Hongi Hika
(* 1772 in
,
, Neuseeland; † 6. März 1828 in
,
, Neuseeland) war einflussreicher
-
des
-
und der wohl bekannteste Kriegsführer zu Zeiten der neuseeländischen Musketenkriege.
Leben und Wirken
Über das Geburtsjahr von
werden je nach Quelle unterschiedliche Angaben gemacht.[Anmerkung 1] Nach neuesten Veröffentlichungen ist wohl 1772 als sein Geburtsjahr anzunehmen.
wurde nahe
als dritter Sohn von
und seiner zweiten Frau
geboren und gehörte zum
der
. Als junger Mann kämpfte er in vielen Kriegen gegen die langjährigen Erzfeinde seines Stammes, die
. In dem Kampf im Jahr 1807 um
, am
, sollen zwischen den Stämmen erstmals Musketen eingesetzt worden sein.[1] Die
waren trotz der Schusswaffen unterlegen, da das Nachladen der Flinten zu lange dauerte und sie deshalb überrannt wurden. Der
-
, der den Krieg wegen
Schwester Ka-raru – sie hatte jemanden vom Stamm der
genommen – begonnen hatte[2] und ein Verwandter von ihm war, sowie zwei von
Brüder und viele andere seines Stammes wurden niedergemetzelt.
selbst überlebte nur knapp, in dem er sich in die Sümpfe flüchteten konnte. Nach diesem Kampf wurde er zum Kriegsführer seines Stammes ernannt. Er war
von 17 Siedlungen, lebte aber hauptsächlich in
. Nachdem im Jahr 1815 sein ältester Bruder
starb, wurde er zum unangefochtenen Stammesführer.
, der um Handel treiben zu können unablässig Kontakte zu Europäern suchte, reiste 1814 mit dem frisch angekommenen Missionar
nach
, um mit
von der
(CMS) über eine Missionsstation in der
zu verhandeln. Er stellte die Station mit den Missionaren
,
und
unter seinen persönlichen Schutz und wusste, dass der Ruf eines sicheren und friedfertigen Ortes weitere Europäer für den Handel mit Nahrungsmittel, Rohstoffen und europäischer Technologie in die Gegend bringen würde. Weitere Missionen folgten 1822 in
und 1830 in
.
war vor allem aber auch an den modernen Waffen der Europäer, wie den Steinschloss-Musketen interessiert, versprachen sie doch im Kampf gegen seine Feinde Vorteile gegenüber der herkömmlichen
-Waffentechnik. 1822 reiste
zusammen mit dem
-
und dem Missionar
nach London. Auf Einladung
halfen beide
-
dem Oriental-Linguisten der
, Professor
bei der ersten nahezu vollständigen Beschreibung der Maorischen Sprache auf Englisch. Das Werk
wurde noch im selben Jahr von der CMS in London veröffentlicht.
zeigte bei seinem Besuch in London und in Cambridge großes Interesse an britischer Kunst, an Handwerk und an der britischen Militärorganisation. Überall wo er auftrat, bekam er große Aufmerksamkeit geschenkt und in Respekt eine Audienz bei Georg IV. Der übergab ihm ein Kettenhemd und einige Musketen als Geschenk, wobei letztere aber seinen Bedarf bei weitem nicht decken konnten. In London und auf der Rückreise über
beschaffte er sich reichlich Waffen und Munition. Kurz nach seiner Rückkehr am 11. Juli 1821 in die
mobilisierte er etwa 2.000 seiner Krieger gegen die
-Stämme, um den Tod seines Schwiegersohns zu rächen. Bewaffnet mit rund 1.000 Musketen töteten sie den Anführer der Stämme,
und etwa 2.000 seiner Krieger. Auch Frauen und Kinder ließen sie nicht aus. In Folge befand er sich fast ständig auf Kriegszügen, führte 1825 eine weitere Revanche gegen die
aus, mit über 1.000 Opfern auf der gegnerischen Seite. Er selbst sprach von nur 100 Getöteten. Auf seiner Seite hatte er allerdings den Tod seines Sohnes zu beklagen, was ihn in der Verfolgung der
aus Rache nicht ruhen ließ und in seiner Gefolgschaft schließlich zu Unmut führte. 1826 entschied er von
nach
zu ziehen. Die
und
hatten dort eine Brig überfallen und belästigten die
mit Drohungen und Diebstählen.
, der an einem guten Verhältnis zu den Europäern interessiert war, versuchte in der Gegend seine Ordnung wiederherzustellen. Bei einem Gefecht bei
, nahe
im Januar 1828 wurde er von einer Kugel in der Lunge getroffen. Knapp zwei Monate später erlag er seinen Verletzungen in
und starb am 6. März 1828.
Werke
- Thomas Kendall, Samuel Lee:A Grammar and Vocabulary of the Language of New Zealand.Church Missionary Society,London1820 (englisch, Auch wennHongi Hikain der Veröffentlichung namentlich nicht als Autor genannt wurde, wäre das Werk ohne seine Mitarbeit so nicht entstanden.).
Literatur
- Dorothy Urlich Cloher:Hongi Hika – Warrior Chief.Viking Books,Auckland2003, ISBN 0-670-04544-6 (englisch).
- Angela Ballara:Hongi Hika. In: .Volume 1.Allen & Unwin,Wellington1990 (englisch, Online [abgerufen am 12. September 2018]).
- John White:His Mythology and Traditions: Nga-Puhi. In:New Zealand Government(Hrsg.):The Ancient History of the Maori. Volume X.Wellington1887,Chapter XVI—Hongi-hikaand his acts(Maori, Online [abgerufen am 24. Januar 2011] englisch).
Weblinks
- Angela Ballara:Hongi Hika 1772–1828. , abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch, Der Artikel wurde ursprünglich 1990 imDictionary of New Zealand Biographyveröffentlicht und ist heute Online über Te Ara abrufbar.).
- Bernard John Foster:Hongi Hika. In:Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand.Ministry for Culture & Heritage, 1966, abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑
Moremonui commemorative plaque.Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch).
- ↑
The Ancient History of the Maori - His Mythology and Traditions. Nga-Puhi, Vol. X, Chapter XVI — Hongi-hika and his acts.New Zealand Electronic Text Centre, abgerufen am 24. Januar 2011 (englisch).
Anmerkungen
- ↑
Hongi Hikos Geburtsjahr wird mit
- 1772 von Angela Ballara, Dictionary of New Zealand Biography,
- 1772 von Dorothy Urlich Cloher, Hongi Hika - Warrior Chief,
- 1777 von H. G. Scholefield, A Dictionary of New Zealand Biography, Vol. 2, 1940,
- 1779 von Victor S. Barnes, The modern Encyclopedia of Australia and New Zealand,
- 1780 von A. H. Mc Lintock (Herausgeber), An Encyclopedia of New Zealand, Vol. 3, 1966,
Personendaten | |
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NAME | Hika, Hongi |
KURZBESCHREIBUNG | Māori-Chief der Ngāpuhi und Kriegsführer in den neuseeländischen Musketenkriegen |
GEBURTSDATUM | 1772 |
GEBURTSORT | Kaikohe, Far North District, Neuseeland |
STERBEDATUM | 6. März 1828 |
STERBEORT | Whangaroa, Northland, Neuseeland |