Quelltext der Seite Bundesstraßen in Österreich

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'''Bundesstraßen''' sind in ''[[Österreich]]'' hochrangige, meist kreuzungsfreie [[Fernstraße]]n gemäß ''Bundesstraßengesetz''. Diese werden in [[Liste der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich|Autobahnen]] ''(Bundesstraßen&nbsp;A)'' und Schnellstraßen ''(Bundesstraßen&nbsp;S)'' eingeteilt, stehen in Bundeseigentum und werden von der [[ASFINAG]] verwaltet. Bis zum Jahr 2002 gab es zusätzlich die ''[[Liste der ehemaligen Bundesstraßen Österreichs|Bundesstraßen&nbsp;B]]'', welche mit dem ''Bundesstraßen-Übertragungsgesetz 2002'' den jeweiligen Ländern zugeteilt wurden.

== Geschichte ==
Ein kaiserliches Patent aus dem Jahr 1726 bestimmte wichtige Durchgangsstraßen als ''Hauptkommerzialstraßen''. Diese Straßen wurden fortan auf Kosten des Staates unterhalten und ausgebaut, was teilweise durch Mautgebühren finanziert wurde. Im späten 19.&nbsp;Jahrhundert wurden diese Straßen als Reichsstraßen bezeichnet. In Grenzregionen mit hoher strategischer Bedeutung, beispielsweise entlang der italienischen Grenze, wurde der Straßenbau mit Staatsmitteln vorangetrieben.

Durch das Bundesgesetz vom 8.&nbsp;Juli 1921 (Bundesstraßengesetz 1921)<ref>Online via [[ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online|ALEX]] verfügbar [https://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=bgb&datum=19210004&seite=00001373 hier]</ref> wurden die wichtigsten Durchgangsstraßen Österreichs (mit einer Gesamtlänge von 3620&nbsp;km) zu Bundesstraßen erklärt. Die Verordnung der Bundesregierung vom 9.&nbsp;Juni 1933 erweiterte das Netz der Bundesstraßen, das fortan 4437&nbsp;km umfasste. Nach Art&nbsp;10 Abs&nbsp;1 Z&nbsp;9 Bundes-Verfassungsgesetz kommt die Kompetenz für Gesetzgebung und Vollziehung bezüglich aller Straßenzüge, die aufgrund ihrer Bedeutung für den Durchzugsverkehr durch einfaches Gesetz zu Bundesstraßen erklärt wurden, dem Bund zu.

Nach dem [[Anschluss Österreichs]] ans Deutsche Reich wurden die österreichischen Bundesstraßen im Zuge der Vereinheitlichung des Straßensystems, die am 1.&nbsp;April 1940 umgesetzt wurde, entweder in [[Reichsstraße (Deutsches Reich)|Reichsstraßen]] umgewandelt oder zu ''Landstraßen I.&nbsp;Ordnung'' erklärt. Durch das Bundesstraßengesetz vom 18.&nbsp;Februar 1948 wurden die Durchgangsstraßen (mit 5072&nbsp;km Gesamtlänge) erneut zu Bundesstraßen erklärt. 1949, 1950 und 1951 wurden Straßen mit einer Gesamtlänge von jeweils 1000&nbsp;km als Bundesstraßen übernommen, sodass das Bundesstraßennetz im Jahre 1951 rund 8100&nbsp;km umfasste.

Bis zum Jahr 2002 gab es die Einteilung nach Bundesstraßengesetz in Bundesstraße&nbsp;'''A''' (Autobahnen), Bundesstraße&nbsp;'''S''' (Schnellstraßen) und Bundesstraße&nbsp;'''B.''' Die Bezeichnung „Bundesstraße“ im Straßennamen führten jedoch nur jene mit B-Nummern, z.&nbsp;B. „Brünner Bundesstraße“, daher wurden und werden im Volksmund weiterhin nur diese Straßen als ''Bundesstraßen'' verstanden.

Allen drei Straßentypen gemeinsam war neben der Nummerierung und der Langbezeichnung, dass sie in Bundeseigentum standen und der Bund Straßenerhalter war (→&nbsp;[[Straßensystem in Österreich#Einteilung der Straßen nach dem Straßenerhalter|Einteilung der Straßen nach dem Straßenerhalter]]). Abweichend vom Begriff nach Bundesstraßengesetz gab es nach [[Straßenverkehrsordnung (Österreich)|Straßenverkehrsordnung]] ''Bundesstraßen mit Vorrang'' (rechteckige blaue Tafel) und ''Bundesstraßen ohne Vorrang'' (runde gelbe Tafel) und die straßenverkehrsrechtlichen ''Autobahnen.'' Die ''Schnellstraßen'' waren straßenverkehrsrechtlich entweder als ''Autobahn'' oder als ''Autostraße'' ausgeschildert, mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten an die Straßenbenützer (→&nbsp;[[Straßensystem in Österreich#Einteilung nach der Straßenverkehrsordnung|Einteilung nach der Straßenverkehrsordnung]]).

Insbesondere auf Wien hatten die Bundesstraßen im Ortsgebiet die Auswirkung, dass Wien als Stadt bzw. Land keinen Einfluss auf Änderungen in diesen wichtigen Durchzugsstraßen nehmen konnte und auf die Genehmigung bzw. auf die Vorschriften vom Bund als Erhalter und Eigentümer dieser Straßenzüge angewiesen war.
{{Anker|Landesstraße B}}
; Übertragung an die Länder
[[Datei:Vorschriftszeichen 25a.svg|mini|120px|Vorrangstraße]]
[[Datei:Hinweiszeichen 19.svg|mini|120px|Nummernschild einer '''B'''-Straße]]
Mit Art. 5 des ''Bundesstraßen-Übertragungsgesetz 2002'' vom 29.&nbsp;März 2002 wurde das ''Verzeichnis&nbsp;3 – Bundesstraßen&nbsp;B'' des Bundesstraßengesetzes aufgehoben. Einige Straßenzüge wurden in das Verzeichnis&nbsp;1 (Bundesstraßen&nbsp;A – Autobahnen) und das Verzeichnis&nbsp;2 (Bundesstraßen&nbsp;S – Schnellstraßen) übertragen. Der weitaus größte Teil wurde als Bundesstraßen&nbsp;B aufgelassen und von den Ländern durch gegengleiche Bundesstraßenübernahmegesetze in das Landesstraßennetz übernommen. Aus der Straßenverkehrsordnung wurde der Begriff ''Bundesstraße'' entfernt, die Bundesstraßen wurden zu ''Straßen mit Vorrang'' und die ''Bundesstraßen ohne Vorrang'' ersatzlos gestrichen. Die verbliebenen ''Bundesstraßen&nbsp;A'' und ''Bundesstraßen&nbsp;S'' waren bereits 1996 in die Verwaltung der [[ASFINAG]] als Straßenerhalter übertragen worden. Die Anforderungen an die ''Bundesstraßen&nbsp;S'' wurden erhöht, sodass auch diese nur mehr kreuzungsfrei ausgeführt werden dürfen.

Folgende Straßenzüge, welche bisher im Rang einer Bundesstraße&nbsp;B standen, wurden in eine Bundesautobahn oder Bundesschnellstraße umgewandelt und damit ebenfalls unter Asfinag-Verwaltung gestellt:
* B 180 [[Reschenstraße|Reschen Straße]] ([[Landecker Tunnel]]) → A&nbsp;12 [[Inntal Autobahn]]
* B 227 [[Donaukanal Straße]] ([[Nordbrücke (Wien)|Nordbrücke]]) → A&nbsp;22 [[Donauufer Autobahn]]
* B 302 Wiener Nordrand Straße → S&nbsp;2 [[Wiener Nordrand Schnellstraße]]
* B 304 Stockerauer Straße → S&nbsp;5 [[Stockerauer Schnellstraße]]
* B 307 Parndorfer Straße → A&nbsp;6 [[Nordost Autobahn]]

Alle restlichen Bundesstraßen&nbsp;'''B''' wurden als Bundesstraßen aufgelassen und von den jeweiligen Bundesländern als Landesstraßen übernommen, welche nun über das alleinige Eigentum an diesen und die alleinige Verwaltungshoheit über diese Straßen verfügen. Dadurch endete die bisherige bundesweit einheitliche Struktur. Je nach Bundesland gelten nun unterschiedliche Bezeichnungen für diese ehemaligen Bundesstraßen. Die Bezeichnungen werden durch die Landesgesetze der einzelnen Bundesländer festgelegt.

In [[Vorarlberg]] gab es keine Nummern-Überschneidungen mit den bisherigen Landesstraßen&nbsp;L, daher bekamen alle ehemaligen Straßen mit B-Nummer die jeweilige L-Nummer zugeteilt.

In [[Wien]] wurden alle Gemeindestraßen bisher in ''Haupt-'' und ''Nebenstraßen'' unterteilt. Die bisherigen Hauptstraßen werden nun als ''Hauptstraße&nbsp;A'', die vom Bund übertragenen Straßen als '''Hauptstraße&nbsp;B''' bezeichnet.

In allen anderen Bundesländern gilt die Bezeichnung '''Landesstraße&nbsp;B'''.

Der bisherige Straßenname (z.&nbsp;B. ''Angerner Straße'') ist weiterhin in Verwendung, ebenso die blaue Nummerntafel unter dem Schild „Vorrangstraße“.

Obwohl die Bezeichnung als Bundesstraße durch die Übertragung dieser Straßen in die Landeskompetenz nun falsch ist, wird sie im allgemeinen Sprachgebrauch, aber auch von einigen Radiosendern in den Verkehrsmeldungen nach wie vor verwendet. Zusätzlich können gegebenenfalls Verständnisschwierigkeiten entstehen, weil die durchgehende Straße zwar im Regelfall den Namen des wichtigsten Ortes oder eines sonstigen wesentlichen Punktes entlang der gesamten Strecke hat, aber innerhalb der einzelnen Orte die Straßenbezeichnung sich nach deren üblichen Regeln richtet. Folglich tragen die Straßen dort oftmals einen anderen oder sogar mehrere Namen; beispielsweise ist vielfach die Bezeichnung „Hauptstraße“ anzutreffen.

== Entwicklung des Bundesstraßennetzes 1948–2002 ==
Entwicklung des Bundesstraßennetzes auf Basis der historischen Bundesgesetzblätter:
<!-- Anm.: Detailierung könnte später anstelle hier in den Fließtext eingebaut werden, deshalb hier erstmal so genau. -->
* Stammfassung ''Bundesstraßengesetz – B.&nbsp;St.&nbsp;G.'' vom 18.&nbsp;Februar 1948, {{BGBl|Nr. 59/1948}}, Kundmachung am 1.&nbsp;April 1948 (PDF).<br /> Das Gesetz trat mit 1.&nbsp;Mai 1948 in Kraft und wurde nach 1971 zur Unterscheidung als ''Bundesstrassengesetz 1948'' bezeichnet. Die darin enthaltenen Bundesstraßenverzeichnisse (Gesamtlänge der in der Stammfassung enthaltenen Bundesstraßen 8145&nbsp;km) traten in Kraft wie folgt:
** Bundesstraßenverzeichnis A, trat mit 1.&nbsp;Mai 1948 in Kraft, Gesamtlänge: 5072&nbsp;km;
** Bundesstraßenverzeichnis B, trat mit 1.&nbsp;Jänner 1949 in Kraft, Gesamtlänge: 1025&nbsp;km;
** Bundesstraßenverzeichnis C, trat mit 1.&nbsp;Jänner 1950 in Kraft, Gesamtlänge: 1011&nbsp;km;
** Bundesstraßenverzeichnis D, trat mit 1.&nbsp;Jänner 1951 in Kraft, Gesamtlänge: 1037&nbsp;km.
* ''Verordnung: Numerierung<!-- Im Original so, sic! --> der Bundesstraßen und Erklärung solcher Straßen zu Vorrangstraßen'', 30.&nbsp;Juli 1949, {{BGBl|Nr. 238/1949}}.<br /> Die Verordnung trat in Kraft hinsichtlich der im
** Bundesstraßenverzeichnis A, B und C angeführten Bundesstraßen mit 1.&nbsp;Jänner 1950;
** Bundesstraßenverzeichnis D angeführten Bundesstraßen mit 1.&nbsp;Jänner 1951.
* ''Abänderung des Bundesstraßengesetzes'', 2.&nbsp;Juni 1954, {{BGBl|Nr. 127/1954}}.<br /> Abänderung trat in Kraft hinsichtlich der im
** Bundesstraßenverzeichnis E angeführten Bundesstraßen mit 1.&nbsp;Juli 1954. Erweiterung des Bundesstraßennetzes.
** Bundesstraßenverzeichnis F angeführten Bundesstraße mit 1.&nbsp;Juli 1954. Erstmals wird die Bezeichnung ''Bundesstraße ‚A‘ (Autobahn)'' eingeführt: Wien&nbsp;– Staatsgrenze Walserberg (310&nbsp;km) mit Abzweigung nach Salzburg-Anif (8,1&nbsp;km); später als ''A&nbsp;1 Westautobahn'' bekannt.
* ''Neuerliche Abänderung des Bundesstraßengesetzes'', 12.&nbsp;März 1958, {{BGBl|Nr. 56/1958}}.<br /> Abänderung trat in Kraft hinsichtlich der im
** Bundesstraßenverzeichnis F angeführten Bundesstraße mit 1.&nbsp;Juli 1954. Die Strecke ''Autobahn Wien&nbsp;– Salzburg'', die spätere ''Westautobahn'', wurde um Zubringeräste Wien-Siebenhirten&nbsp;– Kirchstetten, die spätere ''A&nbsp;21 Wiener Außenringautobahn'', und Freindorf bei Linz zur Bundesstraße in Linz-Bindermichl erweitert.
** Bundesstraßenverzeichnis G angeführten Bundesstraße mit 1.&nbsp;März 1958. Erstmals wurde die Strecke Wien&nbsp;– Siebenhirten&nbsp;– Staatsgrenze nächst Arnoldstein als Bundesstraße ''Autobahn Wien&nbsp;– Villach'' eingeführt. Weiters die Strecke Siebenhirten bis Angerner Bundesstraße bei Aderklaa, die spätere ''A&nbsp;23 Südosttangente'' bis Hirschstetten und spätere ''B&nbsp;302 Wiener Nordrand Straße''.
* ''Neuerliche Abänderung des Bundesstraßengesetzes'', 18.&nbsp;März 1959, {{BGBl|Nr. 100/1959}}.<br /> Abänderung trat in Kraft hinsichtlich der im
** Bundesstraßenverzeichnis H angeführten Bundesstraßen mit 1.&nbsp;April 1959. Erweiterung des Bundesstraßennetzes um 918&nbsp;km.
* ''Abänderung des Bundesstraßengesetzes'', 17.&nbsp;Mai 1961, {{BGBl|Nr. 135/1961}}.<br /> Abänderung trat in Kraft hinsichtlich der im
** Bundesstraßenverzeichnis I angeführten Bundesstraßen mit 1.&nbsp;Juni 1961 Erweiterung des Bundesstraßennetzes um 44,4&nbsp;km (gleichzeitige Auflösung von 38&nbsp;km aus dem Verzeichnis D).
<!-- follow up
* ['''' BGBl. Nr.&nbsp;11/1962 (PDF).]
* ['''' BGBl. Nr.&nbsp;134/1964 (PDF).]
* ['''' Kundmachung BGBl. Nr.&nbsp;65/1963 (PDF).]
-->
* ''Bundesstraßengesetznovelle 1968'' vom 7.&nbsp;März 1968, {{BGBl|Nr. 113/1968}}<br /> Die Gesetzesnovelle trat mit 1.&nbsp;Mai 1968 in Kraft.
** Zu den Bundesstraßenverzeichnissen A, B, C, D, E, H, I und J wurde erstmals in Klammern zu den Straßenzügen die Wortfolge ''Bundesstraßen&nbsp;B'' und
** zu den Bundesstraßenverzeichnissen F, G, K, L wurde erstmals in Klammern zu den Straßenzügen die Wortfolge ''Bundesstraßen&nbsp;A'' hinzugefügt.
** Neben kleinen Änderungen im Bundesstraßennetz&nbsp;''B''
** wurde im Verzeichnis G die Strecke ''Südautobahn'',
** wurden im Verzeichnis K die Strecken ''Inntalautobahn'', ''Brennerautobahn'', ''Rheintalautobahn'', ''Nordostautobahn'', ''Ostautobahn'', ''Nordautobahn'' und ''Innkreisautobahn'' novelliert und
** wurde ein Bundesstraßenverzeichnis L mit Wirkung vom 1.&nbsp;Mai 1968 mit den Strecken ''Tauernautobahn'' und ''Pyhrnautobahn'' hinzugefügt.
* Stammfassung ''Bundesstraßengesetz 1971 – BStG 1971'' vom 16.&nbsp;Juli 1971, {{BGBl|Nr. 286/1971}} (Gesetz trat mit 1.&nbsp;September 1971 in Kraft.)
* ''239. Bundesgesetz vom 20. März 1975, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971 geändert wird'', {{BGBl|Nr. 239/1975}}
* ''294. Bundesgesetz vom 14. Juni 1978, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971 geändert wird'', {{BGBl|Nr. 294/1978}}
* ''63. Bundesgesetz vom 20. Jänner 1983, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971 geändert wird (Bundesstraßengesetznovelle 1983)'', {{BGBl|Nr. 63/1983}}
* ''165. Bundesgesetz vom 5. März 1986, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971 geändert wird (Bundesstraßengesetznovelle 1986)'', {{BGBl|Nr. 165/1986}}
* ''159. Bundesgesetz vom 28. Februar 1990, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971 und das Bundesgesetz betreffend die Errichtung einer Autobahnen- und Schnellstraßen Gesellschaft geändert werden (Bundesstraßengesetznovelle 1990)'', {{BGBl|Nr. 159/1990}}
* ''420. Bundesgesetz, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971, BGBl. Nr. 286/1971, zuletzt geändert durch Bundesgesetz BGBl. Nr. 159/1990, geändert wird (Bundesstraßengesetznovelle 1992)'', {{BGBl|Nr. 420/1992}}
* ''33. Bundesgesetz, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971, BGBl. Nr. 286/1971, zuletzt geändert durch {{BGBl|Nr. 420/1992}}, geändert wird (Bundesstraßengesetznovelle 1993)'', {{BGBl|Nr. 33/1994}}
* ''31. Bundesgesetz, mit dem das Bundesstraßengesetz 1971 geändert wird (Bundesstraßengesetznovelle 1996)'', {{BGBl|I Nr. 31/1997}}
* ''Änderung des Bundesstraßengesetzes 1971'', {{BGBl|I Nr. 182/1999}}
* Stammfassung ''Bundesstraßen-Übertragungsgesetz'', {{BGBl|I Nr. 50/2002}}

== Nummerierung und Benennung ==
{{Siehe auch|Straßensystem in Österreich}}
Bundesstraßen haben eine Nummerierung und eine Langbezeichnung.

Am 30.&nbsp;Juli 1949 erließ das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau eine Verordnung über die Nummerierung der Bundesstraßen.<ref>Verordnung des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau vom 30. Juli 1949 über die Nummerierung der Bundesstraßen und die Erklärung solcher Straßen zu Vorrangstraßen. {{BGBl|Nr. 238/1949}}</ref> Dieses Nummernverzeichnis umfasste ursprünglich die Bundesstraßen 1 bis 203. Die Nummern 11–15, 26–30, 41–45, 55–60, 71–75, 86–90, 101–105, 116–120, 131–135, 146–150, <!--160–165-->, 176–180 und 191–195 wurden als Platzhalter für zukünftige Netzerweiterungen reserviert.

* Die aktuellen ''Bundesstraßen'' werden in der [[Liste der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich]] behandelt.
* Die ehemaligen ''Bundesstraßen&nbsp;B'', die seit 2002 ''Landesstraßen'' sind, befinden sich in der [[Liste der ehemaligen Bundesstraßen Österreichs]].

=== Die 300er-Nummerngruppe ===
Die Straßennummern '''B&nbsp;3xx''' wurden einst für besonders hochrangigen Bundesstraßen&nbsp;B verwendet, die später durch eine Schnellstraße (S&nbsp;xx) ersetzt werden sollten. Letztere Straßen wurden deshalb ''Ersatzstraßen'' genannt, wobei für die geplante Schnellstraße eine um 300 niedrigere Nummer vorgesehen war (z.&nbsp;B. B&nbsp;306 für die S&nbsp;6). Während neue hochrangige Straßen lange Zeit als B&nbsp;3xx bezeichnet wurden, wurde nach 2000 wieder zu den S&nbsp;xx-Bezeichnungen zurückgekehrt.

; '''B&nbsp;301 [[Wiener Südrand Straße]]''': War als geplantes Projekt lange Zeit Gegenstand heftiger Diskussionen und wurde nun auf der Strecke Vösendorf–Schwechat als [[Wiener Außenring Schnellstraße]] S&nbsp;1 gebaut. In den 1970er Jahren wurde auch die heutige B&nbsp;3 durch das Marchfeld als Vorstufe einer möglichen Marchfeld-Schnellstraße nach Bratislava ''(Marchfelder Ersatzstraße)'' so genannt. Im Hauptstraßen-Verzeichnis der Stadt Wien wurde auch der Straßenzug Raffineriestraße–Finsterbuschstraße entlang der [[Lobau]] kurzfristig so bezeichnet.
; '''B&nbsp;302 Wiener Nordrand Straße''': Diese Straße sollte – nach dem Bundesstraßengesetz von 1983 auch teilweise S&nbsp;22 genannt – einst von der [[Autobahn Südosttangente Wien|Südosttangente Wien]] A&nbsp;23 bei Hirschstetten in einem nordwestlichen Bogen über Gerasdorf zur [[Donauufer Autobahn]] A&nbsp;22 bei Strebersdorf geführt werden. Die Teilstücke von der A&nbsp;22 zur B&nbsp;3 („Prager Straße“ in Floridsdorf) sowie von der A&nbsp;23 zur B&nbsp;8 existieren bereits, jedoch wurden die Pläne aufgegeben und letzteres Stück schließlich in [[Wiener Nordrand Schnellstraße]] S&nbsp;2 umbenannt. In den 1970er Jahren wurde die heutige B&nbsp;227 so genannt.
; '''B&nbsp;303 [[Weinviertler Straße]]''': Führt von [[Hollabrunn]] Nord bis zur tschechischen Staatsgrenze bei [[Kleinhaugsdorf]]. Bis 1999 wurde statt der Strecke Hollabrunn–Kleinhaugsdorf der Straßenzug Hollabrunn–Horn–tschechische Staatsgrenze bei [[Brand-Nagelberg|Neu-Nagelberg]] als B&nbsp;303 bezeichnet, wobei der ganze Straßenzug [[Waldviertler Straße]] hieß. Diesen Namen trägt nun die B&nbsp;2, die früher von Hollabrunn als „Znaimer Straße“ nach Kleinhaugsdorf führte. Die B&nbsp;303 wurde als Vorstufe zu [[Weinviertler Schnellstraße]] S&nbsp;3 geplant, Teile der [[Donauufer Autobahn]] A&nbsp;22 wurden einst auch so bezeichnet. Bis 31.&nbsp;Juli 2009 wurde die Strecke von Stockerau bis Hollabrunn Nord ebenfalls als B&nbsp;303 bezeichnet.
; '''B&nbsp;304 Stockerauer Straße''': Entstand in den 1990er Jahren durch Ausbau der B&nbsp;3 zwischen Tulln (in weiterer Folge Krems an der Donau) und Stockerau, weshalb die B&nbsp;3 seitdem unterbrochen ist. Die Strecke wurde später in [[Stockerauer Schnellstraße]] S&nbsp;5 umbenannt, da die naheliegendere Nummer S&nbsp;4 bereits vergeben war.
; '''B&nbsp;305 [[Wiener Nordostrand Straße]]''': Sie verbindet die Donau Straße B&nbsp;3 mit der S&nbsp;1-Anschlussstelle Korneuburg-West und führt weiter Richtung Kreisverkehr Leobendorf/Korneuburg Kaserne. Ein weiterer Teil der ursprünglich als Nordumfahrung von Wien geplanten B&nbsp;305 ging in die [[Wiener Außenring Schnellstraße]] S&nbsp;1 (als Fortsetzung der Strecke Vösendorf–Schwechat in einem nordöstlichen Bogen um Wien) über.
; '''B&nbsp;306 Semmering Ersatzstraße''': Bezeichnete den Streckenabschnitt der früheren ''[[Triester Straße]]'', und den weiteren Verlauf, der über den [[Semmering-Pass]] führte und durch die [[Semmering Schnellstraße]] S&nbsp;6 ersetzt wurde (heute: nö. L&nbsp;4168 ehem. ''Semmering Ersatzstraße'' und steir. L&nbsp;118 ''Semmering Begleitstraße'')
; '''B&nbsp;307 Parndorfer Straße''': War geplant als Straße Staatsgrenze bei Kittsee–Kittsee (B&nbsp;50a)–Parndorf (A&nbsp;4, B&nbsp;50) und wurde schließlich als [[Nordost Autobahn]] A&nbsp;6 realisiert.
; '''B&nbsp;308 Ennstal Ersatzstraße''': War eine bis 1999 vorgesehene Bezeichnung (seither B&nbsp;320 Ennstal Straße), zuvor wurde diese Nummer für die ''Klingenbacher Straße'' auf der Strecke Wulkaprodersdorf (A&nbsp;3, B&nbsp;16)–Staatsgrenze bei Klingenbach eingeplant, wo heute ein Teilstück der [[Südost Autobahn]] A&nbsp;3 geplant ist.
; '''B&nbsp;309 [[Steyrer Straße]]''': Enns (A&nbsp;1)–Steyr (B&nbsp;115, B&nbsp;122a).
; '''B&nbsp;309a Ennser Straße''': Verläuft als lokale Abzweigung in Enns von der A&nbsp;1 zur B&nbsp;1.
; '''B&nbsp;310 [[Mühlviertler Straße]]''': Verläuft von Unterweitersdorf (A&nbsp;7, B&nbsp;125) über [[Freistadt]] bis zur Staatsgrenze bei [[Wullowitz]] und entstand durch Umbenennung der [[Prager Straße (Österreich)|Prager Straße]] B&nbsp;125. Heute ist auf der Strecke die [[Mühlviertler Schnellstraße]] S&nbsp;10 teilweise in Betrieb.
; '''B&nbsp;311 [[Pinzgauer Straße]]''': Verläuft auf der Strecke Bischofshofen (A&nbsp;10)–Zell am See–Lofer (B&nbsp;178). Sie war einst als Schnellstraße S&nbsp;11 geplant.
; '''B&nbsp;312 [[Loferer Straße]]''': Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die ''Loferer Schnellstraße S&nbsp;12'' die [[Wiener Straße (Österreich)|Wiener Straße]] B&nbsp;1 zwischen Lofer und Wörgl ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1999 die neue Loferer Straße B&nbsp;178 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden.
; '''B&nbsp;313 [[Seefelder Straße]]''': Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die ''Seefelder Schnellstraße S&nbsp;13'' die damalige [[Scharnitzer Straße]] B&nbsp;185 ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1983 die neue Seefelder Straße B&nbsp;177 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden.
; '''B&nbsp;314 [[Fernpassstraße]]''': Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die ''Fernpaß Schnellstraße S&nbsp;14'' die damalige [[Reuttener Straße]] B&nbsp;189 ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1999 die neue Fernpassstraße B&nbsp;179 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden. Ein Abschnitt bei [[Reutte]] ist als Schnellstraße ausgebaut.
; '''B&nbsp;315 [[Reschenstraße]]''': Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die ''Reschen Schnellstraße S&nbsp;15'' die damalige [[Vinschgauer Straße]] B&nbsp;187 ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1999 eine neue Bundesstraße als Reschenstraße B&nbsp;180 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden. Bei Landeck wurde die Strecke in einen Tunnel verlegt und dieser Abschnitt schließlich in die [[Inntal Autobahn]] A&nbsp;12 eingegliedert.
; '''B&nbsp;316 Arlberg Ersatzstraße''': Wurde durch die [[Arlberg Schnellstraße]] S&nbsp;16 ersetzt, die [[Tiroler Straße (Österreich)|Tiroler Straße]] B&nbsp;171 wurde mit dem verbliebenen Abschnitt bis Flirsch/Pardöll verlängert.
; '''B&nbsp;317 [[Friesacher Straße]]''': Verbindung von St.&nbsp;Veit an der Glan über Friesach nach Judenburg. Geplant ist der weitere Ausbau der [[Murtal Schnellstraße]] S&nbsp;36 und der [[Klagenfurter Schnellstraße]] S&nbsp;37.
; '''B&nbsp;318 Himberger Straße''': Projekt im Zuge der geplanten Südrandstraße bzw. S&nbsp;1, auch als B&nbsp;233 geplant.
; '''B&nbsp;319 [[Fürstenfelder Straße]]''': Projektiert auf der Strecke Riegersdorf (A&nbsp;2)–Fürstenfeld–Staatsgrenze bei Heiligenkreuz. Entstand durch Umbenennung eines Teilstückes der [[Gleisdorfer Straße]] B&nbsp;65. Heute entsteht dort die [[Fürstenfelder Schnellstraße]] S&nbsp;7.
; '''B&nbsp;320 Ennstal Straße''': Verläuft auf der Strecke Altenmarkt/Pongau (A&nbsp;10)–Radstadt–Schladming–Trautenfels–Liezen–Selzthal (A&nbsp;9, B&nbsp;146). Sie entstand durch Umbenennung der damaligen Ennstal Straße B&nbsp;146 und war und ist auch als heftig diskutierte Schnellstraße („ennsnahe Trasse“) geplant, von der ein kurzes Teilstück bei [[Liezen]] gebaut wurde.
; '''B&nbsp;331 Burgenland Ersatzstraße''': Wurde durch die [[Burgenland Schnellstraße]] S&nbsp;31 bzw. teilweise die [[Burgenland Straße]] B&nbsp;50 ersetzt.
; '''B&nbsp;332 Ödenburger Ersatzstraße''': Projekt aus den 1970er Jahren, heute [[Ödenburger Straße]] B&nbsp;16 bzw. [[Südost Autobahn]] A&nbsp;3.
; '''B&nbsp;333 Kremser Ersatzstraße''': Wurde durch [[Kremser Schnellstraße]] S&nbsp;33 ersetzt; vor der Errichtung der S&nbsp;33 hieß die jetzige L&nbsp;100 so – B&nbsp;333 „Kremser Bundesstraße“.
; '''B&nbsp;334 [[Traisental Straße]]''': Projektierte Straße auf der Strecke Sankt&nbsp;Pölten (A&nbsp;1, S&nbsp;33)–Wilhelmsburg (B&nbsp;20) bzw. Vorstufe der heutigen [[Traisental Schnellstraße]] S&nbsp;34.
; '''B&nbsp;335 Brucker Ersatzstraße''': Durch [[Brucker Schnellstraße]] S&nbsp;35 ersetzt.
; '''B&nbsp;336 Murtal Ersatzstraße''': Durch [[Murtal Schnellstraße]] S&nbsp;36 ersetzt.
; '''B&nbsp;337 Steyrer Ersatzstraße''': Projekt aus den 1970er Jahren, heute [[Steyrer Straße]] B&nbsp;309.
; B&nbsp;341 '''Salzburger Ersatzstraße''': Lokales Projekt aus den 1970er Jahren bei der Stadt Salzburg, in diesem Bereich verläuft heute die [[Salzburger Straße (Österreich)|Salzburger Straße]] B&nbsp;150.
; B&nbsp;342 Pass Thurn Ersatzstraße: Projekt aus den 1970er Jahren, in diesem Bereich verläuft heute die [[Pass Thurn Straße]] B&nbsp;161.

== Rechtsquellen ==
* {{§§|BStG|RIS-B|GesetzNr=10011428|text=Bundesgesetz vom 16. Juli 1971, betreffend die Bundesstraßen (Bundesstraßengesetz 1971 – BStG 1971).}} StF: BGBl. Nr. 286/1971 (i.d.g.F. online, [[ris.bka]]) – insbesondere Anhang Verzeichnis 1 ''Bundesstraßen A (Bundesautobahnen)'' und Verzeichnis 2 ''Bundesstraßen S (Bundesschnellstraßen)''.
* {{§§|BStG|RIS-B|GesetzNr=20001848|text=Bundesstraßen-Übertragungsgesetz.}} StF: BGBl. I Nr. 50/2002  (i.d.g.F. online, ris.bka).

Landesrecht und historische Rechtsquellen ''siehe [[Straßensystem in Österreich#Rechtsquellen|Straßensystem in Österreich]]''

== Weblinks ==
* Straßensuche: Straßenverlauf siehe die Landes-GIS, Thema ''Verkehr'' u.&nbsp;ä. – die Suche  oder „i“ zeigt den genauen Verlauf und die laufenden Kilometer (manchmal als Layer zuschaltbar).

* Sonderkarte zu Österreich („Straßenübersichtskarte vom Gau Ostmark“) im [[NITAG]]-Atlas von 1938 noch mit der vor dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich geltenden Straßennummerierung auf landkartenarchiv.de: https://landkartenarchiv.de/autoatlanten.php?q=nitag_deutschland_juli1938

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Bundesstraße in Österreich|!]]