Ditonus

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Hörbeispiel Ditonus (81:64) im Vergleich zur reinen großen Terz (5:4)

Datei:Ditonus reine terz.ogg
Diatonische Intervalle
Prime
Sekunde
Terz
Quarte
Quinte
Sexte
Septime
Oktave
None
Dezime
Undezime
Duodezime
Tredezime
Halbton/Ganzton
Besondere Intervalle
Mikrointervall
Komma
Diësis
Limma
Apotome
Ditonus
Tritonus
Wolfsquinte
Naturseptime
Maßeinheiten
Cent
Millioktave
Oktave
Savart

Der Ditonus (oder Ditonos) bezeichnet in der Musik ein Intervall von zwei großen Ganztönen.

In pythagoreischer Stimmung entspricht der Ditonus dem Frequenzverhältnis 81/64 und ist bekannt als pythagoreische große Terz:

≈ 407,82 Cent

Diese ist um ein syntonisches Komma (81/80 ≈ 21,51 Cent) größer als die reine große Terz (5/4 = 80/64 ≈ 386,31 Cent).

Die pythagoreische Terz erhält man oktaviert durch die Übereinanderschichtung von vier ganzzahligen Quinten (Frequenzverhältnis 3/2):

zwei Oktaven tiefer:

In der antiken griechischen sowie der mittelalterlichen Musiktheorie wurde der Ditonus in der Regel als Dissonanz betrachtet. Im 12. Jahrhundert ließ Theinred von Dover als erster Musiktheoretiker Terzen prinzipiell als Konsonanzen gelten, betonte jedoch, dass die pythagoreischen Terzen keine Konsonanzen repräsentierten.[1][2] Auch der englische Musiktheoretiker Walter Odington (14. Jahrhundert) erklärte den Ditonus mit der Proportion 81:64 als dissonant, erwähnte jedoch, dass die meisten dieses Intervall wegen der Nähe zum Intervall mit der Proportion 5:4 für konsonant hielten.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. John L. Snyder: Theinred of Dover. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  2. John L. Snyder: Theinred of Dover on Consonance: A Chapter in the History of Harmony. In: Music Theory Spectrum, Vol. 5, Spring, 1983, S. 110–120, JSTOR 746098
  3. Wilfried Neumaier: Was ist ein Tonsystem? (= Quellen und Studien zur Musikgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart, Nr. 9). Verlag Peter Lang, Frankfurt a. M. / Bern / New York 1986, ISBN 3-8204-9492-8, S. 215.