Volker Lüdemann

Volker Lüdemann

Volker Lüdemann (* 4. Mai 1966 in Hagen) ist ein deutscher Jurist und Hochschulprofessor. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Niedersächsischen Datenschutzzentrums (NDZ) an der Hochschule Osnabrück. Sein Spezialgebiet sind rechtliche und ethische Fragen der Digitalisierung. Im Vordergrund stehen das autonome Fahren, Connected car, Smart Home und E-Health.

Leben

Lüdemann studierte, im Anschluss an eine Ausbildung zum Bankkaufmann (1985–1988) bei der Deutschen Bank und eine Dolmetscherausbildung Russisch am Bundessprachenamt in Hürth (1988–1990), von 1990 bis 1995 Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Osnabrück. Er erhielt 1993 den Preis für herausragende Studienleistungen der Universität Osnabrück und wurde 1994 in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. 1995 legte Lüdemann das erste juristische Staatsexamen ab. Von 1996 bis 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Rechtsgeschichte der Universität Osnabrück. Mit Unterstützung der Zeit-Stiftung verbrachte er in dieser Zeit mehrere Forschungsaufenthalte in der Russischen Föderation, darunter am Institut für Gesetzgebung des Präsidenten der Russischen Föderation. 1997 bis 1999 absolvierte Lüdemann sein Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Braunschweig und legte 1999 das zweite juristische Staatsexamen ab. Im Jahr 2000 wurde er an der Universität Osnabrück mit einer Arbeit über „Das Recht der Aktiengesellschaft in Russland“ promoviert.

Von 1999 bis 2002 war Lüdemann Syndikusanwalt in der Rechtsabteilung der Volkswagen Bank GmbH, anschließend Syndikusanwalt im Generalsekretariat der Volkswagen Financial Services AG. 2003 wurde er zum Geschäftsführer der Volkswagen Group Finanz, Moskau, berufen, 2005 zum Geschäftsführer der Volkswagen Versicherungsdienst GmbH, Wien. 2008 wurde er in das obere Management der Volkswagen Financial Services AG aufgenommen und übernahm als Prokurist die Leitung des Schadenbereichs der Volkswagen Versicherungsdienst GmbH, Deutschland.

2009 erhielt Lüdemann den Ruf auf die Professur für Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht der Hochschule Osnabrück. Er ist seit 2012 wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums Energiewirtschaft Energierecht (fee) der Hochschule Osnabrück und hat 2015 zusätzlich die Position des wissenschaftlichen Leiters des Niedersächsischen Datenschutzzentrums (NDZ) übernommen. Darüber hinaus ist er Mitglied mehrerer Ethikkommissionen und des Aufsichtsrates der Städtischen Bühnen Osnabrück. Als externer Datenschutzbeauftragter ist er zudem für namhafte private Unternehmen und Körperschaften des öffentlichen Rechts tätig.

Lüdemann war Sachverständiger im Gesetzgebungsverfahren der Bundesregierung zum vernetzten und automatisierten Fahren im Jahr 2017 (Bundestag-Drucksache 18/11300).

Forschungsgebiete

Lüdemanns Forschungsschwerpunkt ist das Recht der Digitalisierung. Im Vordergrund stehen das autonome Fahren, Connected Car, Smart Home und eHealth. Lüdemann ist Sprecher des Forschungsprojektes Net Future Niedersachsen, das vom Land Niedersachsen und der VolkswagenStiftung gefördert wird. Er ist zudem wissenschaftlicher Leiter für die Bereiche Datenschutz und Recht in den Forschungsprojekten EOS – Energiespeicherlösungen in der Region Osnabrück – Steinfurt (gefördert durch das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung) und CityGrid (Binnenforschungsschwerpunkt der Hochschule Osnabrück).

Weblinks

• Volker Lüdemann auf den Seiten der Hochschule Osnabrück
• "Autopilot an, Augen zu?" – Meinungsbeitrag zum Gesetz über das automatisierte Fahren in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 20. Mai 2017.
• "Notrufsysteme in Autos" – Interview im ZDF-Magazin WISO zu Datenschutzaspekten des automatischen Notrufsystems eCall für Kraftfahrzeuge vom 9. April 2018.