Nowostrojewo (Kaliningrad, Osjorsk)

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Siedlung
Nowostrojewo
Trempen

Новостроево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Erste Erwähnung 1510
Frühere Namen Trempen (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 813 001
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 21° 50′ OKoordinaten: 54° 26′ 0″ N, 21° 50′ 0″ O
Nowostrojewo (Kaliningrad, Osjorsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nowostrojewo (Kaliningrad, Osjorsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Nowostrojewo (russisch Новостроево, deutsch Trempen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Osjorsk. Die Siedlung gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk.

Geographische Lage

Nowostrojewo liegt zwölf Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) an der Kommunalstraße 27K-162 von Swoboda (Jänischken/Jänichen) an der Regionalstraße 27A-037 (ex A197) nach Saosjornoje (Kowarren/Kleinfriedeck) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508). Die Kommunalstraße 27K-119 verbindet Nowostrojewo mit Lwowskoje (Gudwallen), ebenfalls an der 27A-025.

Die nächste Bahnstation ist die 21 Kilometer nördlich gelegene Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) zur Weiterfahrt nach Litauen (Teilstück der ehemaligen Preußischen Ostbahn). Bis 1945 war Trempen Endstation einer von Insterburg (russisch: Tschernjachowsk) über Warnascheln/Warnheide kommenden Linie der Insterburger Kleinbahnen.[1]

Geschichte

Das ehemalige Trempen gehört zu den ältesten Kirchdörfern östlich von Insterburg (Tschernjachowsk) und wurde urkundlich im Jahre 1510 erstmals erwähnt. Bis 1945 war Trempen ein Ort im Kreis Darkehmen (1938 Kreis Angerapp, 1939–1945 Landkreis Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1818 wurden hier 162 Einwohner gezählt, 1863 waren es bereits 379,[2] 1910 schon 491,[3]. Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 586, betrug 1933 819 und 1939 schon 871.[4]

Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Trąbki Mazurskie im November 1946[5] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im Juni 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Nowostrojewo und wurde gleichzeitig Verwaltungssitz eines Dorfsowjets im Rajon Osjorsk.[6] Im Jahr 2008 wurde Nowostrojewo Sitz einer Landgemeinde. Von 2015 bis 2020 gehörte der Ort zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Amtsbezirk Trempen 1874–1945

Zwischen 1874 und 1945 war Trempen Amtssitz und namensgebender Ort eines Amtsbezirks[7]. Dieser wurde am 6. Mai 1874 aus der Landgemeinde Trempen gebildet. Am 7. Oktober 1910 wurde aus Teilen der Landgemeinde Trempen und Teilen des Gutsbezirks Ernstburg (heute russisch: Sady) der Gutsbezirk Neu Trempen (russisch auch: Sady) gebildet und am 1. April 1911 in die Landgemeinde Trempen eingegliedert.

Am 28. Oktober 1926 erhielt Trempen erneut „Verstärkung“: die Landgemeinde Bratricken (1938–1946 Brahetal, russisch: Malaja Dubrawka) wurde eingemeindet, und am 30. September 1928 kam der Gutsbezirk Semgallen hinzu.

Bis 1945 bestand der Amtsbezirk Trempen lediglich aus der einen, wenn auch jeweils vergrößerten Gemeinde Trempen.

Nowostrojewski selski sowet 1947–2008

Der Dorfsowjet Nowostrojewski selski sowet (ru. Новостроевский сельский Совет) wurde im Juni 1947 eingerichtet.[6] Ihm gehörten zunächst Orte an, die hauptsächlich westlich, nördlich und östlich des Verwaltungssitzes Nowostrojewo lagen. In den 1950er und/oder 1960er Jahren gelangten westlich und östlich gelegene Orte in andere Dorfsowjets, während der Nowostrojewski selski sowet durch den Anschluss des Oljochowski selski sowet im Jahr 1954[8] nach Süden bis zur sowjetisch-polnischen Demarkationslinie ausgedehnt wurde. Nach dem Zerfall der Sowjetunion bestand die Verwaltungseinheit als Dorfbezirk Nowostrojewski selski okrug (ru. Новостроевский сельский округ) fort. Im Jahr 2008 wurden die verbliebenen Orte des Dorfbezirks in die neu gebildete Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije übernommen.

Ortsname Name bis 1947/50 Bemerkungen
Botkino (Боткино) Beyershof Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Chmelnizkoje (Хмельницкое) Neu Beynuhnen, 1938–1945:"Neubeinuhnen" Der Ort wurde 1947 umbenannt, gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski und wurde vor 1988 an den Ort Otradnoje angeschlossen.
Demidowka (Демидовка) Ortslage etwa zwei Kilometer nördlich der Ortsstelle Gut Menkimmen/Menken. Schon vor 1945 vorhanden?
Dubrowka[9] (Дубровка) Drutschlauken, 1938–1945:"Hasenfeld" Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Fokino (Фокино) Neu Eszergallen/Neu Eschergallen, 1938–1945:"Wehrwalde" Der Ort wurde 1950 umbenannt, gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski und wurde vor 1975 verlassen.
Furmanowo[10] (Фурманово) Friedrichsgabe Der Ort wurde 1950 umbenannt und wurde vor 1988 verlassen.
Gogolewskoje (Гоголевское) Lenkehlischken, 1938–1945:"Gutbergen" Der Ort wurde 1947 umbenannt, gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski und wurde vor 1988 verlassen.
Irtyschskoje (Иртышское) Eszerischken/Escherischken, 1938–1945:"Schönfels" Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1988 verlassen.
Jubilejnoje (Юбилейное) Kannehlen, 1938–1945:"Kannen" Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Judino (Юдино) Jurgaitschen, 1938–1945:"Jürgenfelde" Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Juschnoje (Южное) Jautecken, 1938–1945:"Friedeck" Der Ort wurde 1950 umbenannt, gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski und wurde vermutlich vor 1988 an den Ort Saosjornoje angeschlossen.
Karskoje (Карское) Scheppetschen, 1938–1945:"Oberschleifen" Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Kolomenskoje (Коломенское) Pesseln, 1938–1945:"Kleinkannen" Der Ort wurde 1950 umbenannt und vermutlich vor 1988 an den Ort Nowostrojewo angeschlossen.
Kolossowo (Колоово) Ernstthal Der Ort wurde 1950 umbenannt, gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski und wurde vor 1988 verlassen.
Korowino (Коровино) Sennhütte Der Ort wurde 1950 umbenannt, gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski und wurde vor 1975 verlassen.
Krasnoarmeiskoje (Красноармейское) Abscherningken, 1938–1945:"Dachshausen" Der Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski. Er wurde 1997 aus dem Ortsregister gestrichen.
Kruschinino (Крушинино) Kruschinnen, 1938–1945:"Altlinde" Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Lipki (Липки) Lenkimmen, 1938–1945:"Uhlenhorst" Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Malaja Dubrowka (Малая Дубровка) Bratricken, 1938–1945:"Brahetal" Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Maloje Kruschinino (Малое Крушинино) Draupchen, 1938–1945:"Friedenau" Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Molodjoschnoje (Молодёжное) Sorgenfrei Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski. Er wurde vor 1988 verlassen.
Moschenskoje (Мошенское) Neu Pillkallen, 1938–1945:"Rüttelsdorf" Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski.
Nowoselje (Новоселье) Tarputschen, 1938–1945:"Erlenflet" Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1988 verlassen.
Nowostrojewo (Новостроево) Trempen Verwaltungssitz
Oktjabrskoje (Октябрьское) Aussicht Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski. Er wurde 1997 aus dem Ortsregister gestrichen.[11]
Oljochowo (Олёхово) Grieben Der Ort wurde 1947 umbenannt und war zunächst der Verwaltungssitz des Dorfsowjets Oljochowski.
Opotschenskoje (Опоченское) Groß Skirlack[12] Der Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski.
Otradnoje (Отрадное) Kunigehlen, 1938–1945:"Stroppau" Der Ort wurde 1947 umbenannt und war zunächst der Verwaltungssitz des Dorfsowjets Otradnowski.
Pogranitschnoje (Пограничное) Groß Illmen Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski.
Prudnoje (Прудное) Menkimmen, 1938–1945:"Menken" Der Ort wurde 1947 umbenannt. Er gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski und wurde vor 1975 verlassen.
Rossoschanka (Россошанка) Alt u. Neu Sauskoyen, 1938–1945:"Alt- u. Neusauswalde" Der Ort wurde 1947 als „Sausken“ umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski.
Sady (Сады) Ernstburg Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Saosjornoje (Заозёрное) Kowarren, 1938–1945:"Kleinfriedeck" Der Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski.
Schiguljowo (Жигулёво) Tannenrode Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Oljochowski.
Seljonoje (Зелёное) Schuppinnen, 1938–1945:"Wiesenbrunn" Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Sutschkowo (Сучково) Mikalbude, 1938–1945:"Mickelau" Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski. Er wurde 1997 aus dem Ortsregister gestrichen.
Tschernyschewka (Чернышевка) Groß Beynuhnen, 1938–1945:"Großbeinuhnen" Der Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski.
Uljanowskoje (Ульяновское) Klein Beynuhnen, 1938–1945:"Kleinbeinuhnen" Der Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski.
Wassiljewka (Васильевка) Kurland Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1988 verlassen.
Wladimirowka (Владимировка) Klein Sobrost Der Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski. Er wurde vor 1988 verlassen.
Woronzowo (Воронцово) Angerau Der Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Otradnowski.[13] Er wurde vor 1975 verlassen.

Die im Jahr 1947 umbenannten Orte Donskoje (Elkinehlen/Elken), Jurjewo (Julienfelde), Lermontowo (Leputschen/Oberschwalben), Luschki (Tarputschen/Sauckenhof), Medwedewka (Muldszehlen/Muldenwiese), Repino (Gravenort), Sadowoje (Szallgirren/Kreuzhausen) und Tichomirowka (Tatarren) sowie die im Jahr 1950 umbenannten Orte Morosowo (Adamsfelde), Ogorodnoje (Ernsthof), Pogranitschny (Rogalwalde), Snamenka (Karlshof), Wischnjowy (Daubischken/Kleinkreuzhausen) und Wolschskoje (Kleinlugau), die zunächst ebenfalls in den Nowostrojewski selski sowet eingeordnet worden waren, kamen dann (vor 1975) aber zum Nekrassowski selski sowet.

Die beiden im Jahr 1947 umbenannten Orte Nagornoje (Alt Ragaischen/Konradshof) und Rogatschjowka I (Groß Ragauen) sowie die im Jahr 1950 umbenannten Orte Karamsino (Klein Ragauen), Kedrowo (Eszergallen/Seehügel), Lebedewo (Potkehmen/Puttkammer), Pjatidoroschnoje (Klein Kandszen/Kanden), Rogatschjowka II (Ragoszen/Ragen) und Woronowo (Groß Bretschkehmen/Brettken), die zunächst ebenfalls in den Nowostrojewski selski sowet eingeordnet worden waren, kamen dann (vor 1975) aber zum Lwowski selski sowet.

Nowostrojewskoje selskoje posselenije 2008–2014

Verwaltungsgliederung des Rajons Osjorsk von 2008 bis 2014

Die Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije (ru. Новостроевское сельское поселение) wurde im Jahr 2008 eingerichtet[14] und umfasste 39 Orte, die in Russland „Siedlung“ (possjolok) genannt werden. Diese gehörten vorher den Dorfbezirken Nekrassowski selski okrug und Nowostrojewski selski okrug sowie in einem Fall (Nagornoje) dem Dorfbezirk Lwowski selski okrug an. Im Jahr 2014 wurde die Landgemeinde aufgelöst und deren Siedlungen in den neu gebildeten Stadtkreis Osjorsk eingegliedert.

Ortsname deutscher Name Ortsname deutscher Name
Abelino Adamsheide Nikolajewka Waldburg
Ablutschje Kurkenfeld Nilowo Groß Polleyken (Groß Polleiken)
Aljoschkino Albrechtau Nowostrojewo Trempen
Belabino Szidlack (Schiedelau) Ogorodnoje Ernsthof
Belinskoje Abellienen (Ilmenhagen) Oljochowo Grieben
Botkino Beyershof Opotschenskoje Groß Skirlack und Klein Skirlack
Demidowka Menkimmen (Menken) Opuschki Wolfshöhe
Donskoje Elkinehlen (Elken) Otradnoje Kunigehlen (Stroppau)
Dubrowka Drutschlauken (Hasenfeld) Pawlowo Sonnenberg
Filippowka Philippsthal Pogranitschnoje Groß Illmen
Judino Jurgaitschen (Jürgenfelde) Praslowo Schönefeld
Kruschinino Kruschinnen (Altlinde) Rossoschanka Neu Sauskoyen (Neu Sauswalde)
Lipki Lenkimmen (Uhlenhorst) Sadowoje Szallgirren (Kreuzhausen)
Luschki Tarputschen (Sauckenhof) Saosjornoje Kowarren (Kleinfriedeck)
Malaja Dubrowka Bratricken (Brahetal) Schiguljowo Tannenrode
Malzewo Klein Karpowen (Klein Karpau) Tichomirowka Tatarren
Medwedewka Muldszehlen (Muldenwiese) Tschernyschewka Groß Beynuhnen (Großbeinuhnen)
Moschenskoje Neu Pillkallen (Rüttelsdorf) Uljanowskoje Klein Beynuhnen (Kleinbeinuhnen)
Nagornoje Alt Ragaischen (Konradshof) Wassiljewka Neuhöhe
Nekrassowo Groß Karpowen (Karpauen)

Kirche

Kirchengebäude

Eine Kirche wurde in Trempen um 1550 errichtet. Ein Gotteshaus existiert heute nicht mehr.

Kirchengemeinde

Das ehemals adlige Dorf Trempen mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war seit 1740 in die Inspektion Gerdauen-Nordenburg (heute russisch: Schelesnodoroschny bzw. Krylowo) eingegliedert. Bis 1945 war es dann Kirchspiel im Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Nach 1945 kam in der Zeit der Sowjetunion das kirchliche Leben zum Erliegen. Heute liegt Nowostrojewo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neugegründeten evangelischen Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), die zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.[15]

Kirchspiel

Zu Trempen gehörte vor 1945 ein weitflächiges Kirchspiel[16]:

  • Abscherningken (1938–1946: Dachshausen/seit 1946: Krasnoarmeiskoje)
  • Adamsfelde (Morosowo)
  • Aussicht (Oktjabrskoje)
  • Beyershof (Botkino)
  • Bratricken (Brahetal/Malaja Dubrowka)
  • Daubischken (Kleinkreuzhausen/Wischnjowy)
  • Elkinehlen (Elken/Donskoje)
  • Ernstburg (Sady)
  • Ernsthof (Ogorodnoje)
  • Ernstthal (Ernsttal)
  • Eszerningken (Schönfels/Irtyschskoje)
  • Friedrichsdorf
  • Grafenheyde (Grafenheide)
  • Groß Skirlack (Opotschenskoje)
  • Grieben (Oljochowo)
  • Grünheyde (Grünheide)
  • Heydekrug
  • Julienfelde (Jurjewo)
  • Jurlauken
  • Kannehlen (Kannen/Jubilejnoje)
  • Karlshof (Snamenka)
  • Kurland (Wassiljewka)
  • Labschicken (Kleinsauckenhof)
  • Luisenhof
  • Menkimmen (Menken/Demidowka)
  • Muldszehlen/Muldschehlen (Muldenwiese/Medwedewka)
  • Neu Trempen (Sady)
  • Pawidlauken
  • Pesseln (Kleinkannen/Kolomenskoje)
  • Pillkallen (Rüttelsdorf/Moschenskoje)
  • Potkehmen (Puttkammer/Lebedjewo)
  • Semgallen
  • Sennhütte
  • Sorgenfrei (Molodjoschnoje)
  • Szallgirren (Kreuzhausen/Sadowoje)
  • Szameitschen, Ksp. Trempen
  • Tannenrode (Schiguljowo)
  • Tarputschen (Sauckenhof/Luschki)
  • Tatarren (Tichomirowka)
  • Trempen (Nowostrojewo)
  • Warnascheln (Warnheide)

Pfarrer

Seit der Reformation bis 1945 amtierten in Trempen 22 evangelische Geistliche:[17]

  • Johann Tortilowitz, 1582
  • Johann Bach, 1590
  • Bartholomäus Willentus, 1591–1594
  • Johann Groß, bis 1615
  • Christoph Sperber, 1615–1620
  • Cyprian Altendorf, 1620–1630
  • Johannes Partatius, 1630–1641
  • Frantz Ernst Klein, bis 1678
  • Johann Wolfgang Musculus, 1678–1686
  • Christoph Vorhoff, 1687–1695
  • Friedrich Regge, 1696–1710
  • Otto Friedrich Fiedler, 1711–1729
  • Johann Samuel Hassenstein, 1730–1736
  • Gerhard Ludwig Mühlenkampf,
    1736–1751
  • Gottfried Ostermeyer, 1752–1800
  • Albrecht Fr. Reitenbach, 1778–1830
  • Johann Heinrich W. Julius Lehmann,
    1831–1880
  • Johann Gustav Emil Böhmer, 1880–1906
  • Franz Schibalski, 1906–1926
  • Paul Bendrich, 1927–1932
  • Kurt Murach, 1933–1945

Bemerkenswertes

Die in dem Lied Ännchen von Tharau besungene Anna Neander war mit dem Pfarrer Johannes Partatius verheiratet und lebte während dessen Amtszeit von 1630 bis 1641 in Trempen.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Reichsbahn Oberbetriebsleitung Ost Berlin, Deutsches Kursbuch. Gesamtausgabe der Reichsbahn-Kursbücher, Ausgabe vom 21. Januar 1940 (Nachdruck 1988)
  2. Jürgen Schlusnus, Ort Trempen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900
  4. Michael Rademacher: Landkreis Darkehmen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  5. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 12 listopada 1946 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 12. November 1946 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  6. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
  7. Rolf Jehke, Amtsbezirk Trempen
  8. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 16 июня 1954 г. № 744/54 «Об объединении сельских советов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 16. Juni 1954, Nr. 744/54: Über die Vereinigung von Dorfsowjets der Oblast Kaliningrad)
  9. auf Karten aus den 1970er und 1980er Jahren auch mit Perwomaiskoje bezeichnet
  10. auf Karten aus den 1970er und 1980er Jahren auch mit Maloje Furmanowo bezeichnet
  11. Nachdem er schon im Ortsverzeichnis mit Stand von 1988 nicht mehr auftauchte.
  12. Auch Klein Skirlack wurde mit einbezogen.
  13. Im Umbenennungserlass von 1950 wurde der Ort allerdings vermutlich fälschlicherweise in den Dorfsowjet Tschistopolski eingeordnet.
  14. Durch das Закон Калининградской области от 30 июня 2008 г. № 259 «Об организации местного самоуправления на территории муниципального образования "Озёрский городской округ"» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 30. Juni 2008, Nr. 259: Über die Organisation der lokalen Selbstverwaltung auf dem Gebiet der munizipalen Bildung "Stadtkreis Osjorsk")
  15. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
  16. Kirchspiel Trempen
  17. Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968.