Zenith (Schiff)

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Zenith
Schiffsdaten
Flagge Panama Panama
andere Schiffsnamen

The Zenith (2020–2022)
TSM Singapore (seit 2022)

Schiffstyp Passagierschiff
Klasse Horizon-Klasse
Rufzeichen 3EOW3
Heimathafen Monrovia, Liberia Liberia (1992–2002)
Nassau, Bahamas Bahamas (2002–2007)
Valletta, Malta Malta (2007–2020)
Panama, Panama Panama (2020–2022)
Eigner Celebrity Cruises Inc. (1992–2002)
Pullmantur Cruises (2007–2020)
Zenith Cruise Inc.(2020–2022)
Reederei Celebrity Cruises Inc. (1992–2002)
Pullmantur Cruises (2007–2014 und 2017–2020)
Croisières de France (2014–2017)
Bauwerft Meyer Werft GmbH, Papenburg
Baunummer S. 620[1]
Bestellung 1. November 1989
Kiellegung 11. April 1990
Stapellauf 31. Oktober 1991
Übernahme 4. März 1992
Indienststellung 4. April 1992
Verbleib 2022 Abbruch in Alang
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
208 m (Lüa)
175,03 m (Lpp)
Breite 29,33 m
Seitenhöhe 24,10 m
Tiefgang max. 7,70 m
Vermessung 47.413 BRZ / 25.488 NRZ
 
Besatzung 670
Maschinenanlage
Maschine 4 × MAN-Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
24.000 kW (32.631 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
21,5 kn (40 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 4.915 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1.774
Wohneinrichtungen
Decks:

9

Raumverhältnis:

26,7 BRZ/Passagier

Sonstiges
Klassifizierungen DNV
Registrier-
nummern
IMO-Nr. 8918136

Das Motorschiff Zenith ist ein auf der Meyer-Werft in Papenburg für Celebrity Cruises gebautes und 1992 an die amerikanische Reederei abgeliefertes Kreuzfahrtschiff. Das Schiff wurde zuletzt von Pullmantur Cruises unter dem Namen betrieben und nach der Außerdienststellung 2020 in The Zenith umbenannt.

Geschichte

Das Schiff wurde als Schwesterschiff der Horizon von Celebrity Cruises, damals noch einer Tochter der griechischen Reederei Chandris, bei der Meyer Werft in Auftrag gegeben. Die etwas größere Zenith wurde durch den Yacht-Designer Jan Bannenberg entworfen und glich der Horizon bis auf den vorderen Aufbauteil, eine unmerkliche Verlängerung bot Platz für zusätzliche zehn Fahrgastkabinen. Der Bau des Schiffes kostete rund 200 Millionen US-Dollar.[2] Das Schiff wurde am 15. Februar 1992 ausgeliefert und unter der Flagge der Republik Liberia in Dienst gestellt. Im März 1992 lief es zum ersten Mal in den Hafen von New York ein. Die erste Kreuzfahrt wurde ab 4. April 1992 ab Florida durchgeführt.

Das Kreuzfahrtschiff wurde 1999 komplett renoviert und fortan im oberen Fünf-Sterne-Segment angesiedelt. Es bot Platz für 1375 Passagiere bei einer Besatzung von rund 640 Personen. Es wurde für Kreuzfahrten von Florida mit den Abgangshäfen Miami oder Tampa in die Karibik und zu den Bermudas eingesetzt.

Die Zenith wurde am 18. Dezember 2002 in das Schiffsregister der Bahamas eingetragen. Der neue Heimathafen wurde Nassau. Zwischen Mai und November 2006 wurde sie für Kreuzfahrten entlang der Westküste Nordamerikas eingesetzt. Abfahrtshafen waren dabei Vancouver oder Seattle. Celebrity Cruises kam mit der Verlegung den gestiegenen Anforderungen an Alaska-Kreuzfahrten nach.

Zenith in Venedig (2010)

Am 11. Juni 2007 wurde das Schiff von Celebrity Cruises an den spanischen Marktführer Pullmantur Cruises übergeben. Dabei wechselte die Zenith auch Flagge und Heimathafen nach Valletta auf Malta. Im Jahr der Übernahme durch Pullmantur Cruises wurde das Schiff einer Modernisierung unterzogen. Zunächst wurde es für Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer eingesetzt.

Nachdem das Schiff ab 2014 für Croisières de France eingesetzt wurde,[3] fuhr es ab deren Auflösung 2017 wieder für Pullmantur Cruises.[4]

Im Sommer 2019 wurde das Schiff an die japanische Nichtregierungsorganisation Peace Boat verchartert.[5][6] 2020 verließ das Schiff die Flotte von Pullmantur Cruises und wurde anschließend in The Zenith umbenannt.[7] Wegen der COVID-19-Pandemie wurde das Schiff jedoch nie von Peace Boat eingesetzt, sondern im Juli 2020 im griechischen Lavrio aufgelegt.[8]

2022 wurde das Schiff schließlich an ein Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten verkauft.[9][10] Am 8. Juni verließ das in TSM Singapore umbenannte und unter die Flagge Palaus gebrachte Schiff Lavrio. Im September 2022 traf das Schiff im indischen Alang zur Verschrottung ein.[11]

Zwischenfälle

  • 2008 verursachte das Schiff in der griechischen Hafenstadt Piräus einen Unfall. Es prallte beim Anlegen gegen das griechische Kreuzfahrtschiff Aegean Pearl, was zu einer beschädigten Reling an der Aegean Pearl führte.[12]
  • Am 18. August 2009 brach an Bord der Zenith ein Feuer aus. Das Schiff lag im Stockholmer Hafen und es befanden sich nur 200 Passagiere an Bord, die anderen waren auf Landgang. Einige Besatzungsmitglieder erlitten Rauchvergiftungen. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden.[12][13]
  • In der Nacht zum 27. April 2010 blockierten streikende Hafenarbeiter im griechischen Piräus den Zugang zum Hafen, so dass viele der ankommenden Passagiere das Schiff nicht verlassen und neu ankommende Passagiere ihre Kreuzfahrt zunächst nicht antreten konnten.[14]
  • Am 25. Juni 2013 brach an Bord nahe der italienischen Stadt Chioggia Feuer im Maschinenraum aus. Von den Passagieren und der Besatzung wurde niemand verletzt. Das Schiff musste in den Hafen von Venedig geschleppt werden.[15]

Technische Daten

Das Schiff wird von zwei Neunzylinder- und zwei Sechszylinder-Dieselmotoren von MAN angetrieben (Typen: 9L 40/54 / 6L 40/54). Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller. Für die Stromerzeugung stehen drei Generatoren zur Verfügung, die von MAN-Dieselmotoren (Typ: 6L 40/54) angetrieben werden. Weiterhin wurde ein Notgenerator verbaut. Das Schiff ist mit zwei Bugstrahl- und einem Heckstrahlruder ausgestattet.

Literarisches

Der amerikanische Autor David Foster Wallace unternahm 1995 im Auftrag der Zeitschrift Harper’s Magazine eine 7-tägige Karibik-Kreuzfahrt auf diesem Schiff. Sein Bericht erschien 1996 unter dem Titel Shipping Out in dieser Zeitschrift. Eine erweiterte Fassung erschien 1997 als Buch unter dem Titel A Supposedly Fun Thing I’ll Never Do Again.[16] Die deutsche Übersetzung erschien 2002 unter dem Titel Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich[17] und ab 2006 als Taschenbuch.[18] Im Buch wird das Schiff nach einer Erwähnung des richtigen Namens ironisch Nadir genannt – vgl. Zenit (Richtungsangabe) und Nadir (Richtungsangabe) – und für den Stapellauf das Jahr 1993 angegeben.

Weblinks

Commons: Zenith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Publikationen. Meyer-Werft, abgerufen am 28. Februar 2018.
  2. C. I. N. Staff: Former Zenith To Be Scrapped in Alang. 26. September 2022, abgerufen am 26. September 2022 (englisch).
  3. Zenith (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive), Croisières de France.
  4. Croisières de France wird aufgelöst: Pullmantur übernimmt Horizon und Zenith. Schiffe und Kreuzfahrten, 12. Dezember 2016, abgerufen am 13. August 2017.
  5. Zenith Will Sail for Peace Boat. Cruise Industry News, 10. Juli 2019, abgerufen am 19. Juli 2019.
  6. Zenith’s Future Questionable as Peace Boat Cancels Ship’s Schedule. Cruise Industry News, 14. Mai 2022, abgerufen am 18. Juni 2022.
  7. http://www.shipspotting.com/gallery/photo.php?lid=3122819
  8. Fakta om Fartyg: M/S Zenith. Abgerufen am 18. Juni 2022 (schwedisch).
  9. Ehemalige „Zenith“: Wegen Eignerwechsel Chartervertrag mit Peace Boat geplatzt. an Bord, 20. Mai 2022, abgerufen am 18. Juni 2022.
  10. Harry Papachristou: Unwanted Japanese cruise ship changes hands. TradeWinds, 17. Mai 2022, abgerufen am 18. Juni 2022.
  11. Former Celebrity Cruise Ship Arrives for Scrapping in India. 23. September 2022, abgerufen am 24. September 2022 (englisch).
  12. a b Kreuzfahrtschiff wegen Brand evakuiert. Spiegel Online, 18. August 2009; abgerufen am 19. Juni 2011
  13. MS Zenith nach Feuer evakuiert. ET am 18. August 2009; abgerufen am 19. Juni 2011
  14. Franz Neumeier: Streikende Griechen blockieren Kreuzfahrtschiff in Piräus (Memento vom 4. März 2011 im Internet Archive), Cruisetricks, 28. April 2010.
  15. Kreuzfahrtschiff mit über 2.200 Menschen strandete vor Venedig. derstandard.at, 25. Juni 2013
  16. Little, Brown and Company, New York
  17. Übersetzt von Marcus Ingendaay, Marebuch, Hamburg 2002, ISBN 3-936384-00-2
  18. Wilhelm Goldmann Verlag, München, ISBN 978-3-442-54229-1