Decke (Textilie)

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Hopi-Indianer beim Weben einer Decke (1879)

Eine textile Decke ist ein entsprechend dem Verwendungszweck gewebtes oder zugeschnittenes Stück Stoff, mit dem, wie der Name aussagt, etwas überdeckt wird. Die häufigste Anwendung findet sie als warmhaltende Zudecke und als Tischdecke. Decken unterscheiden sich sowohl in der Machart, als auch in Stärke und Verwendbarkeit.

Material

Decken bestehen oft aus Wolle („Wolldecke“) und anderen wärmespeichernden Materialien. Manchmal werden Decken auch zusammengenäht und dann mit weichem Material gefüllt. Eine nicht textile Decke ist die aus Fellen zusammengesetzte Pelzdecke.

Eine spezielle Decke ist die in Mitteleuropa weit verbreitete mit Daunen, Federn oder Schafwolle, ferner auch mit anderen Natur- oder Kunstmaterialien gefüllte „Bettdecke“ bzw. genauer Federbett (siehe auch Bettware). In englischsprachigen Ländern wie den USA dagegen liegt man oft weiterhin traditionell zwischen zwei straff gespannten Laken, mit einer Wolldecke ohne Bezug obenauf. In Großbritannien breitet sich das bezogene Federbett (duvet) zunehmend aus. Auch in der Schweiz wird der Begriff Duvet häufig für Federbett verwendet (gemäß Duden auch umgangssprachlich Zudecke, Feder- oder Deckbett).

Deckenarten

Pferdedecke
Quilt (Zierdecke)
  • Eine Bettdecke wird zum Zudecken beim Schlafen benutzt. Für Schlafdecken werden voluminöse, beidseitig gerauhte, abgepasste Rauhgewebe mit möglichst hohem Lufteinschluss benutzt.[1]
  • Ein Federbett wird ohne Oberleintuch, respektive Bettlaken verwendet, da der sogenannte „Bettbezug“ (Bezug des Federbetts) leicht entfernt und gewaschen werden kann. In der Schweiz werden dafür auch der Begriff „Duvet“ und der Ausdruck „nordisch schlafen“ gebraucht.
  • Ein Plaid (Wohn-, Reisedecke) wird in der Regel aus Edelhaar (zum Beispiel Kamelhaar), Wolle (Streichgarn) oder Acryl (Hochbauschgarn) gewebt.[1]
  • Die Tischdecke kann zum Schutz von hochwertigen Tischoberflächen, wie Holz oder Marmor, oder aus gestalterischen Gründen verwendet werden.
  • Eine Tagesdecke wird zum Bedecken von Betten genutzt.
  • Die Kuscheldecke soll möglichst flauschig sein. Ein bekannt gewordener Träger einer solchen Decke ist Linus aus der Comicserie Die Peanuts.
  • Der Quilt ist eine meist handgemachte Zierdecke.
  • Für die Pack- oder Bügeldecke wird Baumwoll-Dochtgarn verwendet.[1]
  • Eine Rettungsdecke ist eine extrem dünne, reißfeste, wasserdichte und wärmereflektierende Folie, die bei der Ersten Hilfe Anwendung findet.
  • Die Krankenhausdecke kommt als Unterlage oder gegen Wärmeverlust bei Rettungsdienst und Feuerwehr zum Einsatz.
  • Eine Pferde- oder Viehdecke ist eine Decke, die das Tier vor Witterungseinflüssen schützen soll. Die Viehdecke besteht aus einem Baumwollstoff, aus Reißwollgarn oder aus Grobgarn. In der Regel ist der Schussfaden geraut. Beliebt sind Bindungen, die es ermöglichen, ohne einen Bindungsgrat die meist feinfädige Kette im Innern des Gewebes zu verbergen. Das sind Doppelgewebe, sowie Kreuzköper und Atlas.[1]
Die Abschwitzdecke wird dem Pferd nach dem Reiten aufgelegt, um den Schweiß vom Pferdekörper wegzuziehen. Die Satteldecke wird unter den Sattel gelegt, um den Pferderücken vor dem Aufscheuern und Druckstellen zu schützen (des Foto rechts zeigt eine Western-Satteldecke).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Decken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. 7. Auflage, Band 1, Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, S. 187, Stichwort „Decke“. ISBN 3-87150-518-8.