Zinkamid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2022 um 17:40 Uhr durch imported>Phthor(3762133).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Zinkamid
_ Zn2+ 0 _ N3−0 _ H+
Allgemeines
Name Zinkamid
Andere Namen
  • Diaminozink
  • Zinkdiazanid
Verhältnisformel Zn(NH2)2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13470-41-2
PubChem 23629652
Eigenschaften
Molare Masse 97,4 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,13 g·cm−3[1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Ammoniak[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Zinkamid ist eine anorganische chemische Verbindung des Zinks aus der Gruppe der Amide.

Gewinnung und Darstellung

Amorphes Zinkamid kann durch Reaktion von Zinkdiethyl mit Ammoniak bei 150 °C gewonnen werden.[1]

Zinkamid kann auch durch Reaktion von Zinknitrat mit Kaliumamid in Ammoniak gewonnen werden, wobei sich bei Überschuss von Kaliumamid auch die Komplexverbindung Kaliumtetraamidozinkat bildet.[4]

Eigenschaften

Zinkamid ist ein farbloser Feststoff, der sich an Luft langsam zersetzt. Kristallines Zinkamid entsteht aus dem amorphen Produkt durch Erhitzen unter ammonothermalen Bedingungen im Autoklaven.[1] Die kristalline Form besitzt eine Kristallstruktur mit der Raumgruppe I41/acd (Raumgruppen-Nr. 142)Vorlage:Raumgruppe/142 und ist isotyp zu der von Magnesiumamid und Berylliumamid.[5] Die Verbindung verhält sich in Ammoniak amphoter.[2] Bei 350 °C zersetzt sie sich unter Bildung von Zinknitrid.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1030.
  2. a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 653.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Gopalan, R.: Inorganic Chemistry for Undergraduates. Universities Press, 2009, ISBN 81-7371-660-9, S. 139 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. B. Fröhling, G. Kreiner, H. Jacobs: Synthese und Kristallstruktur von Mangan(II)- und Zinkamid, Mn(NH2)2 und Zn(NH2)2. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 625, 1999, S. 211–216, doi:10.1002/(SICI)1521-3749(199902)625:2<211::AID-ZAAC211>3.0.CO;2-1.
  6. Mary Eagleson: Concise Encyclopedia Chemistry. Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3-11-011451-8, S. 1197 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).