Eschenbach (Markt Erlbach)

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Eschenbach
Koordinaten: 49° 29′ 7″ N, 10° 40′ 15″ O
Höhe: 365–385 m ü. NHN
Einwohner: 497 (1. Jun. 2017)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91459
Vorwahl: 09106

Eschenbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt am noch flachen linken Hang über dem Eschenbach, der auf Höhe des Dorfes entsteht, in einem unterhalb an den Hängen waldbewachsenen Tal südostwärts zieht und bald von links in die Zenn mündet. Im Osten liegt das Flurgebiet Große Lohteile, im Südosten Kleines Loch. 0,5 km westlich steigt jenseits der Talmulde der Weiherberg an.

Die Staatsstraße 2252 führt nach Markt Erlbach (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Wilhermsdorf (3,5 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Häringsmühle (0,9 km südlich). Der Ort hat einen Haltepunkt an der Zenngrundbahn, die aus Erlbach kommend durchs Eschenbachtal ins Zenntal absteigt.[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1144 als „Eskenbach“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der das Kloster Heilsbronn ein Gut im Ort veräußerte. 1164 und 1165 folgten weitere Erwerbungen des Klosters.[3][4] Konrad von Schlüsselberg schenkte 1308 dem Kloster den Zehnten in Markt Erlbach und Eschenbach.[5] 1310 vermachte Syfried von Löpsingen dem Kloster einen Hof in Eschenbach mit der Auflage, in Heilsbronn begraben zu werden.[6] Das Kloster hatte dort eine 125 Morgen große Waldung, die Bastleite genannt.[7] Eschenbach war auch ein Weinort und hatte den Weinzehnten zu entrichten.[8] Insgesamt erwarb das Kloster acht Anwesen. Im Dreißigjährigen Krieg blieben vier davon bewohnt.[9]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Eschenbach 17 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Grundherren waren das Stadtvogteiamt Markt Erlbach (2 Höfe, 1 Halbhof, 5 Gütlein) und das Kastenamt Neuhof (1 Mühle, 3 Höfe, 1 Halbhof, 2 Güter, 2 Halbgüter).[10]

1810 kam Eschenbach an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Markt Erlbach zugeordnet. 1813 entstand die Ruralgemeinde Eschenbach, zu der Häringsmühle, Mittelmühle, Unterulsenbach und Wolfsmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Altziegenrück und Blümleinsmühle von Markt Erlbach nach Eschenbach umgemeindet.[11][12] Am 14. September 1824 wurden die Blümleins-, Mittel- und Wolfsmühle in die neu gegründete Ruralgemeinde Siedelbach umgemeindet.[13] Ab 1862 gehörte Eschenbach zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1919–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1972: Finanzamt Fürth, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Erlbach (1879 in Amtsgericht Markt Erlbach umbenannt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Fürth zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 8,909 km².[14] 1958 wurde Unterulsenbach nach Wilhermsdorf umgemeindet. Dadurch verringerte sich die Gebietsfläche auf 6,791 km².[15]

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Eschenbach im Zuge der Gebietsreform nach Markt Erlbach eingemeindet.[16]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Eschenbach

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 376 394 438 437 432 390 404 387 392 400 377 369 351 330 357 351 331 324 309 482 473 447 342 342
Häuser[17] 61 62 72 74 71 71 68 61
Quelle [18] [19] [20] [20] [21] [20] [22] [20] [20] [23] [20] [20] [24] [20] [20] [20] [25] [20] [20] [20] [14] [20] [15] [26]

Ort Eschenbach

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002017
Einwohner 181 187 219 190 191 178 155 230 232 246 432 497
Häuser[17] 31 31 36 36 36 35 42 118
Quelle [18] [19] [21] [22] [23] [24] [25] [14] [15] [26] [27] [1]

Religion

Seit der Reformation ist der Ort überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Markt Erlbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Michael (Wilhermsdorf) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b www.markt-erlbach.de
  2. Eschenbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 96.
  4. Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 1. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 372.
  5. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 315.
  6. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 88.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 310.
  8. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 312.
  9. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 328.
  10. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 95.
  11. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
  12. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 225.
  13. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 200.
  14. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
  15. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  16. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
  17. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  18. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 24 (Digitalisat). Für die Gemeinde Eschenbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Altziegenrück (S. 5), Häringsmühle (S. 39), Mittelmühle (S. 26), Unterulsenbach (S. 96) und Wolfsmühle (S. 105).
  19. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 96 (Digitalisat).
  20. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  21. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  22. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1226, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1160 (Digitalisat).
  24. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 340 (Digitalisat).