Zwerg-Gauchheil
Zwerg-Gauchheil | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Illustration vom Zwerg-Gauchheil (rechts) und Acker-Gauchheil (links) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anagallis minima | ||||||||||||
(L.) E.H.L.Krause |
Der Zwerg-Gauchheil oder Acker-Kleinling (Anagallis minima, Syn.: Centunculus minimus) gehört zur Gattung Gauchheil (Anagallis) in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae).
Erkennungsmerkmale
Der Zwerg-Gauchheil ist eine unscheinbare, einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von nur 2 bis 8 cm erreicht. Die wechselständigen Laubblätter sind eiförmig-zugespitzt und 3 bis 6 mm lang. Grundblätter fehlen meist.
Er kann den ganzen Sommer (zwischen Mai und September) blühen. Die meist vierzähligen Blüten sitzen einzeln in den Blattachseln. Die 1,5 mm langen weißen oder rosafarbenen Kronblätter sind bis etwa zur Mitte geteilt. Sie sind kürzer als der Kelch und fallen oft früh ab.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
Vorkommen
Der Zwerg-Gauchheil kam zerstreut in ganz Deutschland vor, im Westen verbreiteter als im Osten. Durch Intensivierung des Ackerbaus, Entwässerung von Äckern und stärkere Düngung ist er überall selten geworden. Daher steht er in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten. In Deutschland steht der Zwerg-Gauchheil in der Roten-Liste-Kategorie 3 (gefährdet).
Der Zwerg-Gauchheil kommt in krumenfeuchten, sauren Äckern oder an feuchten Wegrändern vor. Er bevorzugt dabei kalkarme, wenig humose, sandige Lehm- und Tonböden. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Centunculo-Anthocerotetum, kommt aber auch in anderen Gesellschaften des Verbands Nanocyperion vor.[1] Er erreicht im Schwarzwald Höhenlagen bis zu 450 Metern.[1]
Trivialnamen
Für den Zwerg-Gauchheil bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Kleinling (Mecklenburg) und Klinker (Sachsen).[2]
Literatur
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora – Kritischer Band, ISBN 3-8274-1600-0, Spektrum Akademischer Verlag, 2005
Einzelnachweise
- ↑ a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 745.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 87. (online).
Weblinks
- Zwerg-Gauchheil. FloraWeb.de
- Zwerg-Gauchheil. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Anagallis minima (L.) E. H. L. Krause In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 20. Januar 2016.
- Verbreitung des Zwerg-Gauchheil auf der Nordhalbkugel
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Abbildung des Zwerg-Gauchheil.