Isuzu

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Isuzu Motors

Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3137200006
Gründung 1937
Sitz Shinagawa, Tokio, Japan
Leitung Masanori Katayama (Vorsitzender)
Mitarbeiterzahl 7.371 (März 2006)
Branche Automobilhersteller
Website www.isuzu.co.jp
Isuzu-Lkw in Hongkong 2013
Isuzu-Logo

Isuzu (japanisch

いすゞ自動車株式会社

, Isuzu Jidōsha Kabushiki-gaisha, englisch Isuzu Motors Limited), gelistet im Nikkei 225, ist ein japanischer Fahrzeughersteller.

Geschichte

Das Unternehmen entstand 1916 als Kooperation der Werft Ishikawajima mit den Tokioter Gas- und Elektrizitätswerken. 1918 erwarb Isuzu eine Lizenz des britischen Herstellers Wolseley und vertrieb dessen Fahrzeuge in Ostasien. 1922 begann Isuzu, den Wolseley A-9 selbst zu produzieren. Später wurde ein Lkw entwickelt. 1929 wurde der Automobilbereich aus Ishikawajima als Ishikawajima Jidōsha Seisakusho (

石川島自動車製作所

, „Ishikawajima-Motorenwerke“) ausgegliedert. 1934 gewährte man den in Hsing-king gegründeten Dōwa Jidōsha Kōgyō K.K. (

同和自動車工業株式会社

), die seit 1938 Teil der Manshū Jūkōgyō Kaihatsu waren, technische Aufbauhilfe. Produktionsziel waren jährlich 5000 Fahrzeuge, besonders auch Panzerwagen, deren ursprüngliches Design man von den britischen Crossley Motors lizenziert hatte. Ab 1940 entstanden Personenkraftwagen als Isuzu.[1] 1949 erhielt das Unternehmen den Namen Isuzu, nachdem dieser schon 1934 als Markenname verwendet wurde und sich auf den gleichnamigen Fluss beim Ise-Schrein bezieht.[2]

Ab 1953 baute der Isuzu den Hillman Minx in Lizenz von Rootes als Isuzu Minx. Die ersten Eigenentwicklungen des japanischen Unternehmens nach der Trennung von der britischen Rootes-Gruppe waren in den 1960er Jahren die Modelle Bellel, Bellett, 117 Coupé und Florian. Im Jahr 1971 beteiligte sich General Motors (GM) an dem Unternehmen. Dies führte dazu, dass sich Isuzu auch an GMs bei Opel entwickelten Weltauto (das Projekt „T-Car“, in Europa unter anderem als Opel Kadett C bekannt) beteiligte, aus dem der Isuzu Gemini hervorging. In den 1980er Jahren erschienen außerdem die Modelle Aska und Piazza. Seit Anfang der 1990er Jahre produziert das Unternehmen nur noch Geländewagen, Lkw und Omnibusse. Zeitweise verkauften Honda sowie die GM-Töchter Holden, Opel und Vauxhall Isuzu-Geländewagen unter ihrem Namen.

General Motors verkaufte im April 2006 seine Anteile an Isuzu für ca. 300 Millionen Dollar, behielt aber vorerst die Motorenwerke unter dem Namen Isuzu Motors mit Fabriken u. a. im polnischen Tychy und in Ginsheim-Gustavsburg in Deutschland. 2007 kaufte Isuzu Motors Ltd. die Isuzu Motors Germany GmbH wieder zurück.[3]

Auch die Entwicklungsabteilungen in Japan sind im GM-Konzern als GMIDEL integriert. Somit ist Isuzu derzeit eine eigenständige Marke. Bestehende Kooperationen mit GM sollen aber weitergeführt werden. Die Isuzu Sales Deutschland GmbH in Flörsheim am Main ist seit August 2006 der deutsche Importeur für Isuzu Nutzfahrzeuge und Pkw und baut derzeit das Händlernetz neu auf.

Toyota kaufte im November 2006 5,9 % der Anteile und ist seitdem der drittgrößte Anteilseigner nach ITOCHU und Mitsubishi.

Identität

Im Vergleich zu anderen japanischen Herstellern hat Isuzu wenig eigenständig entwickelte Pkw-Modelle im Programm. Vor allem die enge Zusammenarbeit mit General Motors hat dazu geführt, dass Isuzu Fremdentwicklungen wie den Isuzu Gemini produzierte. Außerdem verwehrte es GM Isuzu lange Zeit, mit anderen Unternehmen im Konzern auf deren Heimatmärkten zu konkurrieren oder Fahrzeuge auf diesen Märkten unter eigenem Namen zu verkaufen (zum Beispiel in Australien). Daher ist Isuzu im Ausland eher als Hersteller von Nischenfahrzeugen wie Geländewagen oder Pick-ups sowie von LKWs bekannt.

Modelle

Pkw, Van, SUV, Geländewagen, Pickups

Zeitleiste der Isuzu-Modelle seit 1960
Typ 1971 bis 2006 Beteiligung von General Motors
1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7
Kompaktwagen Minx Bellett (Bellett) Gemini / I-Mark[1]
[D] Logo of General Motors.svg
Gemini / I-Mark[2]
Logo of General Motors.svg
Gemini / Stylus[2] Logo of General Motors.svg Gemini Gemini / Vertex
Mittelklasse Optima[2]Logo of General Motors.svg [P] Nigeria
Geminett Geminett II
Bellel Florian (Florian) Aska / JJ[3] Logo of General Motors.svg Aska (CX) Aska Aska
Oberklasse Statesman DeVille
Coupé Bellett GT PA Nero Logo of General Motors.svg
117 Coupé Piazza / Impulse[1] Logo of General Motors.svg Piazza / Impulse[2] Logo of General Motors.svg
Van Oasis AUV RusslandRussland
Panther / Crosswind / HiLander Indonesien Panther / Crosswind Logo of General Motors.svg Indonesien
SUV VehiCROSS Axiom [G]
MU-7 Thailand mu-X[7] Logo of General Motors.svg Thailand
Ascender[4]
Geländewagen Unicab Mu / Amigo Logo of General Motors.svg Honda.svg Mu / Amigo / Rodeo Sport Logo of General Motors.svg
Wizard / Rodeo Logo of General Motors.svg Honda.svg Wizard / Rodeo Logo of General Motors.svg Honda.svg
Bighorn / Trooper Logo of General Motors.svg Subaru Logo.svg Bighorn / Trooper Logo of General Motors.svg Subaru Logo.svg Honda.svg
Pick-up Pickup Indonesien
Wasp Faster / P'UP Logo of General Motors.svg KB / Pickup Logo of General Motors.svg TF / Rodeo / Fuego Logo of General Motors.svg Datei:JinBei-Logo.JPG D-Max[6] Logo of General Motors.svg D-Max[8] Logo of General Motors.svg
Hombre[5] Logo of General Motors.svg i-Serie[6] Logo of General Motors.svg [P]
  •  Lizenznachbau eines Hillman
  •  Rebadged Statesman
  •  Rebadged Suzuki
  •  Rebadged Subaru
  •  Lizenznachbau eines Toyota
  •  Rebadged Honda
  • Auf GM-Plattform: [1] T-Plattform, wie auch Opel Kadett C, [2] R-Plattform, [3] J-Plattform, wie auch Opel Ascona C, [4] GMT360-Plattform, [5] GMT325-Plattform, [6] GMT355-Plattform, [7] GMT700-Plattform, [8] GMT 31XX-Plattform
    Logo of General Motors.svg: Modell wurde auch für/von GM angeboten unter den Marken Asüna, Buick, Chevrolet, Geo, Holden, Opel, Passport, Pontiac, und/oder Vauxhall
    [D]: Modell wurde auch als Saehan oder Daewoo gebaut
    Subaru Logo.svg: Modell wurde modifiziert auch als Subaru gebaut
    Honda.svg: Modell wurde auch als Honda oder Acura gebaut
    [G]: Modell diente als Grundlage für einen Great Wall
    Datei:JinBei-Logo.JPG: Modell diente als Grundlage für einen Brilliance
    [P]: Modell diente als Grundlage für einen Pyeonghwa
    Indonesien: Modell wird hauptsächlich in Indonesien produziert
    Nigeria: Modell wurde nur in Nigeria produziert
    RusslandRussland: Modell wurde nur in Russland produziert
    Thailand: Modell wird nur in Thailand produziert
    Isuzu Gemini
    Isuzu Trooper
    Isuzu D-Max

    Kleintransporter, Minibusse, Omnibusse, Lkw, Panzer

    Zeitleiste der Isuzu-Modelle (Kleintransporter, Minibusse, Omnibusse und LKW) seit 1960
    Typ 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er
    0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1
    Minibus / Kleintransporter Filly
    Fargo / Midi / WFR Logo of General Motors.svg Fargo Como
    Elf UT Begin
    Omnibus Journey S Journey M (BL) / L (BE) Journey (W40) Journey (W41)
    Journey Q Journey Q / Grand Royale Journey J Journey J
    BX BK30 CCM / CDM Journey-K Erga Mio Erga Mio Erga Mio
    Gala Mio Gala Mio
    BB / BS ECM / EDM Cubic LT Erga LT Erga J
    BU C Cubic Erga
    CRA / CSA LV219 Super Cruiser Gala Gala
    LKW Elf 100 (F23) Elf 100 (F24)
    Elf Elf Elf Elf Elf Elf / N-Serie
    Forward S Forward Juston / N-Serie
    TX Forward Forward Forward / 840 Forward Forward/ F-Serie
    H-Serie
    810 Giga / C- & E-Serie
  •  Rebadged Nissan
  •  Baugleich, bzw. in Zusammenarbeit mit Hino
  •  Rebadged GMC
  • Crossley-Panzerwagen, gebaut in Lizenz ab 1934 in Manchukuo
    Linienbus Isuzu Erga
    Isuzu Elf

    Kleintransporter und Minibusse

    • Como (Minibus oder Transporter)
    • Isuzu Fargo (Minibus oder Transporter)
    • Midi (Minibus, leichter Lkw und Transporter)

    Omnibusse

    Lkw

    Dieselmotoren

    Moderne Dieselmotor-Entwicklungen bei Opel stammten in Opel-Fahrzeugserien zum Teil von Isuzu (1.5 D (Corsa A), 1.5 TD (Corsa A, Kadett E (Export)), 1.7 D (Combo A, Corsa B), 1.7 TDS (Astra F, Vectra A), 1.7 DTI (Astra G, Corsa C, Combo B, Meriva A), 1.7 CDTI (Astra G, H, J, Corsa C, D, Meriva A, B sowie Zafira B) und 3.0 CDTI (Signum/Vectra C). Die Aussage von Opel hierzu war zuvor stets, Isuzu stelle innerhalb des GM-Konzerns die Diesel-Kompetenz dar.

    Besonders die 1,7-l-Motoren wurden über Jahre weiterentwickelt und an die geltenden Abgasvorschriften in der EU angepasst. So arbeiteten die in den 1990er Jahren eingesetzten 1,7-l-Dieselmotoren noch mit indirekter Einspritzung, mit und ohne Turbolader sowie einem Ladeluftkühler. Ab Februar 2000 wurde dieser Motor für den Opel Astra G auf direkte Einspritzung umgestellt und mit einem 16-Ventile-Kopf mit zwei obenliegenden Nockenwellen ausgestattet. Es gab ihn in zwei Leistungsstufen mit 55 kW als y17dt und mit 50 kW als y17dtl nur im Corsa C, Combo B und Meriva A). Dieser Motor wurde im Astra G ab 2001 in der Ausstattungsvariante ECO 4 angeboten, der damit das erste „bezahlbare“ 4-Liter-Auto in der Kompaktklasse war. Ab 2004 erhielt dieser Motor dann die Commonrail-Einspritzung, womit er im Astra J und Zafira B (2011) 81 und 92 kW leistet, im Corsa D sowie Meriva B (2011) 96 kW – jeweils nach Euro-5-Abgasnorm. Dieser Motor gilt als sehr sparsam und haltbar.

    Auch Honda hat den 1,7-l-Isuzu-Motor in unterschiedlichen Leistungsstufen in den 2000er Jahren im Honda Civic angeboten. Daneben existierte eine Marineversion des Motors.

    Parallel dazu werden von Opel die 1.3-CDTI- und 1.9-CDTI-Motoren angeboten, die eine Gemeinschaftsentwicklung von GM Powertrain sind und ursprünglich vom FIAT-Konzern stammen. Diese Motoren stehen leistungs- und verbrauchstechnisch an der Spitze ihres Segments.

    Es gab jedoch von Isuzu auch noch die 3,0-l-V6-CDTI-Motoren (Isuzu 6DE1), die der Euro-3- (Opel Y30DT, 177 PS 370 Nm, 330 Nm mit Automatikgetriebe) bzw. der Euro-4-Abgasnorm (Opel Z30DT, 184 PS 400 Nm) entsprechen und im Opel Vectra / Opel Signum / Opel Vectra Caravan eingesetzt wurden.

    Der Euro-4-Motor war serienmäßig mit einem wartungsfreien Rußpartikelfilter erhältlich.

    Der gleiche Motor wurde auch von Renault verwendet, und zwar in den Oberklasse-Modellen Renault Vel Satis und Renault Espace 3.0 dCi in Kombination mit einem 5-Gang-Automatikgetriebe. Des Weiteren wurde der Motor noch im Saab 9-5 als 3,0 TiD verwendet. Der 6DE1 als 3.0 TiD und 3.0 dCi nur 177 PS und 350 Nm hat. Der Nachfolger des Euro-3-Motors von Renault hat 181 PS.

    Besonders das angenehme Geräuschverhalten und das gleichmäßige maximale Motordrehmoment von 400 Nm über einen weiten Drehzahlbereich überzeugten. Die Motoren galten jedoch bis Baujahr 2004 als unzuverlässig; es traten thermische Probleme auf. Saab und Opel (Z30DT 2009) bieten diese Motoren seit 2005 nicht mehr an.

    Weblinks

    Commons: Isuzu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Jeremy Risdon: Pomchi Book of Cars, Vans & Light Trucks. Volume 3. Japan 1940–1949. Pomchi Press, Yate 2018, ISBN 978-1-72004-729-2, S. 25–30 (englisch).
    2. http://www.isuzu.co.jp/company/aboutus/history.html
    3. Firmengeschichte Isuzu Motors Germany auf der offiziellen Website (Memento vom 10. März 2012 im Internet Archive)