S-Bahn Tessin
S-Bahn Tessin | |||||||||||||||||||||||||
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Die S-Bahn im Tessin (it.: Rete celere del Canton Ticino) wird seit 2004 betrieben. Das Liniennetz umfasst drei Normalspurstrecken, die von der italienisch-schweizerischen Bahngesellschaft TILO (Treni Regionali Ticino Lombardia) betrieben werden, sowie die schmalspurige Strecke der Privatbahn Ferrovia Lugano-Ponte Tresa (FLP) von Lugano nach Ponte Tresa. Zwei Strecken führen grenzüberschreitend in die Lombardei.
Seit 2018 ist das Netz stärker mit dem lombardischen S-Bahn-Netz der Trenord verknüpft. Daher wurden die Tessiner Strecken 2009 umnummeriert von S1 in S10, S2 in S20 usw. Kernstücke bilden dabei die grenzüberschreitende Linie der S10 von Biasca nach Mailand, sowie die neue Strecke nach Varese in Italien. Für die Streckenführungen zwischen Lugano und dem Flughafen Mailand-Malpensa wurden die Nummern S40 und S50 reserviert.
Der Bahnhof Castione-Arbedo (nördlich von Bellinzona) wurde 2008/2009 umgebaut und dient seit 2010 als Endbahnhof der S20 und S30, wodurch der Netzmittelpunkt Bellinzona entlastet werden konnte.[1]
Linien
Nach der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels werden seit 2021 einige Linien durch den Basistunnel geführt, als weitere Linie ging die S90 über die Bergstrecke in Betrieb.[2][3]
Strecke nach Varese
Zur Erweiterung des Netzes wurde eine 17 km lange Bahnstrecke von Mendrisio nach Varese gebaut (FMV, Ferrovia Mendrisio–Varese).[4] Das Projekt bestand aus drei Teilen: Ausbau des Industriegleises Mendrisio–Stabio, grenzüberschreitende Neubaustrecke Stabio–Arcisate sowie Ausbau der FS-Strecke Arcisate–Varese. Die Kosten wurden auf 134 Mio. CHF plus 203 Mio. EUR geschätzt, die Inbetriebnahme war im 2008 unterzeichneten italienisch-schweizerischen Staatsvertrag für 2014 vorgesehen. Die Arbeiten auf Schweizer Seite sind im Oktober 2014 abgeschlossen, die Kosten betrugen 186 Mio. CHF. Auf italienischer Seite wurde zwar im Jahr 2009 der Bau zweier Bahntunnel sowie einer tiefergelegten Trasse durch die Orte Arcisate und Induno Olona begonnen. Im Aushubmaterial der beiden Tunnel wurde im April 2011 Arsen entdeckt. Seitdem ruhen die Arbeiten auf italienischer Seite und der Termin der Inbetriebnahme wurde immer weiter verschoben. Im August 2015 spricht man von einer Fertigstellung Ende 2017. Deshalb wurde am 14. Dezember 2014 nur der Abschnitt von Mendrisio nach Stabio in Betrieb genommen. Die neue Linie S 40 verkehrte von Stabio nach Mendrisio. Bis zur Fertigstellung der Gesamtstrecke wurden jedoch statt eines 30-Minuten-Taktes nur Fahrten zwischen 5 und 8 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr angeboten.[5] Am 7. Januar 2018 wurde die Gesamtstrecke eröffnet. Sie wird seitdem von den Linien S 40 Albate-Camerlata – Varese und S 50 Bellinzona – Varese zusammen im 30-Minuten-Takt bedient.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ Pressemitteilung SBB vom 27. März 2007 (Memento vom 17. Juli 2009 im Internet Archive)
- ↑ Eröffnung des Ceneri-Basistunnels. In: tilo.ch. 12. Oktober 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ Christian Marti: Der Ceneri-Basistunnel stärkt den öV im Tessin. In: litra.ch. Mai 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ Bahnlinie Lugano–Mendrisio–Varese–Malpensa (FMV) – Spatenstich der Schweizer Baustelle in Stabio. Bahnonline.ch, 22. September 2008, abgerufen am 16. Oktober 2018.
- ↑ Peter Jankovsky: Arsen vergiftet Bahnbau-Stimmung. Neue Zürcher Zeitung, 7. Oktober 2014, abgerufen am 8. Oktober 2014.