Diskussion:Hans Kelsen
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Im Artikel unbeantwortete Fragen
Ich versteh schon, warum Kelsen einflussreich war: er begründete die hohe Machtstellung der Richter- und vor allem Verfassungsrichter-Elite (und unsere Eliten stützen sich ja vielfach wechselseitig, so dass die Richter automatisch Sympathie für die öffentlich-rectlichen Medien haben und umgekehrt). Was ich nicht verstehe, ist allerdings: War er der Meinung, Verfassungsrichter könnten keine Fehler machen? Quis custodiet custodes in seinem System? Und dann: wie kann man substantiell andere Leute in Richtung Demokratie beeinflussen (wollen?), wenn man "reine Rechtslehre" betreibt und alle ethischen usw. Überlegungen zurückweist? Seltsam, müsste im Artikel vielleicht erklärt werden (innerer Bruch in seinem System?)
Mein subjektiver Eindruck war immer, dass Kelsen ein ziemlich unselbständiger Interessenvertreter für die SPÖ-Regierungen bzw. SPÖ-Regierungsbeteiligungen war (also sein Verhältnis zur SPÖ war so wie das von Schmitt zur NSDAP, nur viel unselbständiger). Der "Rechtspositivismus" stellte das Recht der jeweils herrschenden Macht zur Verfügung, weil so in der damaligen Situation juristische Kritik an den damals realen Machthabern (nämlich der SPÖ) ausgeschaltet wurde. Und dass Kelsen dann seine Loyalität eben auf die Roosevelt-Regierung übertrug. Also sowohl sein Verhältnis zu den österreichischen als auch zu dem amerikanischen Parteien würde ich gern genauer kennen.
Die Sache mit der "hypothetischen Grundnorm (wird diese Grundnorm irgendwo konkret ausformuliert?) verstehe ich wohl richtig so, dass Kelsen wie Schmitt und Max Weber ein Vertreter des deutschen "Dezisionismus" war (die argumentative Auseinandersetzung treibt sich in immer abstraktere und generelle Prinzipien hoch, am Schluss kommt man auf einen Punkt, wo es noch abstrakter nicht geht und dann wird durch eine bloße Dezision entschieden). Auch wenn natürlich eine Dezision zugunsten der Demokratie möglich ist, der Akt der Dezision ist ja ein Gewaltakt - war Kelsen der Meinung, Demokratie könne und müsse im Ernstfall durch Gewaltherrschaft geschützt werden? Und wie hat man sich das vorzustellen? Rheinvolk (Diskussion) 17:37, 2. Jun. 2018 (CEST)
- Mir scheinen Ihre Fragen zu weit ab von der Lehre Kelsens und z.B. seiner tatsächlichen Rezeption im Karlsruher Verfassungsgerichtspositivismus (die viel zu autopoietisch ist, als dass sie einen Kelsen oder freundliche Worte von den drei Hanseln beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk bräuchte, die die Rechtsprechung des BVerfG hinreichend verstehen), als dass man Ihnen seriöse Hilfe anbieten könnte, abgesehen vom Rat, sich die inzwischen teils wieder gut verfügbaren Werke Kelsens zum Selbststudium anzuschaffen. Reine Rechtslehre und Demokratie stehen, um eine Ihrer merkwürdigen Insinuationen herauszugreifen, in der Kelsen'schen Gesamtlehre mitnichten in einem inneren Bruch, weil erstere der Erklärung dient, was an einem Rechtssatz rechtlicher, was soziologischer Natur ist. Was daran dazu führen soll "andere Leute [substantiell - was soll das überhaupt heißen?] in Richtung Demokratie" beeinflussen zu wollen, bleibt unerfindlich. Vielleicht sind Sie da einfach mit dem Abstraktionsniveau überfordert: Warum sollte eine Norm nicht hinsichtlich ihrer reinrechtlichen und ihrer sozialen Aspekte geschieden werden können, während man als zoon politicon pragmatisch zugunsten der Demokratie plädiert. Im Übrigen: Sie behaupten einerseits, dass Sie zum politischen Wirken Kelsens eine so klare Sicht haben, dass Sie sich die Unverschämtheit der höherwertigen Beziehung Schmitts zur NSDAP im Vergleich zu jener Kelsens zur SPÖ erlauben, andererseits stellen Sie die für jeden auch nur oberflächlichen Kelsen-Kenner absurde Frage, ob die Grundnorm "irgendwo konkret ausformuliert" sei. Mit Verlaub, Sie fragen damit derart weitab vom Schuss herum, dass Sie schwerlich erwarten können, dass jemand Ihre So-falsch-dass-noch-nicht-einmal-das-Gegenteil-richtig-ist-Erwägungen geraderücken kann. --2A02:908:F82:DCE0:8D10:67B4:CD3:552E 20:43, 9. Aug. 2018 (CEST)
"Kohn"
Zunehmend in den letzten Jahren wird ja, insb. von rechten Kreisen, verlautbart, Kelsen hiesse eigentlich/urspruenglich Kohn. mMn koennte ma diese Behauptung (und was dran oder eben nicht dran ist bzw. auch wie irrelevant das ist) auch hier kurz erwaehnen und klaeren. Dank & Gruss --Gerlindewurst73 (Diskussion) 20:50, 29. Jan. 2020 (CET)
- Ich halte es nicht für sinnvoll, böswilligen antisemitischen Verleumdungen einen zusätzlichen Resonanzraum und größere öffentliche Aufmerksamkeit zu geben, indem wir sie in Wikipedia-Artikeln erwähnen, auch nicht in Form einer „Widerlegung“. --Jossi (Diskussion) 00:29, 30. Jan. 2020 (CET)
- Ich sehe hierbei (oder worauf bezieht sich das überhaupt?) keine "böswilligen antisemitischen Verleumdungen". Ich hab das "fiktiven Interview" (eine spätere Wiederholung, nur ein kurzer Auszug) nun erstmalig gehört und auch den angeblich (?) anderen Namen von Kelsen. Mir ist weder klar ob Kelsen ursprünglich einen anderen Name hatte oder nicht, ob Borodajkewycz das auch gesagt hat (haben soll), oder ob es nur aus dem fiktiven Interviews stammt. Auch mit den Infos von https://de.wikipedia.org/wiki/Taras_Borodajkewycz#Borodajkewycz-Aff%C3%A4re werde ich nicht schlau daraus. Es geht hier lediglich um eine Frage bzw. einen Hinweis, dass dieses Faktum geklärt werden sollte bzw. darauf hingewiesen werden sollte, und dem stimme ich voll zu! Ich weiß nicht, ob irgendwelche politischen Kräfte etwas zu verbergen haben, oder auch nicht. Wenn es eine Verleumdung ist, kann man ja einfach darauf hinweisen; das wäre das beste Mittel gegen "Verleumdung"! Wenn er anders hieß, dann ist das nur ein Faktum und kann auch erwähnt werden, daran ist nichts Anrüchiges. Ich kenne mich nun jedenfalls nicht aus. (nicht signierter Beitrag von 217.149.172.79 (Diskussion) 04:49, 9. Apr. 2020 (CEST))
- Weshalb rechte oder sonst welche Kreise nun ein Interesse daran haben sollten, Kelsen - dessen jüdische Herkunft und daran anknüpfende Verfolgung sehr bekannt war und ist - auch noch den "klassischen" jüdischen Namen Kohn anzudichten, kann ich nicht nachvollziehen. Von dieser Behauptung habe ich überdies noch nie gehört. Sofern reputable Quellen nicht über Kelsens Namen diskutieren, muss das hier nicht erwähnt werden. Dass "Kohn" nicht als Name aufgeführt wird, ist bereits eine Stellungnahme der Wikipedia zur Tatsachenfrage, ob er diesen Namen trug. Wenn das Lexikon durch jede abstruse Behauptung in Zugzwang geriete, selbige aktiv zu verneinen, sähen viele Artikel hier ganz anders aus. Insofern sollte der Artikel dahingehend nicht verändert werden. Wenn man den Artikel biographisch stark ausbauen würde, könnte man noch auf verschiedene Diffamierungen und Diskriminierungen eingehen, die Kelsen zu erleiden hatte, wie (anscheinend) die Benennung als "Kohn". Beim derzeitigen Artikelstand können wir auf diese Information, die den aktuell Diffamierenden zudem nur noch mehr Publicity verschafft, verzichten. --Rubinsky (Diskussion) 12:51, 9. Apr. 2020 (CEST)
Graphic Novel
Sollte vielleicht die Graphic Novel Gezeichnet, Hans Kelsen, verfasst und illustriert von Pia Plenkensteiner, 2020 herausgegeben vom Verlag Manz und dem Jüdischen Museum Wien im Artikel erwähnt werden? --Koschi73 (Diskussion) 19:02, 7. Dez. 2021 (CET)