Zofia Rysiówna

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zofia Rysiówna, verheiratete Zofia Rysiówna-Hanuszkiewicz, (* 17. Mai 1920 in Rozwadów; † 17. November 2003 in Warschau) war eine polnische Schauspielerin.

Leben

Grab der Schauspielerin

Zofia Rysiówna gehörte zu den Legenden des polnischen Theaters. Ihre Ausbildung nahm sie 1938 an der Staatlichen Schauspielschule in Warschau. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 beendete jedoch ihre offizielle Ausbildung frühzeitig. Zunächst setzte sie ihre Ausbildung zwar im Untergrund fort, schloss sich aber 1940 der polnischen Heimatarmee im Widerstand gegen die deutsche Besatzung an. Sie arbeitete vor allem als Kurier und nahm an der Befreiung Jan Karskis aus den Händen der Gestapo teil. 1941 geriet sie in Gefangenschaft und wurde in das Konzentrationslager Ravensbrück nach Deutschland verschleppt. Sie blieb in Ravensbrück bis zur Befreiung 1945 und kehrte dann nach Polen zurück. Sofort machte sie das externe Examen vor der Theaterkommission und wurde Theaterschauspielerin. Am 30. Oktober 1945 gab sie endlich ihr Debüt am Słowacki-Theater in Krakau.

In den frühen 1950er Jahren ging sie von Krakau nach Posen, wo sie mit ihrem späteren Ehemann Adam Hanuszkiewicz als Regisseur zusammenarbeitete. Ab 1955 war sie dann an unterschiedlichen Warschauer Bühnen tätig. Hier entwickelte sie sich zu einer der großen Tragödinnen des polnischen Theaters. Größere Popularität erreichte sie vor allem durch ihre regelmäßigen Auftritte im polnischen Theaterfernsehen in den 1960er Jahren.

Wichtige Theaterarbeiten

Filmografie (Auswahl)

  • 1965: Der hölzerne Rosenkranz (Drewniany rózaniec)
  • 1965: Solange Leben in mir ist
  • 1970: Junge Frau von 1914
  • 1978: Zuflucht (Azyl)
  • 1984: Ein Jahr der ruhenden Sonne (Rok spokojnego slonca)
  • 1994: Ein Wendehals (Zawrócony)
  • 1995: Immenhof (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1998: Paula und das Glück

Literatur

  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 301.

Weblinks