Provinz Kazusa
Kazusa (jap.
, Kazusa no kuni) war eine der historischen Provinzen Japans auf dem Gebiet der Tokio vorgelagerten Bōsō-Halbinsel der Insel Honshū in der heutigen Präfektur Chiba. Kazusa grenzte an die Provinz Awa und die Provinz Shimousa. Zusammen mit Shimousa wird sie auch Sōshū (
) genannt.
Geschichte
Die Provinz entstand im 7. Jahrhundert durch die Aufspaltung der alten Provinz Fusa (
) in die Provinzen Kami-tsu-Fusa („Ober-Fusa“) und Shimo-tsu-Fusa („Unter-Fusa“). Gegen Ende des 7. Jahrhunderts setzten sich jedoch die Dialektvarianten Kazusa und Shimousa durch. Nach ihren geografischen Positionen wurde Kazusa auch Nansō (
, dt. „Süd-Fusa“) und Shimousa auch Hokusō (
, dt. „Nord-Fusa“) genannt. Unter Nansō wird gelegentlich auch Awa miteinbezogen. Am 2. Tag des 5. Mondmonats 718 wurde der südliche Teil mit den Bezirken (kōri) Asahina (
), Heguri (
, heute: Hei-gun) und Nagasa (
) als neue Provinz Awa abgetrennt. Am 10. Tag des 12. Mondmonats 741 wurden diese wieder ein-, jedoch bereits 757 wieder ausgegliedert. 1897 wurden diese alle zum Awa-gun vereinigt.
Provinzhauptstadt und -tempel
Die Hauptstadt (Kokufu) war wahrscheinlich bei Ichihara. Während der Provinztempel der Mönche (35° 29′ 49″ N, 140° 6′ 40,1″ O ) und der der Nonnen (35° 30′ 0,9″ N, 140° 7′ 5,9″ O ) ausgegraben wurden, ist der genaue Standort des Verwaltungssitzes unbekannt. Es gibt aber 3 Kandidaten:
- Bei Bauarbeiten an der Tateyama-Autobahn wurden in der Nähe des alten Flussbettes des Yōrō-gawa in den Stadtteilen Murakami und Sōja (wobei Sōja einen meist in der Nähe der Hauptstadt liegenden Schrein bezeichnet) passende Überreste aus der Nara- und Heian-Zeit gefunden.
- Ein weiteres in Frage kommendes Gebiet sind die Stadtteile Kōrimoto und Ichihara. So wurden in der Nähe des Kōrimoto-Hachiman-gū (郡本八幡宮) die Überreste der Bezirksverwaltung ausgegraben. Des Weiteren gibt es zwischen dem Iigaoka-Hachiman-gū (飯香岡八幡宮) – ein Kokufu-Hachiman-gū – und dem Asuwa-Schrein (阿須波神社, Asuwa-jinja) ein Matsuri namens Yanagi-Tate-Shinji (柳楯神事, dt. „Weidenschildritual“), dem eine Verbindung zum Kokufu nachgesagt wird.
- Der Stadtteil Nōman wurde früher Fuchū genannt, was sich ebenfalls auf Kokufu bezieht. In diesem Stadtteil gibt es den Fuchū-Hiyoshi-Schrein (府中日吉神社, Fuchū-Hiyoshi-jinja), der dann eventuell der Verwaltungssitz war. Vermutlich war Nōman aber nur seit dem Mittelalter die Hauptstadt, wodurch die des Altertums weiterhin unklar bleibt.[1][2]
Ab der Sengoku-Zeit wurde die Region Kazusa von der Burg Ōtaki in Ōtaki aus kontrolliert.
Lehen
Lehen | Daimyō-Familie |
---|---|
Goi | Arima |
Tsurumaki | Mizuno |
Jōzai | Hayashi |
Iino | Hoshina |
Ichinomiya | Kanō |
Sanuki | Naitō → Sakurai-Matsudaira → Nomi-Matsudaira → Abe |
Kururi | Ōsuga-Matsudaira → Tsuchiya → Kuroda |
Ōtaki | Honda → Abe → Aoyama → Abe → Inagaki → Ōkōchi-Matsudaira |
Einzelnachweise
- ↑ asahi-net.or.jp
- ↑ asahi-net.or.jp
- ↑ Lehen in Kantō (japanisch)
Koordinaten: 35° 18′ N, 140° 7′ O