Zaber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zaber

Die Zaber bei der Mündung in Lauffen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23852
Lage Baden-Württemberg
Flusssystem Rhein
Abfluss über Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle An der Zaberhalde unterhalb der Serpentine der Steigenstraße Zaberfeld–Häfnerhaslach (K 2062) auf der Gemarkung von Zaberfeld
49° 2′ 31″ N, 8° 54′ 43″ O
Quellhöhe 330,1 m ü. NN[1]
Mündung Bei Lauffen in den NeckarKoordinaten: 49° 4′ 43″ N, 9° 9′ 18″ O
49° 4′ 43″ N, 9° 9′ 18″ O
Mündungshöhe ca. 161,3 m ü. NN[2]
Höhenunterschied ca. 168,8 m
Sohlgefälle ca. 7,6 ‰
Länge 22,4 km[3]
Einzugsgebiet 113,806 km²[4]
Abfluss MQ
790 l/s
Durchflossene Stauseen Ehmetsklinge
Einwohner im Einzugsgebiet Etwa 39.000

Flusslauf der Zaber (rot)

Die Zaber ist ein rund 22 km langer Fluss im mittleren Baden-Württemberg, der in Lauffen am Neckar im Landkreis Heilbronn von links, das heißt von Westen, in den Neckar mündet. Nach ihm wurde der mittelalterliche Zabergau benannt. Das flache Gewässer ist nicht schiffbar.

Name

Die Ersterwähnung liegt aus dem Jahr 793 als Zabernahgouwe (Zabernachgau) vor. Herkömmlicherweise geht man davon aus, dass sich der Name aus dem lateinischen Wort Taberna („Gaststätte“, „Straßenstation“) ableitet. Vermutet wird, dass die römische Siedlung im heutigen Meimsheim diesen Namen trug (ähnlich wie der elsässische Ort Zabern) und mit der Zeit der Ortsname auf die Umgebung bzw. auf den Fluss übertragen wurde.[5] Unterstützt wird diese Theorie dadurch, dass sich im römischen Meimsheim ein Verkehrsknotenpunkt befand und der Ort möglicherweise verwaltungstechnisch für die Region von Bedeutung war.

Namengebend war die Zaber für das Zabergäu zwischen den Höhenzügen Heuchelberg und Stromberg.

Geographie

Ursprung der Zaber bei Zaberfeld

Zaberursprung

Die Zaber entsteht im Landkreis Heilbronn etwa zwei Kilometer südsüdwestlich von Zaberfeld am Nordhang des bewaldeten Strombergs. Unter der Serpentine der Steigenstraße Zaberfeld–Häfnerhaslach (K 2062) liegen eben noch auf der Gemarkung von Zaberfeld einige Quellen, die sich rasch vereinen.

Verlauf

Die Zaber fließt den Stromberghang hinab nach Norden und in den Stausee Ehmetsklinge ein, der auch noch von zwei weiteren Bächen gespeist wird, von denen der aus der namengebenden Ehmetsklinge etwas länger ist als die Zaber. Nach dem See geht die Zaber auf Ostkurs, den sie bis hin zur Mündung mit nur kleineren Ausschlägen beibehält.

Zunächst durchquert sie Zaberfeld, hinter dem sie ein linker und ein rechter Zufluss erreichen, die beide in ihren Tälern ebenfalls zu einem See aufgestaut sind. Dann wechselt er in die Gemeinde Pfaffenhofen über, durchquert hier in sehr gefällearmem Tal zunächst das Dorf Weiler an der Zaber, ab wo die ersten Weinberge den linken Hang bedecken. Dahinter weitet sich der Talgrund sehr aus und er durchfließt Pfaffenhofen selbst, das die Talaue zugunsten des unteren Hangfüße meidet.

Hinter Güglingen und dann dessen Teilort Frauenzimmern steht Wein auch auf den ferneren Hügeln vor dem Stromberg im Süden. Brackenheim liegt in etwas Abstand auf dem linken Hügel und im Tal des von links zulaufenden Forstbachs, des mit über 7 km ersten längeren Zuflusses. Gleich darauf gegenüber dem Teilort Meimsheim läuft ein ähnlich langer rechter Nebenfluss zu, der aus Cleebronn kommende Herrenwiesenbach.

Nun gräbt sich der Fluss tiefer ein und das Tal wird eng. In einem Talmäander mündet von links das 9 km lange Neipperger Bächle wiederum von links, der längste Zufluss und letzte bedeutende überhaupt. Bald danach tritt der Fluss in die ausladende ehemalige Lauffener Neckarschlinge ein, die der Neckar selbst verlassen hat und dessen abwärtiger Viertelsbogen heute der Zaber als Tal dient.

Lauffen am Neckar liegt hier größtenteils rechts auf dem alten Umlaufberg, der zum Hügel abgeflacht ist. Nachdem die Zaber die Kleinstadt passiert hat, mündet sie unterhalb der dortigen Schleusenanlagen von links und Osten nach 22 km Lauf in den Neckar.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet umfasst 114 km² und liegt zwischen dem Höhenzug des Heuchelbergs im Südsüdwesten und dem des Strombergs im Nordnordwesten. Im Norden jenseits des Heuchelberg entwässert die Lein ostwärts zum Neckar, im Süden hinter dem Stromberg die Metter und ihr näherer Nebenfluss Kirnbach im Gleichlauf zur untersten Enz. Beidseits des Unterlaufs im sich nach Osten hin weitenden Bergtrichters laufen zu diesem kleinere Konkurrenten. Nur von der Westspitze des Einzugsgebiets zieht der Nachbarfluss Kraichbach in Nordwestlauf direkt zum Rhein.

Zuflüsse

Auswahl, nach LUBW-FG10, LUBD-GEZG und LUBW-SG10.
Auf den Karten vermerkte Höhenangaben wurden auf volle Meter gerundet. Mühlkanäle wurden in der Regel nicht eigens ausgewiesen.
Zum Vergleich wurden auch die Werte der Zaber selbst blau hervorgehoben aufgenommen.

Zuflüsse der Zaber
Zufluss Seite Länge
[km][Z 1]
EZG
in km²
Restlauf
in m[Z 2]
Mündung
Ort
 
m ü. NN
Bemerkungen
Zaber 22,4 113,8 Lauffen am Neckar 161[Z 3]
Lochwiesenbächle links 01,1 20.614 im Stausee Ehmetsklinge (zus. 13,2 ha[Z 4]) 232[Z 5]
Ehmetsklingenbächle links 02,6 002,3 20.359 im Stausee Ehmetsklinge 232[Z 5] länger als Zaber
Riesenbach links 03,2 004,9 19.692 Au W Zaberfeld 220[Z 6]
Dämmlesgraben rechts 01,8 19.259 Zaberfeld, Herrenwiesenweg 218[Z 6] im Dorf verdolt
Muttersbach links 01,6 002,6 19.245 Zaberfeld, Herrenwiesenweg 218[Z 6]
Katzenbach rechts 02,0 003,4 18.091 Sportgelände E Zaberfeld 212[Z 6] durchfließt den Katzenbachsee
Michelbach links 04,3 006,3 17.609 zw. Reisenmühle u. Weiler an der Zaber 203[Z 7] durchfließt zuvor einen Stausee
(Bach aus der Steinenklinge) rechts 01,3 16.671 Weiler an der Zaber, Bogersmühle 202[Z 8]
Benzbach links 01,4 15.522 vor Straßenbrücke in Pfaffenhofen 201[Z 6] ab Dorfrand verdolt
Rodbach rechts 02,2 002,2 15.311 Sportstätten in Pfaffenhofen 200[Z 6] ab Dorfrand verdolt
(Zufluss aus der Leopoldsklinge) rechts 01,5 14.577 Umspannwerk vor Güglingen 196[Z 7]
Flügelaubach rechts 03,5 003,5 12.526 Güglingen, ggü. Sophienhof 194[Z 6]
Riedfurtbach links 03,8 003,4 11.476 Mühle S Güglingen-Frauenzimmern 191[Z 9]
(Sägmühlkanal) rechts 01,3 11.444 Mühle S Güglingen-Frauenzimmern 190[Z 6] mit längerem Ast Balzhöfer Bach 2,635 km
Fürtlesbach rechts 03,5 003,2 10.587 gegen Gewerbegebiet Güglingen-Frauenzimmern 188[Z 6]
Wurmbach links 04,0 007,3 09.928 Kläranlage an Markungsgrenze Brackenheim 185[Z 6]
Forstbach links 07,2 011,0 07.239 NSG Zaberauen von Meimsheim und Botenheim vor Brackenheim-Meimsheim 181[Z 6]
Herrenwiesenbach rechts 07,4 011,1 06.738 uh. Zabergäubahn-Brücke bei Brackenheim-Meimsheim 180[Z 6]
Truselbach rechts 03,6 05.282 Brackenheim, Obere Schellenmühle
Neipperger Bächle links 08,9 014,1 03.828 Kläranlage vor Lauffener Neckarschlinge 170[Z 6]
  1. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge).
  2. Mündung Zufluss bis Zaber-Mündung.
  3. Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 im Unterwasser der Lauffener Doppelschleuse.
  4. Nach LUBW-SG10.
  5. a b Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 im Hauptsee der Ehmetsklinge.
  6. a b c d e f g h i j k l m Nach dem Höhenlinienbild auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 abgeschätzt.
  7. a b Texteintrag in Blau an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.
  8. Interpoliert zwischen angrenzenden Werten, das Höhenlinienbild spräche für etwa 206 m ü. NN.
  9. Texteintrag in Schwarz an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.
  2. Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10. (Stauziel im Unterwasser der Lauffener Schleuse.)
  3. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  4. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-019039-7

Weblinks

Commons: Zaber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien