Wittenbach (Wilburgstetten)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. November 2021 um 16:07 Uhr durch imported>Silvicola(494953) (natürlicher).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wittenbach
Koordinaten: 49° 0′ 36″ N, 10° 23′ 16″ O
Höhe: 442 m ü. NHN
Einwohner: 205 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 91634
Vorwahl: 09853
Wittenbach, Denkmal an der Straße

Wittenbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wilburgstetten im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt am Höllbach, einem rechten Zufluss der Rotach, die wiederum ein rechter Zufluss der Wörnitz ist. Der Ort befindet sich mit der südlich gelegenen Beermühle in einer Waldlichtung. Im Westen liegt das Waldgebiet Espan, im Nordwesten Brand, im Nordosten Hetschenlach, im Osten Abelensschlag und im Süden Bärlach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mönchsroth zur Staatsstraße 2385 (1,9 km nordwestlich) bzw. nach Wilburgstetten zur B 25 (1,3 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Unterbronnen (2 km südwestlich).[2]

Geschichte

Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das oettingen-spielbergische Oberamt Mönchsroth aus. Die Reichsstadt Dinkelsbühl erhob hochgerichtliche Ansprüche auf ihre Anwesen. Ende des 18. Jahrhunderts bestand Wittenbach (auch Eitenbach genannt) aus 34 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Oberamt Mönchsroth (1 Halbhof, 10 Lehengüter, 6 halbe Lehengüter, 3 Lehengütlein, 6 Söldenhäuser, 6 halbe Söldenhäuser, 1 Viertelsöldenhaus) und die Reichsstadt Dinkelsbühl mittelbar für die Kirche Wilburgstetten (2 halbe Lehengüter).[3]

1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1809 der Steuerdistrikt Wittenbach und die Ruralgemeinde Wittenbach gebildet, zu dem bzw. zu der Beermühle, Burgstallhof, Gramstetterhof und Rühlingstetten gehörten.[4] 1820 entstanden zwei Ruralgemeinden:

  • Rühlingsstetten;
  • Wittenbach mit Beermühle, Burgstallhof und Gramstetterhof.[5][6]

Die Gemeinde Wittenbach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Mediatuntergericht Mönchsroth (ab 1818 Herrschaftsgericht Mönchsroth) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Oettingen (bis 1832 und 1838–1850). Ab 1850 gehörte die Gemeinde zum Landgericht Dinkelsbühl und von 1832 bis 1838 und ab 1850 Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist).[7] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 4,962 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1971 nach Wilburgstetten eingemeindet.[9] Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Wittenbach an den Landkreis Ansbach.[7]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Wittenbach

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 191 226 245 240 257 280 279 355 294 287 291 304 285 264 260 250 259 253 233 264 240 218 226 232
Häuser[10] 39 53 60 62 61 56 56
Quelle [11] [12] [12] [12] [13] [12] [14] [12] [12] [15] [12] [12] [16] [12] [12] [12] [17] [12] [12] [12] [18] [12] [8] [19]

Ort Wittenbach

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 156 228 244 249 251 229 208 203 204 205
Häuser[10] 33 49 55 56 56 51 70
Quelle [11] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [8] [19] [1]

Literatur

  • Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
  • Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 431 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Wittenbach (Wilburgstetten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  2. Wittenbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 476.
  4. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 536.
  5. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 78 (Digitalisat).
  7. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 585.
  8. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 766 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  10. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 104 (Digitalisat). Für die Gemeinde Wittenbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Bärmühle (S. 8), Burgstallhof (S. 15) und Gramstetterhof (S. 31).
  12. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1003, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1169, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1101 (Digitalisat).
  16. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1166 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1204 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1041–1042 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).