Potarit

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Potarit
Potarite-206828.jpg
Potarit aus Kaietur Falls, Guyana
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel PdHg
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Elemente – Metalle und intermetallische Verbindungen
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
1.AD.25 (8. Auflage: I/A.02)
01.02.04.04
Kristallographische Daten
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol ditetragonal-dipyramidal; 4/m 2/m 2/m
Raumgruppe P4/mmm (Nr. 123)Vorlage:Raumgruppe/123
Gitterparameter a = 3,03 Å; c = 3,70 Å[1]
Formeleinheiten Z = 1[1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm3) 14,88
Spaltbarkeit fehlt
Farbe cremefarben bis weißlich-cremefarben
Strichfarbe silber-weiß
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Potarit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Metalle, Legierungen und intermetallischen Legierungen. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Formel PdHg und bildet cremefarbene bis silberweiße massive Körner und Nuggets von bis zu 1 cm Größe.

Etymologie und Geschichte

Potarit wurde erstmals 1924–1925 von J. B. Harrison gefunden und beschrieben. Weitere Untersuchungen und Vergleiche mit bekannten künstlichen Palladium-Quecksilber-Verbindungen – sogenannten Amalgamen – fanden durch Spencer 1928, Cissarz 1930 und M. A. Peacock 1945 statt. Die Überlegung von Spencer, dass Potarit mit Allopalladium (heute Stibiopalladinit)[2] übereinstimmen könnte, wurden nicht bestätigt.

Benannt ist das Mineral nach dem Potaro-Fluss in Guyana, an dem die Typlokalität in der Nähe der Kaieteur-Fälle liegt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Potarit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente, gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Eugenit, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Paraschachnerit, Quecksilber, Schachnerit und Weishanit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Tetraferroplatin, Tulameenit und Ferronickelplatin eine Untergruppe der metallischen Elemente mit Platinmetallen und -legierungen.[3]

Bildung und Fundorte

Potarit findet sich in ultramafitischen Gesteinen wie Dunit und Chromidit sowie Gebieten, in denen Gold und Diamanten zu finden sind. Es ist mit Platin, Palladium, Gold, Pentlandit, Chalkopyrit, Pyrrhotin und Millerit vergesellschaftet. Häufig enthält Potarit auch Kupfer.

Es sind insgesamt nur 17 Fundorte (Stand März 2010) des Potarits bekannt. Neben der Typlokalität zählen dazu Pilbara in Australien, Curionópolis und Serro in Brasilien, Chaudière-Appalaches in Kanada, die Präfektur Tottori in Japan, Bleida in Marokko, die zu Neukaledonien gehörende Insel Ouen, Sibirien und der Ural in Russland, der Bushveld-Komplex in Südafrika, die schottische Insel Rum sowie Goodnews Bay, der Stillwater-Komplex und Goodsprings in den Vereinigten Staaten.[4]

Kristallstruktur

Potarit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der Raumgruppe P4/mmm (Raumgruppen-Nr. 123)Vorlage:Raumgruppe/123, den Gitterparametern a=3,03 Å und c=3,70 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Potarit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
  2. Allopalladium bei Mindat.org
  3. New Dana Classification of Native Elements
  4. mindat.org Potarite (englisch)

Literatur

  • Potarit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy. 1990, 1, 101 (pdf)
  • K. Terada, F.W. Cagle, Jr.: The crystal structure of potarite (PdHg) with some comments on allopalladium. In: American Mineralogist. 1960, 45, 1093–1097 (pdf).

Weblinks

Commons: Potarite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien