Schmatowka (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Siedlung
Schmatowka
Schwirgsden (Königsgarten)

Шматовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Schwirgsden (bis 1938),
Königsgarten (1938–1946)
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238137
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 816 020
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 21° 58′ OKoordinaten: 54° 30′ 10″ N, 21° 58′ 10″ O
Schmatowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schmatowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Schmatowka (russisch Шматовка, deutsch Schwirgsden, 1938–1945 Königsgarten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage

Schmatowka liegt an der Regionalstraße 27A-043 (ex R517), welche die beiden Städte Tschernjachowsk (Insterburg) und Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) verbindet. Bis zur Rajonshauptstadt Osjorsk sind es elf Kilometer. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichte

Schwirgsden gehörte seit 1874 als Landgemeinde zum neu gebildeten Amtsbezirk Kallnen im Kreis Darkehmen.[1] Am 3. Juni 1938 – amtlich bestätigt am 16. Juli 1938 – erhielt Schwirgsden aus politisch-ideologischen Gründen den neuen Namen „Königsgarten“.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort unter sowjetische Administration. Im Jahr 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Schmatowka und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Sadowski selski Sowet im Rajon Osjorsk eingeordnet.[2] Von 2008 bis 2014 gehörte Schmatowka zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[3]
1818 137
1863 191
1907 212
1925 195
1933 185
1939 179
2002 18
2010 16

Kirche

Schwirgsden/Königsgarten war bei seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung bis 1945 in das Kirchspiel Ballethen (russisch: Sadowoje) eingepfarrt[4]. Es lag im Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pastor Joachim Großkreutz.

In der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben verboten. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich an verschiedenen Orten in der Oblast Kaliningrad wieder neue evangelische Gemeinden. Schmatowka ist in die Kirchenregion („Kirchenkreis“) Gussew (Gumbinnen) eingegliedert, die zur – ebenfalls neugegründeten – Propstei Kaliningrad innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört[5]. Die zuständigen Geistlichen sind die der Salzburger Kirche in Gussew.

Einzelnachweise

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Drachenberg
  2. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad)
  3. seit 1925 Volkszählungsdaten
  4. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Ballethen (Memento des Originals vom 30. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.darkehmen.com
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info