Hongi Hika

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Hongi Hika (1820)
Hongi Hika

(* 1772 in

,

, Neuseeland; † 6. März 1828 in

Whangaroa

,

Northland

, Neuseeland) war einflussreicher

-

Chief

des

-

und der wohl bekannteste Kriegsführer zu Zeiten der neuseeländischen Musketenkriege.

Leben und Wirken

Über das Geburtsjahr von

Hongi Hika

werden je nach Quelle unterschiedliche Angaben gemacht.[Anmerkung 1] Nach neuesten Veröffentlichungen ist wohl 1772 als sein Geburtsjahr anzunehmen.

Hongi Hika

wurde nahe

als dritter Sohn von

Te Hotete

und seiner zweiten Frau

Tuhi Kura

geboren und gehörte zum

Iwi

der

Ngāpuhi

. Als junger Mann kämpfte er in vielen Kriegen gegen die langjährigen Erzfeinde seines Stammes, die

. In dem Kampf im Jahr 1807 um

, am

, sollen zwischen den Stämmen erstmals Musketen eingesetzt worden sein.[1] Die

Ngāpuhi

waren trotz der Schusswaffen unterlegen, da das Nachladen der Flinten zu lange dauerte und sie deshalb überrannt wurden. Der

Māori

-

Chief
Pokia

, der den Krieg wegen

Hongi Hikas

Schwester Ka-raru – sie hatte jemanden vom Stamm der

Ngāti Whatua

genommen – begonnen hatte[2] und ein Verwandter von ihm war, sowie zwei von

Hongi Hikas

Brüder und viele andere seines Stammes wurden niedergemetzelt.

Hongi Hika

selbst überlebte nur knapp, in dem er sich in die Sümpfe flüchteten konnte. Nach diesem Kampf wurde er zum Kriegsführer seines Stammes ernannt. Er war

Chief

von 17 Siedlungen, lebte aber hauptsächlich in

Kerikeri

. Nachdem im Jahr 1815 sein ältester Bruder

Kaingaroa

starb, wurde er zum unangefochtenen Stammesführer.

Hongi Hika
(m.) zusammen mit
Thomas Kendall
(r.) und dem
Māori
-
Chief
Waikato
(l.) (1820)
Hongi Hika

, der um Handel treiben zu können unablässig Kontakte zu Europäern suchte, reiste 1814 mit dem frisch angekommenen Missionar

nach

, um mit

von der

(CMS) über eine Missionsstation in der

zu verhandeln. Er stellte die Station mit den Missionaren

Kendall

,

Hall

und

King

unter seinen persönlichen Schutz und wusste, dass der Ruf eines sicheren und friedfertigen Ortes weitere Europäer für den Handel mit Nahrungsmittel, Rohstoffen und europäischer Technologie in die Gegend bringen würde. Weitere Missionen folgten 1822 in

und 1830 in

.

Hongi Hika

war vor allem aber auch an den modernen Waffen der Europäer, wie den Steinschloss-Musketen interessiert, versprachen sie doch im Kampf gegen seine Feinde Vorteile gegenüber der herkömmlichen

Māori

-Waffentechnik. 1822 reiste

Hongi Hika

zusammen mit dem

Māori

-

Chief
Waikato

und dem Missionar

Thomas Kendall

nach London. Auf Einladung

Kendalls

halfen beide

Māori

-

Chiefs

dem Oriental-Linguisten der

, Professor

Samuel Lee

bei der ersten nahezu vollständigen Beschreibung der Maorischen Sprache auf Englisch. Das Werk

A Grammar and Vocabulary of the Language of New Zealand

wurde noch im selben Jahr von der CMS in London veröffentlicht.

Hongi Hika

zeigte bei seinem Besuch in London und in Cambridge großes Interesse an britischer Kunst, an Handwerk und an der britischen Militärorganisation. Überall wo er auftrat, bekam er große Aufmerksamkeit geschenkt und in Respekt eine Audienz bei Georg IV. Der übergab ihm ein Kettenhemd und einige Musketen als Geschenk, wobei letztere aber seinen Bedarf bei weitem nicht decken konnten. In London und auf der Rückreise über

Sydney

beschaffte er sich reichlich Waffen und Munition. Kurz nach seiner Rückkehr am 11. Juli 1821 in die

Bay of Islands

mobilisierte er etwa 2.000 seiner Krieger gegen die

Thames

-Stämme, um den Tod seines Schwiegersohns zu rächen. Bewaffnet mit rund 1.000 Musketen töteten sie den Anführer der Stämme,

Te Hinaki

und etwa 2.000 seiner Krieger. Auch Frauen und Kinder ließen sie nicht aus. In Folge befand er sich fast ständig auf Kriegszügen, führte 1825 eine weitere Revanche gegen die

Ngāti Whatua

aus, mit über 1.000 Opfern auf der gegnerischen Seite. Er selbst sprach von nur 100 Getöteten. Auf seiner Seite hatte er allerdings den Tod seines Sohnes zu beklagen, was ihn in der Verfolgung der

Ngāti Whatua

aus Rache nicht ruhen ließ und in seiner Gefolgschaft schließlich zu Unmut führte. 1826 entschied er von

Waimate

nach

Whangaroa

zu ziehen. Die

Ngati Uru

und

Ngati Pou

hatten dort eine Brig überfallen und belästigten die

Wesleyan Mission

mit Drohungen und Diebstählen.

Hongi Hika

, der an einem guten Verhältnis zu den Europäern interessiert war, versuchte in der Gegend seine Ordnung wiederherzustellen. Bei einem Gefecht bei

Mangamuka

, nahe

Hokianga
Harbour

im Januar 1828 wurde er von einer Kugel in der Lunge getroffen. Knapp zwei Monate später erlag er seinen Verletzungen in

Whangaroa

und starb am 6. März 1828.

Werke

  • Thomas Kendall, Samuel Lee
    :
    A Grammar and Vocabulary of the Language of New Zealand
    .
    Church Missionary Society
    ,
    London
    1820 (englisch, Auch wenn
    Hongi Hika
    in der Veröffentlichung namentlich nicht als Autor genannt wurde, wäre das Werk ohne seine Mitarbeit so nicht entstanden.).

Literatur

  • Dorothy Urlich Cloher
    :
    Hongi Hika – Warrior Chief
    .
    Viking Books
    ,
    Auckland
    2003, ISBN 0-670-04544-6 (englisch).
  • Angela Ballara
    :
    Hongi Hika
    . In: .
    Volume 1
    .
    Allen & Unwin
    ,
    Wellington
    1990 (englisch, Online [abgerufen am 12. September 2018]).
  • John White
    :
    His Mythology and Traditions: Nga-Puhi
    . In:
    New Zealand Government
    (Hrsg.):
    The Ancient History of the Maori
    . Volume X.
    Wellington
    1887,
    Chapter XVI
    Hongi-hika
    and his acts
    (Maori, Online [abgerufen am 24. Januar 2011] englisch).

Weblinks

  • Angela Ballara
    :
    Hongi Hika 1772–1828
    .
    , abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch, Der Artikel wurde ursprünglich 1990 im
    Dictionary of New Zealand Biography
    veröffentlicht und ist heute Online über Te Ara abrufbar.).
  • Bernard John Foster
    :
    Hongi Hika
    .
    In:
    Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand
    .
    Ministry for Culture & Heritage
    , 1966, abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Moremonui commemorative plaque
    .
    Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand
    , abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch).
  2. The Ancient History of the Maori - His Mythology and Traditions. Nga-Puhi, Vol. X, Chapter XVI — Hongi-hika and his acts
    .
    New Zealand Electronic Text Centre
    , abgerufen am 24. Januar 2011 (englisch).

Anmerkungen

  1. Hongi Hikos Geburtsjahr wird mit
    • 1772 von Angela Ballara, Dictionary of New Zealand Biography,
    • 1772 von Dorothy Urlich Cloher, Hongi Hika - Warrior Chief,
    • 1777 von H. G. Scholefield, A Dictionary of New Zealand Biography, Vol. 2, 1940,
    • 1779 von Victor S. Barnes, The modern Encyclopedia of Australia and New Zealand,
    • 1780 von A. H. Mc Lintock (Herausgeber), An Encyclopedia of New Zealand, Vol. 3, 1966,
    angegeben. Leider gibt kein Autor hierzu irgendeine Quelle und bis auf A. Ballara einen Grund für die Annahme des Geburtsjahres an. Ballara und Cloher geben an, dass Hongi Hika 1824 einem französischen Forscher gesagt haben soll, im Jahr des Todes von Marc-Joseph Marion du Fresne geboren worden zu sein. Das wäre dann 1772 gewesen.