Hauptendorf
Hauptendorf Stadt Herzogenaurach Koordinaten: 49° 33′ 32″ N, 10° 54′ 14″ O
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Höhe: | 310 m ü. NHN |
Einwohner: | 1054 (2020)[1] |
Postleitzahl: | 91074 |
Vorwahl: | 09132 |
Hauptendorf Luftaufnahme (2020)
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Hauptendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Herzogenaurach im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt südlich des Kernortes Herzogenaurach. Durch den Ort fließt der Litzelbach. Dieser mündet am nördlichen Ortsrand in den Schleifmühlbach und dieser wiederum unweit nördlich als rechter Zufluss in die Mittlere Aurach, an dessen Südufer der Ort liegt. Nördlich des Ortes erhebt sich der Gemeindeberg (327 m ü. NHN).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1348 im Bamberger Urbar erstmals urkundlich erwähnt. Das bambergische Amt Herzogenaurach hatte alle Herrschaftsrechte, Steuer und Gült im Ort inne. Die Hälfte des Zehnts war seit 1348 an Konrad Groß, dem Gründer des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals verpfändet. Nach dessen Ableben ging der Zehnt an diese Stiftung über. In Folge des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort zur Wüstung. Der Herzogenauracher Amtmann von Püttner kaufte diese um 1650 auf und ließ Bauern ansiedeln. Dessen Erben verkauften 1690 den Ort wieder an das Amt Herzogenaurach.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hauptendorf 8 Anwesen (3 Güter, 4 Gütlein, 1 Hirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das bambergische Amt Herzogenaurach.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hauptendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Obermichelbach zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Burgstall an.[5]
Am 1. Januar 1972 wurde Hauptendorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Herzogenaurach eingegliedert.
Baudenkmäler
Als Baudenkmale sind die Martersäule und die Wegkapelle (beide Hauptendorfer Straße 5, Nähe Hauptendorfer Straße) ausgewiesen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | 2019 | 2020 |
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Einwohner | 93 | 127 | 120 | 122 | 163 | 193 | 305 | 381 | 464 | 535 | 991 | 752 | 1054 |
Häuser[6] | 9 | 23 | 29 | 34 | 39 | 61 | 129 | ||||||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] | [17] |
Religion
Die Einwohner waren ursprünglich katholisch und nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt.[4] Seit dem 19. Jh. gibt es auch Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession, die heute in die Evangelische Stadtkirche (Herzogenaurach) gepfarrt sind.
Verkehr
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur St 2263 bei Niederndorf (0,3 km nördlich) bzw. nach Burgstall (2 km südwestlich).[2]
Hauptendorf liegt an der mittlerweile eingestellten Bahnstrecke Erlangen-Bruck-Herzogenaurach. Es besaß einen eigenen Haltepunkt. Nach aktueller Planung (2017) soll auf selber Strecke die Stadt-Umland-Bahn Erlangen verlaufen.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Happendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 496 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 56.
- Klaus-Peter Gäbelein und Konrad Wegner: 90 [Neunzig] Jahre Freiwillige Feuerwehr Hauptendorf. Festschrift und Ortschronik. Freiwillige Feuerwehr Hauptendorf, Hauptendorf 1987.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 141 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 124 (Digitalisat). Ebd. S. 235–236 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hauptendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 339 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 120.
Weblinks
- Ortsteile > Hauptendorf auf der Website herzogenaurach.de
- Hauptendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. November 2021.
- Hauptendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. Oktober 2019.
- Hauptendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 5. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Zahlen und Fakten auf der Website herzogenaurach.de
- ↑ a b Hauptendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 120 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 56.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 124.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234f. = H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 141.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 37 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 993 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1042 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1075 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 678 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ Herzogenaurach in Zahlen. Abgerufen am 18. September 2020.