Zardoz
Film | |
Deutscher Titel | Zardoz |
Originaltitel | Zardoz |
Produktionsland | Irland, USA |
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Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1974 |
Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | John Boorman |
Drehbuch | John Boorman |
Produktion | John Boorman |
Musik | David Munrow |
Kamera | Geoffrey Unsworth |
Schnitt | John Merritt |
Besetzung | |
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Zardoz ist ein irisch-US-amerikanischer Science-Fiction-Fantasy-Film mit postapokalyptischem Hintergrund aus dem Jahr 1974. Regie führte John Boorman, die Hauptrollen wurden mit Sean Connery und Charlotte Rampling besetzt.
Handlung
Zardoz spielt auf der Erde in einer dystopischen und postapokalyptischen Zukunft des Jahres 2293. Die Erdbevölkerung hat sich gespalten in die „Brutalen“ und die „Ewigen“ (im Original „Brutals“ und „Eternals“). Die Brutalen leben in einer steppenhaften, öden und verwüsteten Landschaft, in welcher sie ein von Krankheiten und Hunger gezeichnetes Dasein fristen. Sie werden von Zardoz’ Jüngern, die neben furchterregenden Zardoz-Masken nur Stiefel, Patronengurte und kurze Hosen oder Lendenschurze tragen, gejagt und von ihnen gezwungen, Landwirtschaft für die Ewigen zu betreiben. Die Ewigen kontrollieren und beherrschen diese „Kämpfer Zardoz’“ (im Original „Exterminators“) über eine künstlich geschaffene Gottheit, einen fliegenden Steinkopf, der Zardoz heißt, die Kämpfer mit Waffen versorgt und das geerntete Getreide entgegennimmt.
Die unsterblichen Ewigen hingegen leben in einem paradiesisch anmutenden Idyll namens „Vortex“, gleichsam unter einer Glashaube, denn der Vortex wird durch eine unsichtbare Barriere vor den Brutalen geschützt. Dort führen die Ewigen ein unendliches und luxuriöses Leben, welches durch eine künstlichen Intelligenz namens „Tabernakel“ geschützt und geregelt wird. Da das Tabernakel sie im Falle des Todes rekonstruiert, sind sie unsterblich. Jedoch fehlen ihnen Herausforderungen, Ziele und Perspektiven sowie Schlaf und Fruchtbarkeit, weshalb auch sie letztlich ein bedauernswertes Dasein fristen.
Eines Tages versteckt sich Zed, ein Kämpfer Zardoz’, im Steinkopf und tötet dort im Kampf den Ewigen Arthur Frayn, der den Steinkopf steuert. Auf diese Weise gelangt Zed in den Vortex, wo er auf Consuella und May trifft, die ihn als „das Brutale“ betiteln und gleich einem Tier etlichen Versuchen unterziehen. Später übergeben sie Zed an einen Provokateur und Unruhestifter namens Friend, der in Zed einen spannenden Zeitvertreib sieht und die Möglichkeit einer amüsanten Ablenkung im sonst so langweiligen Vortex.
Zed arrangiert sich nur widerwillig mit seinem Leben als Sklave und Versuchsobjekt der beiden Frauen, doch gelingt es ihm auf diese Weise, die Lügen und das Herrschaftsprinzip aufzudecken, die sich hinter dem steinernen Kopf Zardoz verbergen. Bei seinen weiteren Recherchen wird ihm bewusst, dass sein Leben und seine Zukunft von Arthur Frayn bereits vorhergeplant wurden, indem er ihn in eine verfallene Bibliothek lockte, wo er das Lesen lieben und das Buch Der Zauberer von Oz kennenlernte (von dessen englischem Titel „The Wizard of Oz“ sich auch der Name Zardoz ableitet).
Zed sollte Frayn nicht nur töten, sondern ist auch dazu bestimmt, den Vortex zu zerstören und die Ewigen somit von der Unsterblichkeit zu erlösen.
Zed findet schließlich einen Fehler im Tabernakel, einem Kristall, der in eine Handfläche passt. Dieser Fehler ermöglicht ihm die Zerstörung des ganzen Systems, und er sieht sich vor der Frage: „Würdest du Gott töten?“ Dadurch erlischt dann der unsichtbare Schutz des Vortex zur Welt der Brutalen, woraufhin diese in das abgeschottete Gemeinwesen einfallen und es zur Revolution und einem Massaker kommt. Nur wenige der Ewigen, die sich nicht ohnehin nach dem Tod sehnen, können fliehen und haben so die Chance, ein neues Leben zu beginnen. Zed und Consuella richten sich in dem abgestürzten Zardoz-Steinkopf ein, gründen eine Familie und sterben schließlich am Ende des Films auf natürliche Weise.
Produktion
Die Dreharbeiten erfolgten im County Wicklow in Irland.[1]
Trivia
- Die Schlusssequenz wird untermalt vom 2. Satz von Beethovens 7. Sinfonie, der auch ein Thema im gesamten Film bildet.[2]
- Der von Zed (Connery) verwendete Revolver ist ein eigentlich selbstspannender Webley-Fosbery-Revolver. Trotzdem spannt Zed nach manchen Schüssen erneut den Hahn.
Erstaufführungen
- USA: 6. Februar 1974
- Deutschland: 31. Oktober 1974
Kritiken
„Anspruchsvoll-philosophischer Weltraumreißer, der auf religiöse und mythische Motive zurückgreift – stellenweise unfreiwillig komisch.“
„Der Film wird auf eine Art erzählt, die sich am besten als Gratwanderung zwischen Kitsch und Genialität bezeichnen lässt. Oft setzt er an, Elemente der Gesellschaften in solcher Überzeichnung darzustellen, dass man beinahe lächeln möchte. Doch dann zeigt sich – auf Grund der oben erwähnten Lückenhaftigkeit –, dass es einfach nur das fehlende Verständnis der Gesamtzusammenhänge ist, das so etwas wie ‚kitschige Hilflosigkeit‘ im Betrachter entstehen lässt.“
„John Boormans einmaliger Ausflug in die Science-Fiction ist jenseits von allem. Für das Genre wirkt die Handlung ungewöhnlich abgehoben und sexualisiert, die Ausstattung geradezu wahnwitzig. Und doch ist Zardoz genau aus diesem Grund so bemerkenswert. Boorman lässt sich nicht einengen von den Regeln des guten Geschmacks oder gesunden Menschenverstandes und gibt sich vollkommen seinen maßlosen Gedankenspielen hin.“
Weblinks
- fehlende IMDb-Kennung (Fehler 1: IMDb-Kennung weder in der Vorlage noch in Wikidata vorhanden)
- Zardoz in der Online-Filmdatenbank
- Fredric Jameson: History and the death wish: Zardoz as open form in Jump Cut Nr. 3, 1974 (englisch)
- (Fehler, keine Kennung für Rotten Tomatoes in Wikidata hinterlegt.)
Einzelnachweise
- ↑ Zardoz. Auf: movie-locations.com., abgerufen am 8. September 2018 (englisch).
- ↑ https://www.imdb.com/title/tt0070948/soundtrack
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 947
- ↑ Stefan Höltgen: The Gun is God. www.f-lm.de, 29. August 2003, archiviert vom Original am 12. Dezember 2015; abgerufen am 1. Mai 2010.
- ↑ Michael Kienzl: Rezension. www.critic.de, 17. April 2012, abgerufen am 4. Februar 2013.