Chlordimeform

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Strukturformel
Strukturformel von Chlordimeform
Allgemeines
Name Chlordimeform
Andere Namen
  • N-(4-Chlor-o-tolyl)-N′,N′-dimethylformamidin
  • N′-(4-Chlor-2-methylphenyl)-N,N-dimethylformamidin
  • Chlorphenamidin
  • Fundal
Summenformel C10H13ClN2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 228-200-5
ECHA-InfoCard 100.025.637
PubChem 22544
ChemSpider 10468746
Eigenschaften
Molare Masse 196,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,10 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

35 °C[1]

Siedepunkt

164 °C (bei 18,7 mbar)[1]

Dampfdruck

48 mPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

sehr schwer in Wasser (0,25 g·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 351​‐​312​‐​302​‐​410
P: 273​‐​280​‐​501 [4]
Toxikologische Daten

160 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlordimeform ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Amidine und organischen Chlorverbindungen.

Geschichte

Chlordimeform wurde zwischen 1966 und 1976 sowie zwischen 1978 und 1988 von Ciba-Geigy unter dem Namen Galecron als Schädlingsbekämpfungsmittel insbesondere gegen Spinnmilben in Baumwoll- und anderen Kulturen verkauft. 1978 stellte Ciba-Geigy die Herstellung und den Verkauf des Mittels ein, nachdem unabhängige Wissenschaftler nach Tierversuchen den Verdacht auf eine karzinogene Wirkung des Mittels geäußert hatten.[5]

Gewinnung und Darstellung

Chlordimeform wird industriell durch Kondensation eines Vilsmeier-Reagenz (erhalten durch Reaktion von Dimethylformamid mit Phosphoroxychlorid, Thionylchlorid oder Cobalt(II)-chlorid) entweder mit 4-Chlor-o-toluidin oder mit o-Toluidin und folgende Chlorierung des entstehenden Zwischenproduktes hergestellt.[2]

Verwendung

Chlordimeform und sein Hydrochlorid werden als Pflanzenschutzmittel (Akarizid und Insektizid) verwendet.[1] In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist kein Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[6]

Weblinks

  • Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR), Monograph für Chlordimeform

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Chlordimeform in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. Mai 2017. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Environmental Health Criteria (EHC) für Cholordimeform, abgerufen am 19. November 2014.
  3. Eintrag zu Chlordimeform im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Datenblatt Chlordimeform bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Mai 2017 (PDF).
  5. Pestizide im Spannungsfeld Nord-Süd, 1960er bis 1980er Jahre. Das Beispiel Galecron..
  6. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 12. März 2016.