Zottige Wolfsmilch

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Zottige Wolfsmilch

Flaum-Wolfsmilch (Euphorbia villosa)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Art: Zottige Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia villosa
Waldst. & Kit. ex Willd.

Die Zottige Wolfsmilch (Euphorbia villosa), auch Flaum-Wolfsmilch und Wollige Wolfsmilch genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Nach R. Govaerts ist ihr korrekter Name Euphorbia illirica Lam.[1]

Beschreibung

Laubblätter und Blütenstand

Vegetative Merkmale

Die Zottige Wolfsmilch ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 80 Zentimetern erreicht. Sie bildet eine Pleiokorm-Wurzel aus. Der Stängelgrund ist mit Schuppenblättern bedeckt. Die Laubblätter sind schmal elliptisch, länglich, länglich-lanzettlich oder länglich-eiförmig und messen 10 bis 20 × 20 bis 70 Millimeter. Die Blattunterseite ist weich behaart. Die Blattspreite ist im oberen Bereich oft schwach gezähnt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die Hochblätter sind kahl. Die Kapselfrüchte sind kahl oder nur mit vereinzelten Haaren bedeckt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[2]

Vorkommen

Die Zottige Wolfsmilch kommt im warmgemäßigten Europa in nassen Staudenfluren und Sumpfwiesen vor. Außer in Europa kommt sie auch in Algerien vor.[1]

Ihr einziges, schon in alten Floren bekanntes Vorkommen in Deutschland liegt beim Passauer Ortsteil Hals. Dieses Vorkommen ist völlig isoliert, die nächsten Fundorte liegen in Österreich und in Schlesien. Im Botanischen Garten München wurde im Regierungsauftrag aus Stecklingen die Pflanze vermehrt und an einigen schwer zugänglichen Stellen im Tal der Ilz wieder angesiedelt.

In Österreich tritt die Flaum-Wolfsmilch selten auf feuchten und nassen Wiesen und Gebüschsäumen in der collinen Höhenstufe auf. Die Vorkommen erstrecken sich auf die Bundesländer Wien, Niederösterreich, das Burgenland, die Steiermark und Kärnten und diese Art gilt in Österreich als stark gefährdet.[3]

Nutzung

Die Zottige Wolfsmilch wird selten als Zierpflanze für Staudenbeete und Teichränder genutzt. Die Sorte ‘Clarity’ hat eine gelbe Herbstfärbung.

Einzelnachweise

  1. a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Euphorbia villosa. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 21. April 2020.
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 637.
  3. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 459.

Belege

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8. Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Helmut Fürsch, Anita Götthans; unter Mitarbeit von Helmut Grosu: Die Ilz. Ein Natur- und Wanderführer, 3. Auflage, Verlag Morsak, Grafenau 1991, ISBN 3-87553-365-8.
  • Willy A. Zahlheimer: Botanik in Passau – Die Pflanzenwelt und ihre Erforschung. In: Der Bayerische Wald, Jubiläums-Heft 150 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein Passau, 21. Jahrgang, Heft 1+2, Dezember 2008, S. 23–41.

Weblinks

Commons: Zottige Wolfsmilch (Euphorbia villosa) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien