Zwergsturmtaucher

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Zwergsturmtaucher

Zwergsturmtaucher (Puffinus assimilis), Illustration

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes)
Familie: Sturmvögel (Procellariidae)
Gattung: Sturmtaucher (Puffinus)
Art: Zwergsturmtaucher
Wissenschaftlicher Name
Puffinus assimilis
Gould, 1838
Zwergsturmtaucher vor Madeira

Der Zwergsturmtaucher oder Kleine Sturmtaucher (Puffinus assimilis) ist ein Seevogel aus der Ordnung der Röhrennasen.

Merkmale

Der Zwergsturmtaucher hat eine Körperlänge von 25 bis 30 cm und eine Flügelspannweite von 56 bis 63 cm. Die Oberseite ist relativ einfarbig rußschwarz, während die Unterseite weiß ist. Er ähnelt stark dem Atlantiksturmtaucher. Im Vergleich zu diesem hat er aber relativ stumpfe, kurze und breite Flügel, mehr Weiß im Gesicht, so dass das schwarze Auge erkennbar ist, einen schmalen Schnabel, eine kontrastierendere, schmalere Umrandung der Unterflügel, sowie diffus hellere Armdecken, wobei auf den großen Armdecken auch ein weißliches Band erkennbar sein kann, weiße mittlere Unterschwanzdecken, und eher gebogene als gewinkelte Flügel. Außerdem hat er einen runden Kopf, der im Flug stark angehoben oder sogar aufgerichtet ist.

Verhalten

Der sehr flach über das Wasser geführte Flug wirkt nicht geradlinig und ist von schnellen, von nur kurzen Gleitphasen unterbrochenen, Flügelschlägen geprägt. Er folgt im Gegensatz zu vielen anderen verwandten Arten Booten nicht.

Die Art brütet von Februar bis Juni (erscheint aber im Sommer und Herbst sehr selten und lokal auch weiter im Norden) in kleinen Kolonien in schwer zugänglichen Erdhöhlen. Diese werden nur nachts aufgesucht, um Angriffe von großen Möwen zu vermeiden. Pro Pärchen wird nur ein Ei gelegt. Die Zwergsturmtaucher ernähren sich von kleinen Fischen, Krustentieren und Weichtieren, die sie mit erhobenen Flügeln und hängenden Füßen im Wind über dem Wasser stehend aufnehmen.

Über dem Meer ist der Zwergsturmtaucher meist schweigsam, aber in mondlosen Nächten sind in den Kolonien hellstimmig lachende, rhythmische, auf der zweiten Silbe betonte Rufe zu hören.

Verbreitung

Die Unterart P. a. tunneyi kommt auf den Inseln im Südwesten Australiens vor. P. a. elegans findet man auf Tristan da Cunha, der Gough-Insel, den Chatham-Inseln und den Antipoden-Inseln. Die Subspezies P. a. haurakiensis ist auf den neuseeländischen Inseln North East Island und der Nordinsel präsent. Die Unterart P. a. kermadecensis kommt ausschließlich auf den Kermadecinseln vor. Die Nominatform P. a. assimilis ist auf der Lord-Howe-Insel und der Norfolkinsel beheimatet.

Inzwischen abgetrennte Arten kommen auf den Kanarischen Inseln, den Azoren und Madeira (baroli), den Kapverdischen Inseln (boydi) und anderen Inseln Makaronesiens vor.

Systematik

Die Art wird in folgende Unterarten unterteilt:

Früher zählten der Rapasturmtaucher (Puffinus myrtae) Bourne, 1959 (damals Puffinus assimilis myrtae), Puffinus baroli (Bonaparte, 1857) (damals Puffinus assimilis baroli) und Puffinus boydi Mathews, 1912 (damals Puffinus assimilis boydi) als zusätzliche Unterarten. Mitochondriale-DNA-Analysen führten schließlich zu einer Absplittung bzw. zur Zuschlagung zu einer anderen Art.

Gelegentlich findet man auch Puffinus assimilis munda (Salvin, 1876) in der Literatur. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Synonym für die Unterart P. a. elegans.

Literatur

  • Svenson, Grant, Mullarney, Zetterström: Der neue Kosmos Vogelführer

Weblinks