ZB ABeh 160/161

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ABeh 160 / ABeh 161
ABeh 160 004 in Interlaken Ost
ABeh 160 004 in Interlaken Ost
Nummerierung: ABeh 160 001–006
ABeh 161 011–015
Anzahl: ABeh 160: 6
ABeh 161: 5
Hersteller: Stadler Rail
Baujahr(e): ABeh 160: 2012
ABeh 161: 2016
Achsformel: Bo’1Az’Az1’Bo’
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Kupplung: 54'000 mm
Höhe: 4020 mm
Breite: 2650 mm
Drehgestellachsstand: 2000 mm (Adhäsionstriebdrehgestell)
2380 mm (Zahnradtriebdrehgestell)
Dienstmasse: 93 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h (Adhäsion)
40 km/h (Zahnrad, bergwärts)
27,5 km/h – 32 km/h (Zahnrad, talwärts)
Stundenleistung: 1400 kW (Adhäsion)
1600 kW (Zahnrad)
Anfahrzugkraft: 120 kN (Adhäsion);
100 kN (Zahnrad)
Raddurchmesser: 810 mm
Zahnradsystem: Riggenbach
Anzahl Antriebszahnräder: 2
Motorentyp: TMF 42-38-4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Gefälle: 35 ‰ (Adhäsion)
120 ‰ (Zahnrad)
Sitzplätze: 147
davon 1. Klasse: 18
Klappsitze: 8
Fußbodenhöhe: 1100 mm; 420 mm Niederflur
Klassen: 2

Die ABeh 160 sind elektrische Gelenktriebwagen der Zentralbahn für gemischten Adhäsions- und Zahnradbetrieb. Sie wurden von Stadler Rail entwickelt und gebaut und auch als Fink (Flinke innovative Niederflur Komposition) bezeichnet.

Geschichte

Die Züge wurden zusammen mit den ABeh 150 Adler 2009 bestellt. Bestimmt sind sie für den Verkehr der S-Bahn Luzern und als Verstärkung und Ersatz für die ABeh 150 im Interregio-Verkehr zwischen Luzern und Interlaken. Seit 2012 kommen sie zum Einsatz und ersetzen bis 2013 nach und nach die bisherigen lokgeführten Züge.

Konstruktive Merkmale

Zahnradantrieb mit exzentri­scher Höhenverstellung mit Radsatzwelle (dunkelrot), Hohlwelle (rot), Lager (blau) und Triebzahnrad (schwarz)

Die Züge sind dreiteilig. Sie sind mit den siebenteiligen ZB ABeh 150 kuppel- und vielfachsteuerbar. Zwei von drei Einstiegen pro Seite sind im Niederflurbereich angelegt. Im Unterschied zu den ABe 130 haben auch die Mittelwagen Einstiegstüren. Die Wagen sind klimatisiert. Sie verfügen über grosse Panoramafenster, es gibt Fahrrad- und Skihalter und Rollstuhlplätze. Der Adhäsions- und Zahnradantrieb sind räumlich getrennt, mechanisch entkoppelt und damit schlupffrei. Die Enddrehgestelle sind die Adhäsionstriebdrehgestelle, die Adhäsionsantriebe laufen auch auf den Zahnstangenabschnitten mit und erbringen dort etwa ein Drittel der Antriebsleistung. Der mittlere Wagenkasten läuft auf den Zahnradtriebdrehgestellen mit je zwei Laufachsen. Die jeweils inneren tragen den Zahnradantrieb.

Bei den ABeh 150 kommt ein neu entwickelter Zahnradantrieb mit exzentrischer Höhenverstellung zum Einsatz, der konstruktiv einem üblichen Zahnradantrieb mit Tatzlagerung entspricht, wie er von reinen Zahnradfahrzeugen bekannt ist. Die Trieb- beziehungsweise Bremszahnräder stützen sich nicht direkt auf der Radsatzwelle, sondern auf einer zusätzlich eingefügten, nicht umlaufenden Hohlwelle ab, die mit der Radsatzwelle über Exzenterscheiben verbunden sind.[1] Durch Drehen der Exzenterscheiben lässt sich der Zahneingriff auf einfache Weise dem Radverschleiss entsprechend in sieben Stufen von je 5 mm anpassen, wodurch ein Radverschleiss von 35 statt 12 mm möglich ist.[2]

Die Wagenkästen und der Adhäsionsantrieb der ABeh 160 und ABeh 150 dienten als Vorbild für die Westschweizer Meterspurzüge von Stadler.[3] Auch bei der Konstruktion der ABDeh 8/8 der Berner Oberland-Bahnen wurde die Kastenstruktur und zahlreiche weitere Komponenten von Fink und Adler übernommen.[4]

Nachbauserien

Als Ersatz für die Zusatzmodule in den S-Bahnzügen hat die Zentralbahn im September 2014 fünf zusätzliche Fahrzeuge bestellt.[5] Die neuen Triebzüge unterscheiden sich nur unwesentlich von der ersten Serie der Fink-Zahnradzüge. Verbesserungen gibt es etwa bei den Zahnraddrehgestellen, um den vorzeitigen Verschleiss zu vermindern und die Lebensdauer zu erhöhen: Neu werden die Räder etwas grösser und mit Bandagen ausgeführt.[6][7] Die nachbestellten Triebzüge werden als ABeh 161 bezeichnet.

Zum Ausbau des Fahrzeugbestands hat die Zentralbahn im Dezember 2019 sieben weitere Fahrzeuge bestellt. Sie sollen ab Ende 2022 abgeliefert werden und erhalten die Bezeichnung ABeh 162 021–027.[8]

Taufnamen

Aufgelistet sind nur die getauften Fahrzeuge.

ABeh 160
Betriebsnummer Taufname
160 003 Stansstad
160 005 Giswil
160 006 Engelberg
ABeh 161
Betriebsnummer Taufname
161 011 Stadt Luzern
161 012 Meiringen
161 013 Alpnach
161 014 Sarnen
161 015 Interlaken

Literatur

  • Bernhard Studer: Vögel auf schmaler Spur. In: eisenbahn-magazin. Nr. 4, 2013, S. 26–29.
  • Beat Feusi, Reinhard Zuber, Gerhard Züger: Neue Zahnrad-Triebzüge ABeh 150, ABeh 160 und ABeh 161 für die Zentralbahn. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 3. Minirex, 2017, ISSN 1022-7113, S. 124–130.
  • Beat Feusi, Reinhard Zuber, Gerhard Züger: Neue Zahnrad-Triebzüge ABeh 150, ABeh 160 und ABeh 161 für die Zentralbahn. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 4. Minirex, 2017, ISSN 1022-7113, S. 192–199.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beat Feusi, Reinhard Zuber, Gerhard Züger: Neue Zahnrad-Triebzüge ABeh 150, ABeh 160 und ABeh 161 für die Zentralbahn. Fortsetzung aus Heft 3/2017. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 4. Minirex, 2017, S. 192–199.
  2. Peter Fehr: Neues Rollmaterial zb. Die neue Generation Zahnradtriebzug. Unterlagen für die Fachtagung TST des Verbands öffentlicher Verkehr, 2. November 2012 (PDF; 3,5 MB)
  3. Jürg Lüthard, Urs Wieser: Neue Triebzüge für Westschweizer Meterspurbahnen. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 6/2016. S. 301–307.
  4. Urs Jossi: Neue Triebzüge für Westschweizer Meterspurbahnen. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 1/2015. S. 41–45.
  5. Zentralbahn bestellt fünf neue „FINKen“. Bahnonline.ch, 22. September 2014, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  6. Medienmitteilung Zentralbahn
  7. Die Produktion der neuen Zentralbahn-Züge ist auf Kurs. Bahnonline.ch, 18. April 2016, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  8. Matthias Rellstab: ZB vergrössert ihr Flotte. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 2. Minirex, 2020, ISSN 1022-7113, S. 64.