Zerschlitzter Streifenfarn

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Zerschlitzter Streifenfarn
Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Streifenfarngewächse (Aspleniaceae)
Gattung: Streifenfarne (Asplenium)
Art: Zerschlitzter Streifenfarn
Wissenschaftlicher Name
Asplenium fissum
Kit. ex Willd.

Der Zerschlitzte Streifenfarn (Asplenium fissum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Streifenfarne (Asplenium). Sie gedeiht nur in Europa auf mehr oder weniger kalkhaltigen Böden.

Beschreibung

Der Zerschlitzte Streifenfarn ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 25 Zentimetern. Die Schuppen am Rhizom sind schwarz. Die Wedel sind drei- bis vierfach gefiedert. Der letzte Fiederabschnitt ist lineal-keilförmig und meist nicht breiter als 0,5 Millimeter. Die Blattspreite hat meist eine stumpfe Spitze. Die Blattadern sind nur undeutlich zu erkennen. Der Blattstiel ist gleich lang wie oder länger als die Spreite. Er hat eine grüne Farbe, der Grund ist dabei braun. Die Dicke des Stiels beträgt einen Millimeter. Die Sporen werden im Juli und August reif.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72.[1]

Verbreitung

Der Zerschlitzte Streifenfarn kommt nur in Europa vor. In Mitteleuropa kommt er nur in Bayern, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und der Schweiz vor. In Südeuropa hat er Vorkommen im südöstlichen Frankreich, in Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Griechenland und Bulgarien.

Ökologie

Der Zerschlitzte Streifenfarn wächst in Kalk- und Dolomit-Felsspalten und auf Geröll und kommt nur auf mehr oder weniger kalkhaltigen Böden vor. Da er mit den Rhizomen den Boden durchzieht, zählt er zu den wichtigen Bodenbefestigern in solchen Gebieten und dient dort als Humuslieferant, was zu der Bodenbildung beiträgt.[2] Er kommt von der montanen bis zur alpinen Höhenstufe vor. Im pflanzensoziologischen System kommt er in folgenden Gesellschaften vor: Moehringio-Gymnocarpietum robertiani (Petasition paradoxi), Cystopteridion fragilis, Rumicetum scutati (Stipion calamagrostis).

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 1: Pteridophyta (Psilotaceae to Azollaceae). Akateeminen Kirjakaupa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1972, S. 79.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 78.
  2. Kurt Rasbach, Helga Rasbach und Ottilie Wilmanns: Die Farnpflanzen Zentraleuropas. Gestalt, Geschichte, Lebensraum Urban & Fischer, 1998
  3. Asplenium fissum Willd. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 25. Februar 2022.

Weblinks