemalige Sozialminister Meir Cohen und Avi Nissenkorn, ehemaliger Vorsitzender des Gewerkschaftsdachverbandes Histadrut, auf vorderen Listenplätzen an.[6]

Wegen der Absicht von Benny Gantz, in eine Regierung unter Führung von Benjamin Netanjahu einzutreten, kam es am 29. März 2020 zur Spaltung der Kachol-Lavan-Fraktion in der Knesset. 13 Abgeordnete von Jesch Atid und drei Telem-Abgeordnete bildeten eine Fraktion mit 16 Sitzen unter dem Namen Jesch Atid-Telem. Diese lehnt eine Zusammenarbeit mit Netanyahu ab. Die Fraktion der 15 Abgeordneten von Chosen LeJisra’el behielt den Namen Kachol Lavan.

Weblinks

Commons: Jesch Atid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Yaakov Katz: Yair Lapid's plan to defeat Netanyahu and become leader of Israel. In: The Jerusalem Post | JPost.com. (jpost.com [abgerufen am 18. August 2017]).
  2. The Party. In: About us. Auf YeshAtid.org.il (englisch), abgerufen am 30. April 2021.
  3. Final poll tally: Bayit Yehudi up, UAL-Ta'al down. In: The Jerusalem Post. 24. Januar 2013, archiviert vom Original am 25. Januar 2013; abgerufen am 24. Januar 2013 (englisch).
  4. David Rosenberg: Likud surges to double-digit lead in latest poll. Abgerufen am 18. August 2017.
  5. Benny Gantz und Jair Lapid – Wahlallianz gegen Netanjahu (Memento vom 8. April 2019 im Internet Archive). ZDF heute, 21. Februar 2019.
  6. New Israeli centrist alliance, to be called ‘Blue and White,’ aims to topple Netanyahu. World Israel News, 21. Februar 2019.