Max Czopka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2021 um 09:32 Uhr durch imported>Jbergner(277879) (→‎Wirken: lf).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Max Richard Czopka (* 4. November 1888 in Slupsko, Kreis Tost-Gleiwitz,[1] Provinz Schlesien; † 26. März 1982 in Radebeul) war ein deutscher Architekt.

Leben

Der als Sohn eines Lehrers im oberschlesischen Slupsko in der heutigen Gemeinde Rudziniec geborene Czopka besuchte die Fürstliche Privatschule in Slawentzitz und studierte nach einer dreijährigen Lehre bei einem Baumeister an der Königlichen Bauschule in Kattowitz Architektur.

Seine erste Anstellung erhielt Czopka im Bauamt von Slawentzitz. Durch die Bekanntschaft mit dem Baurat und Professor an der Technischen Hochschule Dresden Ernst Kühn (1859–1943) erhielt er vor dem Ersten Weltkrieg eine Anstellung in dessen Dresdner Büro.

Czopka arbeitete ab 1920 als freiberuflicher Architekt in Radebeul. Sein Büro befand sich bis 1928 in der damaligen Bahnhofstraße 1a in Alt-Radebeul (heute Hauptstraße bzw. Robert-Werner-Platz, wohl benachbart dem Gasthaus Zur scharfen Ecke), danach in dem von Czopka 1927 für die Baugenossenschaft zu Radebeul entworfenen Fünffamilienhaus Schillerstraße 15.[2]

Czopka heiratete das erste Mal 1915; seine Ehefrau verstarb 1952. Czopkas zweite Frau starb bereits wenige Jahre später, 1955.

Wirken

Datei:Villa Baerenfett gr.jpg
„Villa Bärenfett“

Czopka zeichnet für zahlreiche der in Radebeul entstandenen Siedlungsbauten der Zwischenkriegszeit verantwortlich.

Darüber hinaus ist er der Entwerfer eines der wenigen wohl weltweit bekannten Radebeuler Gebäude, der Villa Bärenfett auf dem Grundstück des Karl-May-Museums.

Auch das seinerzeit wohl international modernste Gebäude der Lößnitz kam aus Czopkas Feder, das Haus Schönherr, eine städtische Villa im Stil der Moderne in Oberlößnitz. Nach Versagung des Bauantrags durch die Amtshauptmannschaft Dresden und den Landesverein Sächsischer Heimatschutz als Prüfinstanz genehmigte erst die übergeordnete Kreishauptmannschaft in Dresden den Entwurf aufgrund der Beschwerde wegen der Verwendung des „Verunstaltungsparagrafen“.[3]

Werk (Baudenkmale)

Die im Folgenden aufgeführten Bauten sind in der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul aufgeführte Kulturdenkmale. Sie stellen damit kein vollständiges Werkverzeichnis dar.

Private Wohnbauten

Datei:Villa Shatterhand.jpg
Umbau Villa Shatterhand, das heutige Karl-May-Museum
  • 1931: Haus Schönherr in Oberlößnitz, Eduard-Bilz-Straße 60 (seltenes Beispiel einer städtischen Villa im Stil der Moderne auf Radebeuler Gebiet)
  • 1932: Anbau eines Nebengebäudes im Gehöft Bahnsteg 1
  • 1932: Um- und Ausbau sowie Vereinfachung der Fassadengliederung der Mietvilla Fritz-Schulze-Straße 44
  • 1932/1933: Umbau zum Mehrfamilienhaus der Villa Carl Burk, Straße des Friedens 57
  • 1933/1935: Veranda-Vorbau an der Ziller-Villa Rosenstraße 16
  • 1934: Veranda-Umbau Mietvilla Hölderlinstraße 1 (Max Czopka zugewiesen)
  • 1934: Dachausbau Mietshaus Kötzschenbrodaer Straße 17
  • 1935: Wohnhaus Selma Zschocke, Dr.-Schmincke-Allee 1c
  • 1935/1936: Einbau einer Wohnung in ein Nebengebäude des Vierseithofs Altnaundorf 5
  • 1936: Überarbeitung eines Fassadenplans, Emil-Högg-Straße 14 (nach Einspruch des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz gegen das Dresdner Büro Lossow & Kühne)
  • 1936, 1939, 1940: Modernisierung der Villa Euchar Albrecht Schmid, August-Bebel-Straße 23 (1936), Bau eines Wirtschaftsgebäudes im hinteren Garten (1939) sowie Bau eines Gästehauses im Blockhausstil (1940, vergleiche Villa Bärenfett)
Villa Jentzsch
  • 1937: Dachausbau und Fassadenumgestaltung der Villa Jentzsch, Goethestraße 34
  • 1937: Fassadenumbau und Veranda-Aufstockung an der Mietvilla Hermann Schröder, Hellerstraße 7
  • 1937/1938: Sieben-Familien-Kleinwohnungshaus Martha Mehlig, Schillerstraße 36
  • 1938: Anbau an das Landhaus An der Jägermühle 9
  • 1939: Wohngebäude als Anbau an das Auszugshaus Altkötzschenbroda 10
  • 1939: Zweifamilien-Wohnhaus Rebenwinkel 3 (kein Kulturdenkmal)
  • 1941: Fassadenumgestaltung und Umbau der Mietvilla Meißner Straße 220
  • 1947: Einbau einer Dachgeschosswohnung in die Villa Rosenstraße 17
  • 1962: Einbau einer Dachgeschosswohnung in die Mietvilla Karl-Marx-Straße 7

Wohn- und Geschäftshäuser

  • 1926: Ladenanbau an Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 16
  • 1933: Ladenrückbau Wohn- und Geschäftshaus Karl-Marx-Straße 2
  • 1938: Teilumbau Wohn- und Geschäftshaus Ernst August Große, Zillerstraße 15
  • 1942/1944: Gartengebäude zu Gewerbezwecken, Einsteinstraße 14a

Siedlungsbauten

Datei:Radebeul Mittelstraße 10.JPG
Mehrfamilienhaus Mittelstraße 10

Andere öffentliche Bauten

Datei:Friedhof Radebeul-Ost Feierhalle.jpg
Friedhof Radebeul-Ost, Feierhalle von Max Czopka

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtsregister Ponischowitz Nr. 64/1888 laut Stadtarchiv Radebeul
  2. Hans-Dieter Steinmetz: Die Villa »Shatterhand« in Radebeul. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft. Karl-May-Gesellschaft, 1981, S. 300–338, abgerufen am 29. März 2009.
  3. Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 109.
  4. a b c Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Radebeul 24. Mai 2012, S. 20, 32 (Letzte von der Stadt Radebeul veröffentlichte Denkmalliste).
  5. a b aus: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: Denkmalbegründung bzw. Denkmaleigenschaft der Häuser Pestalozzistraße 15 und 17 in 01445 Radebeul. Schreiben vom 11.02.2000.
  6. Ein Wild-West-Blockhaus entsteht, in: Zur Geschichte des Karl-May-Museums (Memento vom 4. Dezember 2008 im Internet Archive)