Zeche Plaetzgesbank
Zeche Plaetzgesbank | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Steinkohle | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 24′ 56,4″ N, 7° 4′ 3,5″ O | ||
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Standort | Essen-Heisingen | ||
Gemeinde | Essen | ||
Kreisfreie Stadt (NUTS3) | Essen | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Ruhrrevier |
Die Zeche Plaetzgesbank, auch bezeichnet als: Plätzgesbank, Plätzkesbank, Plätgesbank (vermutlich identisch mit Raetzgesbank), war ein Steinkohlen-Bergwerk im Essener Stadtteil Heisingen, nördlich der Ruhr, direkt gegenüber der Zeche Heinrich (deren Fördergerüst ist Teil der „Route Industriekultur“) gelegen.
Daten und Fakten
- 1777 Ausstellung des Schürfscheins
- 1781 Konzessionserteilung, Abbaubeginn
- 1802 Berechtsamsanmeldung
- 1815 In Fristen
- 1816 Nach Aufschluss einer neu angesetzter Strecke wieder Abbau
- 1822 In Fristen
- 1827 Auffahrung Tagetrieb Heinrich, Abbau
- 1834 Abbau, Tagetriebe 2 und 3 in Betrieb
- 1837 In Fristen
- 1838 In Betrieb
- 1844 Außer Betrieb
- 1886 Erneute Inbetriebnahme, jedoch nur kurze Betriebsdauer
- 1922 Erneute Inbetriebnahme, Auffahrung neuer Stollen
- 1923 Einstellung der Arbeiten, Besetzung durch französische Soldaten
- 1924 bis 1926 Erhaltungsarbeiten und Bewachung
- 1927 Stilllegung
- 1933 Neugründung mit Förderschacht und Wetterstollen
- 1956 Anträge auf Verlängerung der Gültigkeitsdauer einer Ausnahme, Verlängerung der Genehmigung zum Schießen (Stufe 2), Verlängerung der Abbaugenehmigung, Betriebsplannachtrag – Abbau Flöz Geitling
- 1957 Anträge auf Verlängerung der Genehmigung zum Schießen (Stufe 2), der Aufliegezeit des Förderseils, der Gültigkeitsdauer des Jahresbetriebsplanes, Verlängerung der Aufliegezeit des Förderseils
- 1958 Mängelfeststellung bei der Befahrung der Streben in Flöz Kreftenscheer 2, Abbau von Restpfeilern in Flöz Kreftenscheer 2, Weiterverlängerung der Aufliegezeit des Förderseils, Betriebsplannachtrag, Verfüllung der Tagesausgänge, Fördereinstellung
- 1959 Stilllegung
- 1960 Ruhrknappschaft wird Rechtsnachfolger der Zeche Plaetzgesbank
- 1964 Rückzahlung der restlichen Sicherheit an Fa. H. Dickerhoff, Haltern
Kurzbeschreibung
- Neugründung: 1933
- Inhaber: Gewerkschaft Plaetzgesbank
- Leitung: Heinrich Dickerhoff, Haltern in Westfalen, Birkenstraße 20
- Sitz: Essen-Heisingen, Wuppertaler Straße 178
- Bergamt: Essen 1, Flachsmarkt 2
- Landesoberbergamt Dortmund
- Bahnstationen für Stückgut und Waggonladungen: Essen-Kupferdreh, -Rellinghausen und -Rüttenscheid
- Berechtsame: 289200 m²
- Abbau: Förderschacht, Wetterstollen
- Flöze: Geitling, Mausegatt und Kreftenscheer 2
- Mächtigkeit: 106 cm, 100 cm, 40 cm
- Kohlenart: Magerkohle, Anthrazitkohle
- Lagerung: Flach einfallend bis 25º, bis 28 º = 100%
- Baufeld: 975 m streichende Länge, 500 m querschlägige Ausrichtung, 40 m streichende Länge / 20 m flache Abbauhöhe
- Maximale Förderung: Jahr: 1954, Menge: 27543 Tonnen, Beschäftigte: 84
- Betriebsende: 1959
- Nachfolge: Keine
- Markscheider: J. Oertgen, Essen
- Letzter Betriebsführer: Josef Abst, Holzwickede
- Jetziger Zustand: Direkt oberhalb einer Pinge sind noch Reste einer Ziegelmauerung, vermutlich der des Förderschachtes, vorhanden.
Allgemeines
Die ehemalige Kleinzeche Plaetzgesbank in Essen-Heisingen, einst zwischen Ostpreußenstraße und Wuppertaler Straße gelegen, ist weitestgehend aus dem Bewusstsein der Zechenliebhaber und bergbauforschenden Menschen verschwunden. Sie blieb die einzige Zeche in Essen-Heisingen, die bis zum Schluss nicht zu Carl Funke gehörte. Vielleicht ist das der Grund für deren mehr oder weniger stiefmütterliche Behandlung, selbst bei bergbaulichen Führungen in diesem ehemals vom Steinkohlenbergbau geprägten Gebiet. Abgebaut wurden die Flöze Mausegatt, Kreftenscheer 2 und Geitling. Die Kohlevorkommen der Flöze Mausegatt und Kreftenscheer 2 gingen Mitte der 1950er Jahre in absehbarer Zeit dem Ende entgegen, und für Flöz Geitling galt Ähnliches. Deshalb wurde schon 1956 ein Abbauvertrag über Flöz Geitling innerhalb des Geviertfeldes der Zeche Heinrich mit der Heinrich B. A. G. abgeschlossen. Plaetzgesbank hatte zeit ihres Daseins immer wieder mit, nicht nur finanziellen, Problemen zu kämpfen, die sich selbst nach deren Stilllegung mit dem Abriss, der ordnungsgemäßen Wiederherstellung der Tagesoberfläche und der letztendlichen Auszahlung der Sicherheit noch bis zum endgültigen Ende 1964 fortsetzten. Die auf Plaetzgesbank abgebaute, hervorragende Anthrazitkohle war als Hausbrand kaum geeignet, denn sie entwickelte eine ungeheure Hitze, die über Kurz oder Lang die Öfen kaputt brannte. Als Energielieferant war sie allerdings weit über die Grenzen Essens hinaus begehrt. Einmal in der Woche standen sogar Lkws aus Brüssel auf dem Kohlenplatz unterhalb des Kohlenbunkers, um im Auftrag der „Staatliche Münze Belgien“ Kohle zu laden.
Benutzte Literatur
- Jahrbuch für den Ruhrkohlenbezirk, Essen, jeweils verschiedene Jahrgänge
- Jahrbuch des deutschen Bergbaus, Essen, jeweils verschiedene Jahrgänge
- Horst Detering: Von Abendlicht bis Zwergmutter - 400 Jahre Bergbau in Heisingen. 1. Auflage. Klartext, Essen 1998, ISBN 978-3-88474-739-1.
- Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
- Peter Nowacki: Charlotte Collin und die Kleinzeche Plaetzgesbank. 1. Auflage. CreateSpace Independent Publishing Platform, Essen 2016, ISBN 978-1-5307-8269-7.