Zero Waste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zero Waste (kurz ZW; englisch für ‚null Müll‘ / null Verschwendung[1][2]) ist eine nach Nachhaltigkeit strebende Philosophie. Sie verfolgt das Ziel, ein Leben zu führen, bei dem möglichst wenig Abfall produziert und Rohstoffe nicht vergeudet werden; es soll insbesondere durch Konsumverweigerung, Abfallvermeidung, Reparaturen, Wiederverwendung, Kompostierung und Recycling erreicht werden.[3]

Definition

Im Jahr 2002 wurde die Zero Waste International Alliance (ZWIA) gegründet, um globale Standards für die Entwicklung von Zero Waste zu etablieren. Am 29. November 2004 wurde die erste von Experten überprüfte (Peer-Review) international anerkannte Definition von der ZWIA-Planungsgruppe angenommen. Die revidierte Definition der ZWIA vom 20. Dezember 2018 lautet:

“Zero Waste: The conservation of all resources by means of responsible production, consumption, reuse, and recovery of products, packaging, and materials without burning and with no discharges to land, water, or air that threaten the environment or human health.”

„Zero Waste: Die Bewahrung aller Ressourcen mittels verantwortungsvoller Produktion, Konsum, Wiederverwendung und Rückgewinnung von Produkten, Verpackungen und Materialien ohne Verbrennung und ohne Absonderungen zu Land, Wasser oder Luft, welche die Umwelt oder die menschliche Gesundheit bedrohen.“

Zero Waste International Alliance[4]

Zero-Waste-Politik

Mehrere Städte weltweit haben das Zero-Waste-Prinzip auf die kommunale Ebene gehoben und erklärt, sogenannte Zero-Waste-Städte (regenerative Städte) werden zu wollen, und entsprechende Maßnahmen angekündigt oder eingeleitet. So beabsichtigt San Francisco, die erste müllfreie Großstadt zu werden.[5][6]

Als erste deutsche Stadt möchte Kiel bis zum Jahre 2035 Deutschlands erste Zero Waste City werden.[7]

Zero Waste im Alltag umsetzen

Anhänger der Zero-Waste-Bewegung setzen ihr Ziel der Abfallvermeidung im Alltag beispielsweise so um, dass sie

  • Lebensmittel in Unverpacktläden einkaufen,
  • nur die Gegenstände kaufen, die sie wirklich brauchen,
  • nicht benötigte Dinge im Haushalt an andere weitergeben, die diese nutzen können,
  • Gegenstände, die sie bereits haben, weiterverwenden, statt sie wegzuwerfen, und
  • aus wenigen „Grundzutaten“ möglichst vieles selber machen.

Mit Hilfe von DIY-Anleitungen werden beispielsweise Geschenkverpackungen, Naturkosmetik oder Putzmittel selbst hergestellt. So kann zum Beispiel aus Natron, Waschsoda, Essig, Zitronensäure und Kernseife der Großteil der Putzmittel selbst gemacht werden.[8]

Zero Waste Index

Mit dem Circular World Index entwickelte eine Bank einen Börsenindex, der sich aus Werten von Firmen zusammensetzt, die entsprechende Technologien entwickeln.[9]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ZeroWaste-Anleitung Teil 1: Was ist „Zero Waste“? - ZeroWaste Switzerland. ZeroWaste Switzerland, abgerufen am 13. Februar 2020 (deutsch).
  2. Google Übersetzer. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  3. ZeroWaste-Anleitung Teil 1: Was ist „Zero Waste“? Zero Waste Switzerland, abgerufen am 8. Juni 2018.
  4. ZW Definition. Website der Zero Waste International Alliance (englisch); abgerufen am 21. Juni 2019.
  5. Marcus Schuler: San Francisco will müllfrei werden. In: Deutschlandfunk.de, 20. März 2018, abgerufen am 9. Juni 2018.
  6. Isabelle Chapman: Zero waste isn’t just for hippies anymore. CNN, 4. Dezember 2017 (englisch); abgerufen am 9. Juni 2018.
  7. Svenja Beller: Eine Stadt plant den Müllausstieg. In: Greenpeace Magazin, 31. März 2021; abgerufen am 9. Dezember 2021.
  8. Nachhaltige Putzmittel selber machen: 10 DIY Reinigungsmittel aus 5 Zutaten. In: Uponmylife.de. Abgerufen am 21. Mai 2021.
  9. Alexander Jung, Nils Klawitter, Marcel Rosenbach: Projekt sauberes Deutschland: Ist ein Leben ohne Müll möglich? In: Der Spiegel. Nr. 8, 2021 (online).