Amtshauptmannschaft Dresden
Basisdaten[1] | |
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Kreishauptmannschaft | Dresden |
Verwaltungssitz | Dresden |
Fläche | 506 km² (1939) |
Einwohnerzahl | 148.490 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 293 Einw./km² (1939) |
Lage der Amtshauptmannschaft Dresden 1905 | |
Die Amtshauptmannschaft Dresden war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute zur Stadt Dresden sowie zu den Landkreisen Bautzen, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Von 1880 bis 1924 war die Amtshauptmannschaft in die Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt und die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt geteilt. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Dresden.
Geschichte
Die Amtshauptmannschaft Dresden wurde 1874 aus den Bezirken der Gerichtsämter Döhlen, Dresden, Moritzburg, Radeberg, Tharandt, Schönfeld und Wilsdruff gebildet. 1879 bis 1880 bestand in Döhlen eine amtshauptmannschaftliche Delegation. 1880 wurde die Amtshauptmannschaft in die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt geteilt. Die Stadt Dresden selbst war „exemt“ und nicht Bestandteil der Amtshauptmannschaft.
Nach Eingemeindung zahlreicher Gemeinden in die Stadt Dresden in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre verringerte sich der Gebietsumfang beider Amtshauptmannschaften deutlich, weshalb man sie 1924 wieder zusammenlegte. 1924 wurde die Stadt Freital bezirksfrei und schied aus der Amtshauptmannschaft aus. 1935 folgte Radebeul, das ebenfalls bezirksfreie Stadt wurde.
Die Amtshauptmannschaft Dresden gehörte zur übergeordneten Kreishauptmannschaft Dresden und grenzte im Norden an die Amtshauptmannschaft Großenhain, im Osten an die Amtshauptmannschaft Pirna, im Süden an die Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde und im Westen an die Amtshauptmannschaft Meißen. Sie erhielt 1939 die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis. 1946 wurden Freital und Radebeul wieder in den Landkreis eingegliedert, der bis zur Gebietsreform von 1952 in der DDR fortbestand und dann auf die neuen Kreise Dresden-Land, Bischofswerda und Freital im Bezirk Dresden aufgeteilt wurde.
Amtshauptleute
- 1874–1875 Otto Georg Graf zu Münster
- 1876–1880 Albert Eduard Berndt
- 1880 Georg von Metzsch-Reichenbach (interimistisch bis zur Teilung der Amtshauptmannschaft)
…
- 1924–1927 Franz Klemens Bernhard Schulze
- 1928–1944 Ernst Venus
Amtshauptleute Dresden-Altstadt
- 1880–1902 Ernst Richard Schmidt
- 1903–1909 Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein
- 1909–1917 Arnold Streit
- 1917–1919 Konrad Woelker
- 1919–1924 Franz Klemens Bernhard Schulze
Amtshauptleute Dresden-Neustadt
- 1880–1887 Georg von Metzsch-Reichenbach
- 1887–1890 Georg Paul Freiherr von Weißenbach
- 1890–1897 Ernst Florian von Thielau
- 1897–1900 Curt Ludwig Franz von Burgsdorff
- 1900–1906 Friedrich Ernst Georg von Craushaar
- 1906–1909 Ernst Freiherr von Salza und Lichtenau
- 1909–1918 Hans Gustav Maximilian von Hübel
- 1918–1920 Friedrich Graf zu Castell-Castell
- 1920–1921 Edwin Rudolf Lempe
- 1922–1924 Rudolf de Guehery
Geographie
Stand: 1910
Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt
- Fläche: 235 km²
- Wohnbevölkerung: 115.000 Einwohner
Zur Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt zählten die links der Elbe gelegenen Orte bis zur Grenze der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.
Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt
- Fläche: 343 km²
- Wohnbevölkerung: 124.000 Einwohner
Zur Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt gehörten die rechts der Elbe gelegenen Orte sowie die linkselbischen Ortschaften Blasewitz, Groß- und Kleindobritz, Gruna, Laubegast, Leuben, Seidnitz, Striesen und Tolkewitz.
Siehe auch
Literatur
- Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 332–336.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (Online [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).