Zentralstelle für das Auslandsschulwesen

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Zentralstelle für das Auslandsschulwesen

Staatliche Ebene Bund
Stellung Teil des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten
Gründung 14. Januar 1960
Hauptsitz Bonn, Nordrhein-Westfalen
Bedienstete ca. 100
Netzauftritt www.auslandsschulwesen.de

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) im Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) fördert im Auftrag des Auswärtigen Amts (AA) weltweit mehr als 1200 Schulen, darunter 140 Deutsche Auslandsschulen (DAS) sowie rund 1100 Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz anbieten.[1] Die ZfA war bis 2020 eine Abteilung des Bundesverwaltungsamtes und wurde zum 1. Januar 2021 in das neu errichtete BfAA mit Sitz in Brandenburg an der Havel eingegliedert.[2]

Aufgabe der ZfA ist die pädagogische, personelle und finanzielle Betreuung der schulischen Arbeit im Ausland. Grundsatzentscheidungen der schulischen Arbeit im Ausland werden im Bund-Länder-Ausschuss für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA) getroffen.[3]

Mit ihrem schulischen Angebot wenden sich die Deutschen Auslandsschulen weltweit an Deutsche, die sich beruflich im Ausland befinden und für ihre Kinder eine deutsche schulische Erziehung wünschen. Darüber hinaus bieten die heute überwiegend als Begegnungsschulen konzipierten Einrichtungen Kindern der Gastländer und anderer Kulturkreise die Möglichkeit, sich mit Deutschland, seiner Kultur und Sprache vertraut zu machen.

An den Deutschen Auslandsschulen können global anerkannte Abschlüsse nach internationalen Standards erzielt werden, wie z. B. das Abitur, die Deutsche Internationale Abiturprüfung (DIAP) und das Gemischtsprachige International Baccalaureate (GIB).

Mit ihrer Arbeit verwirklicht die ZfA in enger Abstimmung mit der Kultusministerkonferenz in 95 Ländern folgende Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik:

  • die Begegnung mit Kultur und Gesellschaft des Gastlands,
  • die schulische Versorgung deutscher Kinder im Ausland,
  • die Förderung der deutschen Sprache,
  • die Stärkung des Studien- und Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Die ZfA vermittelt die von den Ländern beurlaubten Lehrkräfte ins Ausland und betreut diese in allen Fragen der Schulorganisation. Derzeit sind zeitgleich rund 2.000 deutsche Lehrer im Einsatz. Die ZfA berät private und öffentliche Träger der Schulen (Schulvereinsvorstände, Schulverwaltungen und staatliche Partner im Ausland) in pädagogischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Angelegenheiten. Die Beratung richtet sich auf die Wahrnehmung der Eigenverantwortung der Schulen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen „Bildungsmärkten“.

Gemeinsam mit dem Goethe-Institut, dem DAAD und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz ist die ZfA ein Träger der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, die 2008 vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufen wurde.

Im Februar 2014 zog die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen von Köln nach Bonn um, zunächst in die Husarenstraße im Ortsteil Bonn-Castell. Seit August 2020 hat sie ihren Sitz in der Godesberger Allee 99 im Ortsteil Friesdorf.[4]

Die ZfA ist nicht zu verwechseln mit der bei der KMK angesiedelten Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen, die die zuständigen Ministerien der Länder bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse unterstützt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BVA - Abteilungen - Abteilung ZfA. Abgerufen am 21. März 2020.
  2. Ronny Patz: Das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA): Ein Update. In: Polscieu. 24. November 2020, abgerufen am 4. Januar 2021.
  3. Beschlüsse zum Auslandsschulwesen
  4. Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in neuer Liegenschaft, Bundesverwaltungsamt, Juli 2020.