Zurrgurt

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Zurrgurte (auch Ladungssicherungsgurte oder Spanngurte) werden überwiegend in der Ladungssicherung verwendet. Sie sind aus textilen Fasern hergestellt und unterliegen den Vorgaben der DIN EN 12195-2:2001-02.

Material

Zurrgurte werden zu 97 % aus Polyester (PES) hergestellt. Ansonsten sind die Gurte aus Polyamid (PA) oder Polypropylen (PP) produziert. Diese drei Garne sind in der DIN EN 12195-2 definiert. Auf dem Zurrgurt ist die Art des Werkstoffs auf dem Etikett erfasst. Des Weiteren gibt die Farbe des Etiketts den Werkstoff wieder:

  • Polyester – blau
  • Polyamid – grün
  • Polypropylen – braun.

Noch nicht genormt oder anders geregelt ist der neue Werkstoff, das Hochmolekulare Polyester (HMPE). Da es noch nicht in o. g. Norm geregelt ist, haben sich viele Hersteller auf ein neutrales weißes Etikett verständigt.

Aufbau

Zurrgurte gibt es einteilig, zweiteilig und kraftverstärkt:

  • Der einteilige Gurt besteht aus einer Ratsche und dem Gurtband, das in die Ratsche zur Verbindung eingefügt und gespannt wird.
  • Am zweiteiligen Gurt sind das Losende und das Festende zu finden:
    • Das Losende besteht aus dem meistens längeren Gurtband und dem Haken, mit dem der Gurt am Zurrpunkt eingehängt wird.
    • Das Festende ist in der Regel der kürzere Teil des Zurrgurtes. Es setzt sich zusammen aus der Ratsche, dem Gurtband und dem Haken.
  • Kraftverstärkte Gurte sind übereinandergelegte Gurte, die durch die Dopplung des Gurtbandes die doppelte Zurrkraft erreichen.

Prüfung

Zurrgurte müssen vor jeder Anwendung auf offensichtliche Mängel geprüft werden. Das geschieht jährlich durch eine sachkundige Person.

Kennzeichnung

Etikett eines Zurrgurts

Zurrgurte müssen gem. DIN EN 12195-2:2001-02 gekennzeichnet sein.

Ein Zurrgurtetikett muss die folgenden Pflichtangaben aufweisen:

  • Hersteller
  • Produktname
  • Bezug zur Norm
  • Hinweis „Nicht zum Heben verwenden!“ (Ähnliche Texte sind zugelassen.)
  • Produktionsdatum
  • Länge des Zurrgurtes
  • Dehnung (weniger als 7 %)
  • Rückverfolgbarkeitscode
  • Werkstoff des Gurtbandes
  • Kraftangaben des Zurrgurtes:
    • LC (Lashing Capacity), die Zurrkraft im geraden Zug
    • STF (Standard Tenson Force) ist die Vorspannkraft beim Niederzurren
    • SHF (Standard Hand Force) benennt die Handkraft, die in den Gurt eingeleitet werden kann.

Die wichtigsten Daten werden zusätzlich in den Zurrgurt eingenäht, damit sie bei Verlust oder Unlesbarkeit des Etiketts noch „versteckt“ zu finden sind.