Zwerg-Igelkolben
Zwerg-Igelkolben | ||||||||||||
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Zwerg-Igelkolben (Sparganium natans) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sparganium natans | ||||||||||||
L. |
Der Zwerg-Igelkolben (Sparganium natans, Syn.: Sparganium minimum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Igelkolben und der Familie der Rohrkolbengewächse (Typhaceae). Die Artbezeichnung natans ist lateinisch und heißt schwimmend, minimum heißt das kleinste.
Beschreibung
Der Zwerg-Igelkolben ist eine ausdauernde Pflanze mit kriechendem Wurzelstock. Sie wird 8–30 cm hoch und besitzt 4-9 Internodien. Die Pflanze ist ganz kahl. Sie kommt aufrecht an Ufern vor oder im Wasser flutend. Die grundständigen Blätter sind lineal, flach, dünn, und 7–20 cm lang und 2,5–4 mm breit und mit ihren Blattscheiden zweizeilig am Stängel angeordnet. Sie sind am Grund nur schwach aufgeblasen. Falls die Pflanze im Wasser steht und die Blätter untergetaucht sind, so werden sie 15–60 cm lang und 2–10 mm breit. Die Blüten stehen in kugeligen Köpfchen, die jeweils nur ein Geschlecht enthalten. Die (1-)2-3(-4) Köpfchen weiblicher Blüten sind voneinander getrennt. Sie stehen in den Achseln von Blättern; die unteren Köpfchen sind gestielt, das oberste ist sitzend. Das Blatt unterhalb des untersten weiblichen Köpfchens ist nur 1–8 cm lang und überragt den Blütenstand kaum. Oben steht das einzige männliche Köpfchen (selten zwei dicht beieinander), es hat einen Durchmesser von 1 cm. Die Fruchtköpfchen haben einen Durchmesser von 8 bis 15 mm. Die Frucht ist spindelförmig, etwa dreimal so lang wie breit, hell braun und hat einen kurzen schnabelartigen Griffel.
Die Pflanze blüht zwischen Juni und August.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 30.[1]
Ökologie
Der Zwerg-Igelkolben wächst in nährstoffarmen, oligotrophen bis mesotrophen Gewässern über teils kalkarmem, zum Teil basenreichem, schlammigem bis anmoorigem Grund in Wassertiefen von 0,2 bis 1,5 m. Er besiedelt Gräben und Torfstiche auch am Rand von größeren Gewässern. Im Gegensatz zu allen anderen Arten der Gattung Sparganium wächst er am ehesten im offenen Wasser. Man kann ihn sogar noch am Rand von Seerosenbeständen finden. Wo er in den Mittelgebirgen oder in den Alpen sommerwarme Gewässer antrifft, besiedelt er sie.
Er ist eine Kennart der eigenen Pflanzengesellschaft des Sparganietum minimi im Verband des Sphagno-Utricularion.[1]
Vorkommen
Der Zwerg-Igelkolben steht am oder im meist stehenden oder seltener im fließenden Wasser. Er besiedelt Moortümpel, Gräben und Torfstiche in Mooren, auch Seen. In den Alpen steigt er nur bis zu 1975 m auf. In Mitteleuropa ist die Art insgesamt stark zurückgegangen.
Das zirkumpolare Verbreitungsgebiet der Art umfasst auf der Nordhalbkugel die gemäßigtem und borealen Breiten in Asien und Nordamerika und reicht durch ganz Europa (fast bis zum Nordkap) allerdings ohne die südlichen Länder.
Verbreitung in Mitteleuropa
Der Zwerg-Igelkolben kommt im Tiefland westlich der Elbe selten, östlich und nördlich von ihr zerstreut vor, er fehlt aber auch hier gebietsweise; in den Mittelgebirgen und im Alpenvorland fehlt er in großen Gebieten; nahe dem Alpenfuß ist er etwas häufiger. Er steigt in den Alpen vereinzelt bis über 2000 m auf.
Taxonomie
Der Zwerg.Igelkolben (Sparganium natans L.) hat auch die Synonyme[2] : Sparganium minimum Wallr., Sparganium natans var. minimum L., Sparganium rostratum Larss., Sparganium septentrionale Meinsh., Sparganium perpusillum Meinsh., Platanaria natans (L.) Gray.
Literatur
- Ute Müller-Doblies, Dietrich Müller-Doblies: Ordnung Typhales. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, Band II, Teil 1. S. 275–317, 1977. ISBN 3-489-54020-4
- Christopher David Kentish Cook: Sparganium. In: Thomas Gaskell Tutin u. a.: Flora Europaea. Band 5, S. 274–275, 1980. Cambridge University Press.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 8: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Commelinidae Teil 2, Arecidae, Liliidae Teil 2): Juncaceae bis Orchidaceae. Eugen Ulmer, Stuttg Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 5, ISBN 3- 440-08048-X
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 5, ISBN 3- 440-08048-X
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 117.
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Sparganium natans. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 24. August 2016.
Weblinks
- Zwerg-Igelkolben. FloraWeb.de
- Zwerg-Igelkolben. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Sparganium natans L., Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung in den Niederlanden [1] (niederl.)
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén [2]
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)