Zirconiumhydrid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Zirconiumhydrid
_ Zr2+ 0 _ H
Allgemeines
Name Zirconiumhydrid
Andere Namen

Zirconiumdihydrid

Verhältnisformel ZrH2
Kurzbeschreibung

grau-schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7704-99-6
EG-Nummer 231-727-3
ECHA-InfoCard 100.028.844
PubChem 71317406
Eigenschaften
Molare Masse 93,24 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

5,61 g·cm−3[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 228
P: 210 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Zirconiumhydrid (genauer Zirconium(II)-hydrid) ist eine anorganische chemische Verbindung des Zirconiums aus der Gruppe der Hydride.

Gewinnung und Darstellung

Zirconiumhydrid kann in nicht ganz stöchiometrischer Zusammensetzung durch Reduktion von Zirconium(IV)-oxid mit Calciumhydrid in Gegenwart von Wasserstoff gewonnen werden. In stöchiometrisch reiner Form ist es aus Zirconium-Schwamm und Wasserstoff bei 300 °C erhältlich. Die Wasserstoff-Aufnahme ist reversibel und erfolgt über die Phasen ZrH, ZrH1,58–1,67 bis ZrH1,67–2,00.[2]

Eigenschaften

Zirconiumhydrid ist ein grau-schwarzer Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung über 500 °C, wobei Wasserstoff und Zirconium entstehen.[1] Die Verbindung hat eine tetragonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe I4/mmm (Raumgruppen-Nr. 139)Vorlage:Raumgruppe/139 und den Gitterparametern a = 4,999 Å und c = 4,433  Å.[3]

Verwendung

Zirconiumhydrid wird zur Herstellung von keramischen Materialien verwendet.[4] Es wird als starkes Reduktionsmittel in der Chemie, in der Pyrotechnik, in der Pulvermetallurgie, als Getterstoff in Vakuumröhren, zur Herstellung von geschäumten Metallen sowie als Moderator in Kernreaktoren verwendet. Der Hauptverwendungszweck ist militärischer Art als Bestandteil von Brand- und Leuchtsätzen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu Zirkoniumhydrid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu Zirconiumhydrid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 24. Mai 2015.
  3. Michael V. Glazoff : Modeling of Some Physical Properties of Zirconium Alloys for Nuclear Applications in Support of UFD Campaign, August 2013 (Memento vom 24. Mai 2015 im Internet Archive), abgerufen am 24. Mai 2015.
  4. Datenblatt Zirconium(II) hydride, −325 mesh, 99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. Mai 2015 (PDF).