Der Opel Olympia A war ein Fahrzeugmodell der damals unteren Mittelklasse[1], das Opel zwischen Sommer 1967 und Mitte 1970 produzierte. Es handelte sich um eine besser ausgestattete Variante des Kadett B.
Innerhalb der Opel-Palette kam der Olympia A im August 1967 als luxuriöse Ergänzung der unteren Mittelklasse auf den Markt. Der Wagen sollte bis zum Erscheinen des Ascona A die Lücke zum größeren Rekord füllen und bekam einen um die Ecken geführten verchromten Kühlergrill mit weiterem Zierrat sowie eine aufwendigere Inneneinrichtung ohne das nackte Blech der einfachen Kadett-Modelle.
Den Olympia A gab es in drei neuen Karosserie-Varianten: Die zwei- und viertürigen Limousinen besaßen ein Schrägheck, das allerdings keinen praktischen Nutzen hatte, sondern verglichen mit den bisherigen Kadett-Limousinen die Sichtverhältnisse verschlechterte und den Kofferraum von 337 auf 315 Liter verkleinerte.[1] Weiterhin gab es ein neu gestaltetes Coupé (intern: „Coupé F“). Diese Karosserien erhielten fortan auch der Kadett B LS und der Rallye-Kadett. Ab 1971 wurde das „Coupé F“ für alle übrigen Kadett-Modelle verwendet.
Auch der technische Fortschritt, der mit dem Olympia A einherging (Sicherheitslenksäule, schraubengefederte Hinterachse),[1] wurde direkt für den Kadett B übernommen. Im Juli 1970 endete die Produktion des Olympia A. Das Modell war mit 80.697 gebauten Exemplaren kein besonderer Verkaufserfolg, da es sich zu wenig vom günstigeren Opel Kadett B unterschied. Sein Nachfolger wurde der im November 1970 präsentierte Opel Ascona A mit neu entwickelter und eigenständiger Karosserie.
Folgende Motoren waren verfügbar:
1,1 l SR, OHV-Motor mit 44 kW (60 PS) und Zweivergaseranlage
Insbesondere mit dem 1,9-l-Motor zählt der Opel Olympia, der stets ein Leergewicht von weniger als 900 kg aufwies, zu einem der agilsten Fahrzeuge seiner Klasse.
Galerie
Heckansicht
Opel Olympia als Viertürer
Opel Olympia Coupé (1969)
Technische Daten
Technische Daten Opel Olympia 1967–1970
Opel Olympia:
1100 SR
1700 S
1900 S
Motor
4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum
1078 cm³
1698 cm³
1879 cm³
Bohrung × Hub
75 × 61 mm
88 × 69,8 mm
93 × 69,8 mm
Leistung (PS) bei 1/min
44 kW (60 PS) 5200
55 kW (75 PS) 5200
66 kW (90 PS) 5100
Max. Drehmoment bei 1/min
85 Nm 3800–5000
130 Nm 2800–2900
149 Nm 2500–3100
Verdichtung
9,2 : 1
9,5 : 1
9,5 : 1
Gemischaufbereitung
Zwei Fallstromvergaser Solex 35 PDSI
Ein Fallstromvergaser Solex 35 PDSI
Ein Register- Fallstromvergaser Solex 32/32 DIDTA
Ventilsteuerung
Hängende Ventile (OHV), seitliche Nockenwelle mit Antrieb durch Einfach-Rollenkette
Hängende Ventile (CIH), obenliegende Nockenwelle mit Antrieb durch Duplex-Rollenkette
Kühlung
Wasserkühlung
Getriebe
4-Gang-Getriebe, Knüppelschaltung (gegen Aufpreis ab Ende 1968: Opel-Dreigangautomatik)
Vorderachse
Einzelradaufhängung an ungleich langen, doppelten Dreiecksquerlenkern, Querblattfeder (Weitspalt-Halbfeder), Teleskopstoßdämpfer
Hydraulische Zweikreis-Vierradbremse mit Bremshilfe vorn Scheiben Ø 238 mm, hinten Trommeln Ø 200 mm (bei 1700 S/1900 S hinten Ø 230 mm)
Aufbau
selbsttragende Ganzstahlkarosserie, Tankinhalt: ca. 40 Liter
Spurweite vorn/hinten
1250/1274 mm
Höchstgeschwindigkeit
140 km/h
153 km/h
168 km/h
0–100 km/h
17 s
14 s
11 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer)
7,9–10,5 S
9,4–11,5 S
9,6–12,0 S
Sonstiges
Insbesondere das gegen Aufpreis lieferbare Vinyldach erwies sich Jahre später als Achillesferse dieser späten Olympia-Modelle, da oftmals die Dachbeklebung zur Feuchtigkeits- und dadurch Rostfalle wurde.
Die Frontpartie der US-Export-Modelle des Kadett sahen zeitweise dem Olympia A recht ähnlich, tatsächlich stimmen aber nur die Eckstücke überein.