Benutzer:Artikelwerkstatt/Saarländischer Verkehrsverbund

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Basisinformationen
Webpräsenz www.saarvv.de
Rechtsform Verkehrsverbund
Sitz Völklingen, Saarland
Gründung 1. August 2005
Geschäftsführung Elke Schmidt

Der Saarländische Verkehrsverbund (saarVV) ist ein gemeinsamer Verbund von saarländischen Verkehrsunternehmen. Er wurde am 1. August 2005 gegründet[1].Die konzessionierten Verkehrsunternehmen im Saarland arbeiten unter dem Dach der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH (SNS GmbH) zusammen, die die vielfältigen Aufgaben des saarVV wahrnimmt. Die SNS GmbH versteht sich als Plattform für die unterschiedlichen Interessen der einzelnen Verbundmitglieder, übernimmt das Management des Verbundtarifs und dient als Schnittstelle zwischen Kunden, Verkehrsunternehmen und den politischen Gebietskörperschaften73[2]. Seit August 2017 wird der saarVV von Geschäftsführerin Elke Schmidt [3]geleitet. Zweck des Verbundes ist, dass die Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) alle öffentlichen Nahverkehrsmittel im Saarland mit einem einzigen Fahrschein nutzen können1[1].

Geschichte

Entwicklung des ÖPNV im Saarland

Ein signifikantes Datum für den öffentlichen Personennahverkehr im Saarland stellt das Jahr 1890 dar, als die erste Dampfstraßenbahn ihre Fahrgäste von St.Johann nach Luisenthal transportierte. 1907 folgte die Straßenbahn in Neunkirchen und 1909 in Völklingen. Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Schienennetz bereits 37,8 Kilometer und es wurden jährlich 10,3 Millionen Fahrgäste befördert. Ab 1913 fuhren dann auch in Saarlouis eine Straßenbahn und eine Kleinbahn.[4][5]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Streckennetz der Straßenbahnen im Saarland stark beschädigt, aber schon 1949 waren die letzten Abschnitte wieder betriebsfähig. Das Rückgrat des ÖPNV in Saarbrücken bildete bis in die 1960er Jahre ein dichtes Straßenbahnnetz, das auch Verbindungen ins Umland umfasste. 1950 ergänzte in Völklingen die erste Oberleitungsbus-Linie die Straßenbahn. In Neunkirchen wurden ab 1953 zusätzliche Trolleybusse eingesetzt. In Saarlouis entschloss man sich früh zu einer schrittweisen Umstellung des ÖPNV von Straßenbahn auf Bus, die von 1953 bis 1963 dauerte. Der Bus rückte generell immer stärker in den Fokus.[4][5]

In den 1960er-Jahren vollzog sich endgültig die Umstrukturierung des ÖPNV weg von der Straßenbahn, hin zum Bus. Schon 1959 ging die Straßenbahn in Völklingen auf ihre letzte Fahrt und verschwand danach aus dem Völklinger Stadtbild. Ab 1967 wurde auch der Oberleitungsbus eingestellt, nachdem in den Jahren zuvor immer mehr Strecken mit dem Omnibus bedient wurden. In Saarbrücken wurde das Straßenbahnnetz Mitte der 1960er-Jahre stillgelegt. Am 22. Mai 1965 fuhr hier die letzte Straßenbahn. Der Bus galt auch hier als das moderne Verkehrsmittel der Zukunft. In Saarlouis fuhr die Straßenbahnlinie ins lothringische Creutzwald am längsten – bis in die 1960er-Jahre rein. In Neunkirchen wurden ab 1965 die Trolleybusse eingestellt und durch Omnibusse ersetzt. 1978 begab sich die Neunkircher Straßenbahn auf ihre letzte Fahrt.[4][5]

In den 1980er-Jahren strukturierte sich der Busverkehr im Saarland vielerorts neu. Aus dem Zusammenschluss des Busangebots von Bahn und Post entstanden neue Geschäftsbereiche, so auch für die Region „Saar-Westpfalz“, aus der sich das Nahverkehrsgebiet des Saar-Pfalz-Bus ableitete. In den kommenden Jahren entstanden hier bedarfsorientierte Linien- und Tarifangebote, die schrittweise durch Kooperationen ergänzt wurden. Zu den wichtigsten Entwicklungen im Saarland gehörten dabei die Schaffung der RegioBus-Linien, die Umsetzung der Nahverkehrspläne in den einzelnen Landkreisen durch Kreis-Buslinien und die Einführung von Gemeinde- und Stadtlinien in vielen saarländischen Kommunen.[4][5]

1985 erfolgte eine Modernisierung des ÖPNV in Saarbrücken. Liniennetz und Tarifsystem wurden umgestellt und durch eigene Verkehrsspuren gewann der Bus zunehmend an Attraktivität. Verlauf-Signale an den Ampeln sorgten für eine bevorzugte Abwicklung des Busverkehrs, die Busse erhielten für die Abfahrt von den Haltestellen Vorfahrtsrechte. Die ÖPNV-Anbindung von Saarbrücken an seine Peripherie blieb jedoch ungenügend. Während sich einerseits die Region nördlich von Saarbrücken zum bevorzugten Wohngebiet entwickelte, aus dem der tägliche Pendlerstrom beständig anwuchs, hatte Saarbrücken keine Schienenverbindung auf dieser Achse. So entstand Anfang der 1990er-Jahre das Projekt Saarbahn, mit dem diese Schienenverbindung realisiert wurde.[6] Seit 1997 fährt die erste Saarbahn zwischen dem französischen Sarreguemines und Saarbrücken. Später wurde die Strecke bis Riegelsberg ausgebaut. In Saarlouis begann man 1993 und in Völklingen 1998 verstärkt auf moderne Niederflurbus-Technik zu setzen. Auch der ökologische Anspruch gewann im Saarland mehr an Bedeutung. Busse mit schwefelfreiem Kraftstoff und mit Erdgasantrieb sorgen für weniger Umweltbelastung im täglichen Straßenverkehr.[4][5].

Zweckverband Personennahverkehr Saarland

In den 1990er Jahren stand der ÖPNV im Saarland vor einem Problem: Die Struktur im Nahverkehrsraum war über Jahrzehnte kleinräumlich zersplittert.  Daraus ergaben sich für die Fahrgäste Nachteile durch unterschiedliche Tarife, Beförderungsbedingungen, Bedienverbote und fehlende problemlose Übergänge zwischen den Verkehrsunternehmen auf der Straße und der Schiene. Mit dem Ziel einer einheitlichen und integrierten Gestaltung des ÖPNV haben sich in den 1990er Jahren die Landkreise, der Stadtverband und das Saarland zwecks gemeinsamer Aufgabenwahrnehmung zum Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS)zusammengeschlossen. Der Verband sorgte für die Finanzierung der damaligen Verkehrsverbund-Gesellschaft Saar (VGS) und die Kofinanzierung des VGS-Gemeinschaftstarifes, der für die Nutzer mehrerer Verkehrsunternehmen günstigere Fahrtarife zur Folge hatte. Die Entwicklung eines Regionalliniennetzes, die Finanzierung eines Semestertickets und Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken waren unter anderem Projekte der ersten Jahre. 1997 wurden die ersten Regionalbuslinien im Saarland eingerichtet, 1999 wurde das Angebot weiter ergänzt und auf zwei grenzüberschreitende Buslinien ausgedehnt. Vorrangiges Ziel blieb jedoch die Einführung und Weiterentwicklung eines Gemeinschaftstarifes auf der Basis § 8, Abs. 3 Personenbeförderungsgesetz.[7]

Verkehrsverbund-Gesellschaft Saar

Mit der Regionalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs im Jahre 1996 ging die Verantwortung für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen im Eisenbahnverkehr vom Bund auf die Länder und beim Straßenverkehr vom Bund auf die Kommunen über. Zur Übernahme der Managementaufgaben für die Aufgabenträger im Saarland wurde im gleichen Jahr die Verkehrsverbund-Gesellschaft Saar gegründet (jetzt VGS Verkehrsmanagement-Gesellschaft Saar mbH). Die VGS setzte die Vorgaben des Landes im Bereich des SPNV und die Beschlüsse des ZPS zur Entwicklung des straßengebundenen Personennahverkehrs operativ um.

„Allianz im ÖPNV“

Einen entscheidenden Schritt zur Gründung des saarVV stellte die Initiierung der „Allianz im ÖPNV“ im April 2002 dar.[8][9] Die saarländische Landesregierung lud damals die Verkehrsunternehmen sowie Landkreise, Stadtverband und Kommunen dazu ein, die Kräfte im saarländischen ÖPNV zu bündeln. Als Ziele wurden die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des ÖPNV, die Sicherung von Arbeitsplätzen und ein optimiertes Angebot für die Kunden definiert. Hilfreich bei der Umsetzung war, dass die europäische Wettbewerbspolitik auch den saarländischen Nahverkehrsunternehmen Möglichkeiten eröffnete, um bestehende Strukturen zu überprüfen und den zukünftigen Marktverhältnissen anzupassen. Im Zuge eines Pressegesprächs mit den saarländischen Verkehrsunternehmen am 5. März 2004 kündigte der damalige Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi einen Saarlandtarif als neuen einheitlichen Tarif für das komplette Land an. Zudem erklärten die beteiligten kommunalen und privaten Busunternehmen, dass sie als Dachgesellschaft für die Allianz-Aktivitäten die Saarländische Nahverkehrsservice GmbH (SNS GmbH) gründen.[8] [9] die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen gesichert ist, wurde der SNS GmbH u.a. die Aufgabe zugeteilt, Werkstattleistungen im Busbereich zu koordinieren. Auch die Problematik der zusätzlichen Kosten für die Nahverkehrsunternehmen durch die neue Organisation wurde 2004 geklärt. Hier leistet die Landesregierung entscheidende Unterstützung, indem sie die entstehenden Verluste ausgleicht und erforderliche Investitionen mitfinanziert. Am 1. Juli 2005 verkündete Dr. Georgi gemeinsam mit dem Prokuristen der SNS, Herrn Dieter Haag, bei einem Pressetermin die bevorstehende Gründung des saarVV. So kam es dann auch am 1. August 2005 zur offiziellen Gründung des Saarländischen Verkehrsverbundes und damit zu einem einheitlichen Tarifsystem in der Region.[1]

Struktur & Wirtschaft

Verbundsystem

Der Saarländische Verkehrsverbund bildet einen Zusammenschluss aller saarländischer Verkehrsunternehmen und regelt diesen in einem Gesellschafts- und Kooperationsvertrag. So behalten die Unternehmen ihre rechtliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit und bleiben für die eigene betriebliche Organisation und Leistungserstellung verantwortlich. Der Dachverband SNS GmbH übernimmt operative Aufgaben, Managementaufgaben und vertritt die Interessen der Mitglieder.[10] Der saarVV setzt sich aus den folgenden Unternehmen zusammen (Stand: 2020):[11]

  1. Aloys Baron GmbH https://www.baron-reisen.de/home/
  2.  ARGE Nahverkehrsgesellschaft Merzig-Wadern https://bus-merzig.de
  3.  Bliestalverkehr GbR http://bliestalverkehr.saarland
  4.  DB Regio AG https://www.dbregio.de/db_regio/view/index.shtml
  5.  DB Regio Bus Mitte GmbH https://www.bahn.de/suedwest/view/index.shtml
  6.  KVS GmbH https://kvs.de
  7.  Lay Reisen – on Tour GmbH https://www.layreisen.com
  8.  Marianne Feld GmbH
  9. NVG Neunkircher Verkehrs GmbH https://www.nvg-neunkirchen.de
  10. Saar-Mobil GmbH https://www.saar-mobil.de
  11.  Saarbahn GmbH https://www.saarbahn.de
  12.  Saarfürst-Reisen (N. Kirsch GmbH)
  13.  Stadtbus Zweibrücken GmbH https://www.stadtbus-zw.de
  14.  vlexx GmbH https://www.vlexx.de
  15.  VVB GmbH (Völklinger Verkehrsbetriebe) https://vvb.swvk.de/index.php?id=197

Finanzierung des ÖPNV im Saarland

Die Finanzierung des ÖPNV im Saarland stützt sich vor allem auf drei Säulen: Bundesmittel, Landesmittel sowie Fahrgeldeinnahmen. Insgesamt stehen jedes Jahr rund 251 Mio. € für den saarländischen Nahverkehr zur Verfügung. Davon sind rund 81 Mio. € Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrscheinen. Der größte Teil von rund 170 Mio. € sind Finanzmittel der öffentlichen Hand.[10] Rund 119,1 Mio. € kommen vom Bund und 22,4 Mio. € stammen vom Land, 18 Mio. € kommen durch Gesellschafterfinanzierung zu Stande.[10]Stand 2014).  

Die Landesregierung verwaltet die Mehrheit der für den ÖPNV zur Verfügung stehenden Finanzmittel. Zuständig ist das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr unter Ministerin Anke Rehlinger(SPD).[10]

Seit dem Jahr 2020 gibt es umfangreiche Neuregelungen des Finanzausgleichssystems zwischen Bund und Ländern, mit denen die Finanzierungsverantwortung der Länder für Investitionen in die kommunale Verkehrsinfrastruktur verstärkt wurde. Die Neuordnung sah keine Verlängerung der Entflechtungsmittel des Bundes an die Länder für den Verkehrsbereich nach § 3 Abs. 1 Entflechte vor.[10] Die Gelder durch das Entflechtungsgesetz in einer Höhe von 17,1 Mio. € fallen weg. Die Nachfolgergelungen der Entflechtungsmittel sehen vor, dass der Bund die Landesverkehrsministerien und somit den ÖPNV im Saarland mit 9,8 Mio. € weiter unterstützen.

Weitere Finanzierungsmittel des saarländischen ÖPNV stammen aus der Gewährung eines Ausgleichsbetrages an die nach § 14 Abs. 1 Satz 3 ÖPNVG berechtigten Unternehmen zur Förderung des Ausbildungsverkehrs (Preis-Kosten-Ausgleich, bis 31.12.2016 45a) und einer Gewährung zweckgebundener Finanzmittel gemäß § 15 Abs. 1 ÖPNVG an die kommunalen Aufgabenträger (Rechtsverordnung zur Gewährung der ÖPNV-Pauschale gemäß § 15 ÖPNV-Gesetz). Durch den Kooperations- und Dienstleistungsvertrag (KDV) wird außerdem ein Ausgleich von verbundbedingten Kosten gestattet.[12]

Ökonomie & saarVV als Arbeitgeber

Die Leistungen und Angebote des saarVV und der beteiligten Verkehrsunternehmen stiften einen volkswirtschaftlichen Nutzen. Eine intakte Verkehrsstruktur – als entscheidende Grundlage für den ökologischen Erfolg der Gesellschaft – ist auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen. So sichert der ÖPNV Arbeitsplätze vor Ort. Die Verkehrsunternehmen im saarVV sind Arbeitgeber für Fachkräfte und Spezialisten mit guten Beschäftigungsperspektiven, Aufstiegsoptionen und Arbeitsbedingungen. Für junge Menschen bietet die Branche Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe.

Der saarVV nimmt als wirtschaftlicher Faktor eine wichtige Rolle im Saarland ein. Die Verkehrsunternehmen im saarVV stehen in ständigem Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern – und haben nur begrenzte finanzielle Mittel. Ein funktionierender, für alle soziale Gruppen zugänglicher und relevanter ÖPNV ist von Zuschüssen und Unterstützungen abhängig. Momentan trägt der ÖPNV in Deutschland über 75 % aus eigenen Mitteln zur Deckung seiner Kosten bei.[13]

Wegen der demografischen Entwicklung ist zukünftig mit niedrigeren Zahlen an Schulabgängern im Saarland zu rechnen.[14] Eine Maßnahme, um weiter qualifiziertes Fahrpersonal zu beschäftigen, ist die vermehrte Ausbildung von Jugendlichen zum Berufskraftfahrer gem. Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz.[15]

Bei den saarVV-Unternehmen haben junge Menschen die Möglichkeit u. a. den Ausbildungsberuf „Berufskraftfahrer/in Personenverkehr“ zu erlernen.

Der saarVV und die beteiligten Verkehrsunternehmen kommen mit der gemeinsamen Ausbildungsinitiative dem gesellschaftlichen Auftrag nach, Berufsanfängern Chancen im zukünftigen Arbeitsmarkt zu eröffnen.[16]

Als Arbeitgeber beschäftigte der saarVV in seinen Verkehrsunternehmen im Jahr 2018 rund 2150 Mitarbeiter im Saarland.[2]

Tarifsystem

Der Saarländische Verkehrsverbund (saarVV) bedient die Region des Saarlandes und Saargemünd in Frankreich. Der Verbundtarif basiert auf einem Wabentarif mit Preisstufen, d. h. der Fahrpreis richtet sich nach der Anzahl der zu durchfahrenden Waben, in die das Gebiet aufgeteilt ist. Die Waben werden von verschiedenen Linien durchfahren. Der Wabenplan soll jedoch künftig mit der neuen Tarifreform verschwinden (siehe Kapitel VEP ÖPNV).[17]

Im Tarif werden aktuell Einzel-, Tages-, Wochen-, Monats- und Jahreskarten angeboten.[18] Auch Ländertickets (Saarland-Ticket, Rheinland-Pfalz-Ticket,

Rheinland-Pfalz-Ticket+Lux oder Quer-durchs-Land-Ticket) stehen zur Verfügung.[19] Die Fahrscheine können an Automaten vor Ort, bei Fahrern von Bus oder Saarbahn oder per Handy-Ticket gekauft werden.[20]

Monatskarten im Jahresabonnement können im Online Abo-Shop erworben werden.[21] Auch andere Tickets können im Online Shop bestellt werden.

Besondere Tarifangebotegibt es für Schüler und Azubis[22], Studenten (Semesterticket)28, Senioren und Berufsreisende. Schwerbehinderte fahren kostenlos mit[23]. Arbeitnehmer oder Arbeitgeber haben die Möglichkeit, mit dem JobTicket die öffentlichen Verkehrsmittel bis zur Arbeit zu nutzen. Das JobTicket ist eine Jahreskarte, die nur über den Arbeitgeber bezogen werden kann und Mitarbeitern eine Ermäßigung ermöglicht.[24][25] Auch das JobTicket Plus steht zur Verfügung. Mit diesem Ticket bietet der saarVV eine Variante an, die den Arbeitgebern die Möglichkeit gibt, sich zu beteiligen. Sie können einen finanziellen Eigenanteil am Rabatt des JobTickets leisten, der dann von den Verkehrsunternehmen im saarVV mit der gleichen Summe verdoppelt wird.[26]

Inhaber einer Bahncard [27] oder saarVV-Card [28]erhalten ermäßigte Einzelkarten. Mit der saarVV-Card können ermäßigte Einzelfahrscheine erworben werden. Diese gilt sechs Monate lang und ist übertragbar. Der erste Geltungstag der saarVV-Card kann genau wie bei der BahnCard frei gewählt werden. BahnCard 25, BahnCard 50 sowie die BahnCard 100 werden in allen Verkehrsmitteln des saarVV zum saarVV-Tarif mit 25 % Ermäßigung auf den Preis von Einzelfahrkarten anerkannt, das gilt auch für Fahrten mit Bussen oder der Saarbahn, auch dann, wenn nicht die Verkehrsmittel der Deutschen Bahn oder privater Eisenbahnen genutzt werden. Mit einer BahnCard 100 können die Züge der Deutschen Bahn sowie privater Eisenbahnunternehmen auch innerhalb des Saarlandes kostenfrei genutzt werden.

eTicket

Der saarVV hat das eTicket als Art der Fahrtberechtigung im Saarland etabliert. Auf dieser scheckkartengroßen, stabilen Plastikkarte mit integriertem Chip sind verschiedene Informationen gespeichert. Dazu gehören u. a. Fahrtberechtigungen, Gültigkeit, Fahrstrecke, Laufzeit und die Art des Tickets.

Bei der Fahrscheinkontrolle im Bus wird es elektronisch ausgelesen, indem das Ticket auf den Kartenleser beim Fahrer gelegt wird. Auf dem Kundendisplay und mit einem Signalton wird die Gültigkeit der entsprechenden Karte angezeigt. In Schienenfahrzeugen werden die eTickets nach dem gleichen Prinzip mit elektronischen Handerfassungsgeräten der Kontrolleure überprüft.

Die Jahresabonnements (BürgerTicket, SeniorenTicket und Schüler-Abo-Karte) sind komplett auf das eTicket umgestellt. Neben den Abonnementtickets können weitere Tickets digital mittels elektronischer Zahlungsberechtigungen erworben werden – auf Basis sogenannter POB- und WEB-Berechtigungen.

Die Postpaid-Berechtigung (POB) ermöglicht die nachgelagerte Zahlung von Fahrkarten durch monatlichen Bankeinzug. Der Kunde registriert sich einmalig und erhält ein eTicket mit dieser Bezahlberechtigung. Mit dem eTicket können Fahrkarten im Barfahrscheinsortiment beim Fahrer oder an ausgewählten Automaten bargeldlos erworben werden. Rechnungsstellung und Abbuchung erfolgen am Ende des Monats vom Bankkonto des Kunden.

Die Werteinheitenberechtigung (WEB) ermöglicht ebenfalls den bargeldlosen Erwerb von Fahrscheinen. Hierzu wird ein eTicket mit WEB-Berechtigung in den Kundenzentren der Verkehrsunternehmen anonym an die Kunden ausgegeben. Eine Registrierung ist nicht notwendig. Das WEB-eTicket wird vor der Nutzung in den Bussen oder den Vorverkaufsstellen mit einem Geldbetrag aufgeladen. Im Anschluss kann der Kunde mit diesem Guthaben bargeldlos Fahrscheine beim Fahrer oder an den Automaten der Saarbahn Fahrkarten erwerben.

Bei Verlust kann das Ticket elektronisch gesperrt werden.

Nach saarVV-Angaben gibt es über 67000 eTicket-Abonnements (Stand: 2019).[12]

VEP ÖPNV

Das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr beschloss 2016 einen neuen Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV (VEP ÖPNV) aufzustellen, der auf aktuelle gesetzliche, demografische, raumstrukturelle und verkehrliche Rahmenbedingungen aufbaut. Ziel soll die Erarbeitung eines Handlungskonzepts für den Nahverkehr im Saarland sein, das in einem Zeitraum von 10 bis 15 Jahren umsetzbar ist.[29]

Bestandteile des VEP ÖPNV sind zum einen das Fahrtenangebot auf den Strecken des Schienenpersonennahverkehrs und des landesweiten Busliniennetzes. Hierfür werden Maßnahmen erarbeitet, die u. a. das Fahrtenangebot, die Linienwege und der Infrastrukturbedarf bestimmen. Darüber hinaus werden Qualitätsstandards festgelegt und Vorgaben für den lokalen Nahverkehr definiert.[29]

Seit der konzeptionellen Phase im Jahr 2018 [30]wurden insbesondere Maßnahmenvorschläge zu entscheidenden Aspekten wie Barrierefreiheit, Digitalisierung, ländlicher Raum, Tarifsystem und grenzüberschreitender Verkehr diskutiert. Thematisiert wurden auch das Fahrtenangebot, infrastrukturelle Erfordernisse und weitere Rahmenbedingungen wie etwa der Vertrieb und die Belange des Klimaschutzes. Weiter sollen konkrete Maßnahmen zum Erreichen der gesteckten Ziele wie Pünktlichkeit, bessere Verknüpfung der Verkehrssysteme sowie Barrierefreiheit, Sicherheit und Sauberkeit der Stationen entwickelt werden.

Die Planungen werden unter Beteiligung der Öffentlichkeit und aller Interessensgruppen erarbeitet. Über die Webseite des Verkehrsentwicklungsplans www.vep.saarland können Interessenten Vorschläge zur Verbesserung des ÖPNV machen. Auf der Online-Plattform werden Informationen über den Sachstand publiziert und Anregungen aufgenommen.[29]

Seit Inkrafttreten des bisherigen VEP ÖPNV im Jahr 1998 haben sich die Rahmenbedingungen im Nahverkehr verändert. Das Personenbeförderungsgesetz ist novelliert worden.[31] Die Überarbeitung des saarländischen ÖPNV-Gesetzes ist erfolgt.[32] Neue Wohn- und Gewerbegebiete sind entstanden. Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, wie etwa der Alterung der Gesellschaft [33], stellen neue Anforderungen an den ÖPNV. Seit 1998 sind einige Planungen des bisherigen VEP ÖPNV realisiert worden, bei anderen Plänen hingegen steht die Umsetzung noch aus.[29]

Digitalisierung

Die Grundlage des digitalen Angebots des saarVV ist, dass Daten zu den Standorten von Fahrzeugen und Personen sowie zu Tarifen und Routenauskünften miteinander verknüpft werden. Den Fahrgästen werden Abfahrtszeiten in Echtzeit geboten und sie werden während der Fahrt über das aktuelle Verkehrsangebot informiert. Digitale, optische und akustische Fahrgastinformationssysteme sowie digitale Medien sind dafür die Basis.

Mit verschiedenen Betriebsleitsystemen werden Anschlüsse zwischen Bus und Bahn aufeinander abgestimmt und Daten zwischen den Verkehrsunternehmen ausgetauscht. Die Verkehrsunternehmen im saarVV setzen bei diesem Störungsmanagement auf Technologien wie GPS-Empfänger. Daten werden in Echtzeit über verschiedene Anwendungen an die Fahrgäste übermittelt. Dazu zählen Computer, Tablets und Smartphones sowie stationäre Fahrgastinformationssysteme mit Abfahrtsanzeigen in Bahnhöfen und auf Bahnsteigen, Linienverlaufsanzeigen in Bussen und Bahnen sowie Ansagen und Anzeigegeräte in Fahrzeugen.

Die Geschäftsstelle des Zweckverbandes für Personennahverkehr im Saarland (ZPS)betreibt eine landesweite Datendrehscheibe und Fahrplanauskunft für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr im Saarland. Informationen der Busse und Bahnen werden zur Fahrgastinformation aufbereitet und den Kunden zur Verfügung gestellt.

An ausgewählten Halte- und Übergangsstellen im Saarland liefern digitale und barrierefreie Anzeigetafeln die Anzeige von Echtzeitinformationen. Diese elektronischen Anzeiger zeigen den Fahrgästen die nächsten Abfahrtszeiten der Verkehrsmittel an. Die Fahrgastinformationsanzeiger verfügen mit einer „Text-to-speech“-Funktion über eine behindertengerechte Ausstattung. Der angezeigte Text wird dabei durch den Fahrgast per Knopfdruck in eine akustische Sprachausgabe umgewandelt. Sehbehinderte können sich die Informationen zu den Busverbindungen so über einen Lautsprecher ansagen lassen.

Den Saarfahrplan gibt es als App für iPhone- oder Android-Handys. Die Fahrgäste können mit der App die aktuell berechneten Abfahrtszeiten inklusive eventueller Verspätungen auf ihrem Smartphone empfangen. Nach Eingabe von Start- und Zieladresse, Datum und Uhrzeit ermittelt das Auskunftssystem die Bus- und Bahnverbindungen für die nächstgelegenen Haltestellen. Die App ist zum Download im iTunes Store und bei Google Play erhältlich.[34][35]

Kennzahlen

Laut der Studie Mobilität in Deutschland (durchgeführt in 2017) sind im Durchschnitt 15 % der Bundesbürger ab 14 Jahren im Besitz einer ÖPNV-Zeitkarte und ein Viertel der Befragten gibt an, nie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Gerade in Metropolen und Großstädten wird das Angebot des ÖPNV verstärkt genutzt.[36]

Im Bundesland Saarland, das mit einer Pkw-Dichte von 640 Pkw auf 1000 Einwohner auch als Autoland [37]bezeichnet wird, sind die Einwohner nur selten ohne Auto unterwegs.[36] Trotzdem besteht das Angebot im Saarland.

Mit einem Verbundgebiet von 2600 km, 347 Linien und 7494 Haltestellen wurden im Jahr 2019 rund 68,86 Millionen Fahrgäste befördert.[2] Nach eigener Angabe erzielte der saarVV Fahrgeldeinnahmen im Jahr 2019 in Höhe von rund 85,14 Mio. Euro.[38]

Grenzüberschreitung

Das Bundesland Saarland liegt im Südwesten Deutschlands und ist mit einer Fläche von rund 2 570 km und einer Einwohnerzahl von 989 220 das flächenmäßig kleinste deutsche Bundesland.[39] Im Norden und Osten ist es vom deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz umgeben. Im Süden grenzt Frankreich und im Westen grenzt Luxemburg an das Saarland an.[40]

Die Grenzüberschreitung ist durch den ÖPNV geregelt. Richtung Luxemburg bietet der saarVV keine Fahrten mit saarVV-Tickets mehr an, es werden Extra-Tickets benötigt.[41] Nach Rheinland-Pfalz bestehen besondere Verbindungen. Mit dem Saarland-Ticket oder dem Rheinland-Pfalz-Ticket können Fahrgäste mit einem Ticket beide Bundesländer durchfahren.[19] Auch zwischen Frankreich und Deutschland gibt es ebenfalls grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr.[42] Die Mobilitätsmöglichkeiten im Dreiländereck werden auch in Reiseführern als Chance des Bundeslandes angesehen.[43]

Gerade die Verbindung zu Frankreich wird gefördert. Interreg Ticketing SaarMoselle ist ein grenzüberschreitendes Erprobungsprojekt zwischen Frankreich und Deutschland, um ein einheitliches Ticketsystem für Bus & Bahn zu entwickeln.[44] Dabei sollen durchgängige Fahrten im Gebiet des Eurodistricts SaarMoselle mit einem einzigen Fahrausweis ermöglicht werden – unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel oder Herkunftsland.

Innerhalb des saarVV handelt es sich dabei u. a. um die Linien S1 und 30 der Saarbahn und die Linie MS von Saarbrücken nach Homburg-Haute.[45] Die ersten Tests wurden 2019 umgesetzt. Das Projekt soll auf weitere grenzüberschreitende Linien übertragen werden. Künftig untersucht der Eurodistrict SaarMoselle Möglichkeiten für den Ausbau der Saarbahn oder alternativ einer Schnellbusverbindung nach Forbach.

Das Ziel von Interreg Ticketing SaarMoselle ist es, die Attraktivität der grenzüberschreitenden Linien und des ÖPNV allgemein zu stärken, um die Hürden bei Grenzfahrten in der Großregion zu verringern. Eine App, die 2021 auf den Markt kommen soll, soll den Ticketkauf für beide Länder vereinfachen.[46]

Initiativen und Partner

Nachhaltigkeit und Umwelt

Der ÖPNV leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Nutzung von Bus und Bahn entlastet die Straßen und trägt zu einem besseren Klima bei. Der ÖPNV verursacht in Deutschland im Vergleich zum Pkw durchschnittlich weniger als die Hälfte der CO2-Emissionen. Die Nutzung von Bussen und Bahnen anstelle von Fahrzeugen des Individualverkehrs spart bundesweit ca. 15 Millionen Tonnen CO2pro Jahr.[47] Bei jedem mit dem ÖPNV zurückgelegten Kilometer spart ein Fahrgast im Vergleich zum Auto im Durchschnitt 95 Gramm Treibhausgase und 19 Gramm Stickoxide.[47]

Die gemeinschaftliche Beförderung vieler Menschen benötigt weniger Energie als individuelle Fahrten oder Einzeltransporte. Mit Bus und Bahn fahren die Menschen kostensparender und umweltschonender.[47] Die Lebensdauer eines Schienenfahrzeugs wird üblicherweise mit ca. 30 Jahren,[48] die eines Busses mit ca. 15 Jahren angesetzt. Die tatsächliche Nutzungsdauer liegt oft darüber.

Die Fahrzeuge, die im saarVV eingesetzt werden, entsprechen hohen Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz.[49] Die Busse besitzen eine ausgereifte und umweltfreundliche Fahrzeugtechnik mit schadstoff- und geräuscharmen Motoren, speziellen Katalysatoren und Filtern. Auch die Saarbahn betreibt ihre Bahnen umweltfreundlich. Die Deutsche Bahn setzt zum Betrieb ihrer Züge im Saarland Ökostrom ein.[50],[51] Zudem werden immer mehr Strecken elektrisch befahren. Im saarVV werden ältere Fahrzeuge durch moderne und damit energiesparende ersetzt,[52] die Auslastung der Fahrzeuge wird erhöht und die Busfahrer und Zugführer werden in einer energieeffizienten Fahrweise geschult. Nach eigener Angabe spart der ÖPNV mehr als 100 000 Tonnen CO2 im Saarland.

Der saarVV und die Verkehrsunternehmen kooperieren mit dem Bildungsministerium und mit Schulen, indem Maßnahmen zur richtigen Nutzung des ÖPNV angeboten werden. Neben dem Sicherheitsaspekt spielt hier die Fokussierung auf Ökologie und Ressourcenschonung eine wichtige Rolle.

Engagement

Der saarVV engagiert sich im Saarland mit Projekten, Initiativen und Partnern.

Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem Saarbrücker Staatstheater. Durch die Kooperation ist ein KombiTicket verfügbar und die Eintrittskarte ins Theater dient gleichzeitig als Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr in Saarbrücken. Ab vier Stunden vor Veranstaltungsbeginn haben die Zuschauer so die Möglichkeit, mit Bus und Bahn zur Aufführungsstätte zu kommen und auch die Rückfahrt bis zum Betriebsschluss mit dem ÖPNV anzutreten.[53]

Eingeschriebene Studenten dürfen den öffentlichen Personennahverkehr im Saarland mit dem Semesterticket der Universität des Saarlandes kostenfrei nutzen28.Der saarVV unterstützt weiter die Aktion „Autofasten“.[54] Er spendet 200 Zwei-Wochen-Netztickets, die unter den Teilnehmenden am „Autofasten“ im Saarland ausgelost werden. So soll der ÖPNV als Alternative zum Auto genutzt werden. Die Aktion „Autofasten“ wird jedes Jahr zur Fastenzeit von den christlichen Kirchen im Südwesten Deutschlands gemeinsam mit dem Rat christlicher Kirchen im Großherzogtum Luxemburg organisiert.

Der saarVV sponsert und unterstützt den B2Run-Firmenlaufs in Dillingen:[55] Alle teilnehmenden Läufer können mit ihren Startnummern Bus und Bahn im Saarland zum Zielort Dillingen und zurück kostenlos nutzen. Zudem werden Sonderzüge eingesetzt. Kostenlose Shuttle-Services bringen die Teilnehmer von weiter entfernten Sonderparkplätzen zur Laufstrecke.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Girls’Day und Boys’Day[56]im Saarland können kostenfrei mit Bus und Bahn zu den Veranstaltungsorten anreisen. Dafür stellt der saarVV die Freikarten für Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 5 zur Verfügung. So bekommen sie die Möglichkeit, einen Tag lang in Berufe reinzuschnuppern, die aufgrund von geprägten Rollenbildern in der Gesellschaft bei der Berufswahl seltener in Betracht gezogen werden.

Der saarVV bietet einen Sondertarif zur Anreise zum SR-Ferien Open Air [57]nach St. Wendel an. Für diesen Aktionstag wird die saarVV-Einzeltageskarte für bis zu vier weitere Personen geöffnet. Mit fünf Personen zum Preis von nur einer Person sind die Schülerinnen und Schüler so im entsprechenden Geltungsbereich durchgängig mit allen Bussen, der Saarbahn oder den Nahverkehrszügen der 2. Klasse unterwegs

Barrierefreiheit

Seit 2004 ist das Saarland eines der ersten Bundesländer, die sich gemäß §10 SBGG [58]verpflichtet haben, bauliche Anlagen, öffentliche Wege, Plätze und Straßen soweit wie möglich barrierefrei zu gestalten. Dazu gehört auch der Umbau bereits bestehender Bauten. Ziel ist eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit im Sinne des § 3 SBGG.[58] Nach dem Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention von 2012 ist auch der ÖPNV im Saarland in die Maßnahmen zur Barrierefreiheit eingebunden. Das Programm wird mit rund 35 Mio. Euro von der Landesregierung Saarland gefördert. Im Fokus stehen vor allem eine barrierefreie Haltestelleninfrastruktur und ein besserer Einstieg in die Fahrzeuge.[59]  

Die Verkehrsunternehmen im saarVV setzen auf behindertengerechte Fahrzeuge mit Niederflurtechnik für einen stufenlosen Einstieg. Viele Busse besitzen automatische Absenkvorrichtungen, sog. Kneeling-Funktionen, mit denen die Fahrzeuge an Haltestellen einstiegsseitig um mehrere Zentimeter abgesenkt werden können. Sie ermöglichen gehbehinderten Menschen, Rollstuhlfahrern oder Personen mit Rollator einen besseren Ein- und Ausstieg. Viele Busse und Bahnen stellen zudem gekennzeichnete Sitzplätze zur Verfügung, bieten Haltestellenansagen und spezielle Haltewunschtasten an, die Türen zum Ein- und Aussteigen länger offenhalten. Haltestellen bieten akustische und optische Orientierungshilfen, Anzeigesysteme, großflächige Linienpläne, akustische Türschließwarnung, taktile Leitsysteme für Fahrgäste mit eingeschränktem Sehvermögen und Notrufsäulen. Die Bahnsteige sind zudem meist stufenlos bzw. über Rampen befahrbar.[59]

Nach eigener Angabe wurden allein im Jahr 2018 243 Haltestellen im Saarland nach den Vorgaben umgebaut. Insgesamt wurden 2018 in den Städten, Gemeinden und Landkreisen 95 Anträge genehmigt und Landesmittel in Höhe von 8,5 Mio. Euro bewilligt. Die Maßnahmen zur barrierefreien Einbindung von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen sollen weiter gefördert und umgesetzt werden.[12]

Eine Initiative des saarVV ist in diesem Rahmen der mobisaar-Begleitservice. Extra ausgebildete Lotsen begleiten mobilitätseingeschränkte und kognitiv beeinträchtigte Menschen in Bus und Bahn und erleichtert so die Mobilität mit dem ÖPNV im Saarland. Der Service ist werktags von 8:00 bis 18:00 Uhr im Regionalverband Saarbrücken, im Landkreis Saarlouis, im Landkreis Neunkirchen und im Saarpfalz-Kreis verfügbar. Der Lotsenservice ist für Fahrgäste kostenlos, benötigt wird ein gültiger Fahrschein.[60]

Kommunikative Präsenz des saarVV

Die kommunikative Präsenz des saarVV ist durch den Einsatz neuer Medien und moderner Kommunikationsmittel geprägt. So will der Verbund die Fahrgäste informieren – vor allem über Bus- und Bahnanschlüsse, Tarife und Angebote. Ein breites Angebot an Kommunikationskanälen wird genutzt:

  • Fahrplan- und Tarifauskunft sowie Abo-Verwaltung sind im Call- & Abo-Center möglich67[61].
  • Die saarVV-Webseite und die Profilseite14[12] des saarVV informieren über alle Themen rund um den Saarländischen Verkehrsverbund.
  • Die Marketingkampagnen des saarVV stellen bestimmte Zielgruppen oder Themen in den Fokus und werden über diverse Kommunikationskanäle abgespielt.
  • Der saarVV bietet zielgruppenspezifische Medien und Angebote, wie zum Beispiel das Magazin „Aktiv & Mobil“71[62]für Menschen ab 65 Jahren. Zur Unterstützung der Integration von Flüchtlingen im Saarland wurde eine mehrsprachige Broschüre72[63]herausgebracht.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

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  2. a b c saarVV Der Saarländische Verkehrsverbund. Abgerufen am 25. Januar 2021 (deutsch).
  3. Elke Schmidt ist neue Geschäftsführerin im saarVV « saarVV Der Saarländische Verkehrsverbund. In: saarVV Der Saarländische Verkehrsverbund. 4. August 2017, abgerufen am 25. Januar 2021 (deutsch).
  4. a b c d e Straßenbahnen. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  5. a b c d e 125 Jahre Straßenbahn | Landeshauptstadt Saarbrücken. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  6. Saarbahn GmbH. In: Wikipedia. 24. November 2019 (wikipedia.org [abgerufen am 25. Januar 2021]).
  7. § 8 PBefG - Einzelnorm. Abgerufen am 25. Januar 2021.
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  9. a b saarVV Der Saarländische Verkehrsverbund. Abgerufen am 25. Januar 2021 (deutsch).
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