Ziegelhütte (Wüstung, Escherndorf)
Die Ziegelhütte ist eine Wüstung in der Gemarkung des Volkacher Ortsteils Escherndorf. Noch 1888 wurde die Ziegelhütte als eigenständiger Ortsteil (Einöde) von Escherndorf genannt.
Geografische Lage
Die Lage der Ziegelhütte ist ungeklärt, weil heute wohl keine Überreste des ehemaligen Ortsteils zu sehen sind. Der einzige Hinweis auf den Einödhof im Jahr 1888 spricht von einer Entfernung von 0,5 km von der Johanneskirche in Escherndorf. Zwei Orte geben Hinweise auf die ehemalige Ziegelhütte. Im Osten der Gemeinde Escherndorf befindet sich noch ein einzeln stehender Hof, in dem ein Gasthaus untergebracht ist. Auf der anderen, heute Nordheimer Mainseite liegen die Ziegelwiesen als Flurstück. Dort befindet sich der inzwischen aufgegebene Truppenübungsplatz Volkach-Nordheim.
Geschichte
Die Escherndorfer Ziegelhütte war der Ort, in dem Ziegel für den Hausbau gebrannt wurden. Ähnlich wie ihr Krautheimer Pendant wird auch die Escherndorfer Hütte in der Zeit vor der Säkularisation der Dorfherrschaft, in diesem Fall dem Hochstift Würzburg, unterstanden haben. Die Hütte tauchte im Bayerischen Ortschaftenverzeichnis des Jahres 1888 einmalig als Einöde auf. Sie war der Pfarrei Escherndorf zugeordnet und hatte damals zwei Einwohner, die einen Weinberg bewirtschafteten.[1]
Obwohl die Ziegelhütte anschließend nicht mehr als eigenständiger Ortsteil auftauchte, bestand sie dennoch weiter fort. Hinweis darauf gibt eine Fotografie des Jahres 1910 im Volkacher Stadtarchiv mit der Unterschrift „Einkehr in der Escherndorfer Ziegelhütte (1910)“. Wahrscheinlich bestand ein Gasthaus oder eine Heckenwirtschaft mit Weinausschank in den Räumlichkeiten der ehemaligen Ziegelbrennerei.[2]
Literatur
- Georg Wolfgang Schramm: Die Mainschleife und ihre Eisenbahn. Ein Beitrag zur Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte der Volkacher Mainschleife. Volkach 2008.
Einzelnachweise
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1235 (Digitalisat).
- ↑ Schramm, Georg Wolfgang: Die Mainschleife und ihre Eisenbahn. S. 31.