Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 62 Athleten aus 45 Ländern
Wettkampfort Stadium Australia
Wettkampfphase 24. September 2000 (Vorrunde)
25. September 2000 (Halbfinale)
27. September 2000 (Finale)
Medaillengewinner
Angelo Taylor (Vereinigte Staaten USA)
Hadi Soua’an Al-Somaily (Saudi-Arabien KSA)
Llewellyn Herbert (Sudafrika RSA)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 24., 25. und 27. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 62 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Angelo Taylor. Er gewann vor Hadi Soua’an Al-Somaily aus Saudi-Arabien und dem Südafrikaner Llewellyn Herbert.

Für Deutschland ging Thomas Goller an den Start, der im Halbfinale ausschied.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1996 Derrick Adkins (Vereinigte Staaten USA) 47,54 s Atlanta 1996
Weltmeister 1999 Fabrizio Mori (Italien Italien) 47,72 s Sevilla 1999
Europameister 1998 Paweł Januszewski (Polen Polen) 48,17 s Budapest 1998
Panamerikanischer Meister 1999 Eronilde de Araújo (Brasilien Brasilien) 48,23 s Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meister 1999 Victor Houston (Barbados Barbados) 50,23 s Bridgetown 1999
Südamerika-Meister 1999 Eronilde de Araújo (Brasilien Brasilien) 49,13 s Bogotá 1999
Asienmeister 2000 Hadi Soua’an Al-Somaily (Saudi-Arabien Saudi-Arabien) 49,13 s Jakarta 2000
Afrikameister 2000 Sylvester Omodiale (Nigeria Nigeria) 49,81 s Algier 2000
Ozeanienmeister 2000 Ivan Wakit (Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea) 52,40 s Adelaide 2000

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 46,78 s Kevin Young (Vereinigte Staaten USA) Barcelona, Spanien 6. August 1992[1]
Olympischer Rekord Finale OS Barcelona, Spanien

Rekordverbesserungen

Es wurden zwei Kontinental- und drei Landesrekorde aufgestellt.

Vorrunde

Insgesamt wurden acht Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten. Darüber hinaus kamen die acht Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Sydney (UTC+10) angegeben.

Vorlauf 1

24. September 2000, 18:15 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Llewellyn Herbert Sudafrika Südafrika 49,25
2 Thomas Goller Deutschland Deutschland 49,32
3 Ruslan Maschtschenko Russland Russland 50,01
4 Rohan Robinson Australien Australien 50,80
5 Willie Smit Namibia Namibia 50,89
6 Carlos Zbinden Chile Chile 51,36
7 Victor Houston Barbados Barbados 51,51

Vorlauf 2

24. September 2000, 18:22 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Fabrizio Mori Italien Italien 49,35
2 Boris Gorban Russland Russland 49,44
3 Félix Sánchez Dominikanische Republik Dominikanische Republik 49,70
4 Blair Young Australien Australien 49,75
5 Chen Tien-wen Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 49,93 NR
6 Erick Keter Kenia Kenia 50,06
7 Kazuhiko Yamazaki Japan Japan 50,15
8 Yvon Rakotoarimiandry Madagaskar Madagaskar 50,15

Vorlauf 3

24. September 2000, 18:29 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Angelo Taylor Vereinigte Staaten USA 49,48
2 Dinsdale Morgan Jamaika Jamaika 49,64
3 Ibou Faye Senegal Senegal 50,09
4 Harijan Ratnayake Sri Lanka Sri Lanka 50,43
5 Erkinjon Isakow Usbekistan Usbekistan 50,71
6 Hillary Maritim Kenia Kenia 51,04
7 Sylvester Omodiale Nigeria Nigeria 51,06

Vorlauf 4

Periklis Iakovakis – ausgeschieden als Achter des ersten Vorlaufs

24. September 2000, 18:36 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Jiří Mužík Tschechien Tschechien 50,11
2 Eric Thomas Vereinigte Staaten USA 50,16
3 Periklis Iakovakis Griechenland Griechenland 50,20
4 Hideaki Kawamura Japan Japan 50,68
5 Wadim Sadoinow Moldau Republik Moldau 51,08
6 Mustapha Sdad Marokko Marokko 51,39
7 Tom McGuirk Irland Irland 51,73
8 Lee Du-yeon Korea Sud Südkorea 52,61

Vorlauf 5

24. September 2000, 18:43 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Christopher Rawlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,30
2 Paweł Januszewski Polen Polen 51,40
3 Tibor Bédi Ungarn Ungarn 51,54
4 Kenneth Harnden Simbabwe Simbabwe 51,83
5 Leanid Werschinin Belarus 1995 Belarus 51,84
6 Darko Juričić Kroatien Kroatien 52,39
7 Zahr-el-Din El-Najem Syrien Syrien 52,70
8 Ilija Dschiwondow Bulgarien Bulgarien 54,36

Vorlauf 6

24. September 2000, 18:49 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Hadi Soua’an Al-Somaily Saudi-Arabien Saudi-Arabien 49,28
2 James Carter Vereinigte Staaten USA 49,41
3 Alwyn Myburgh Sudafrika Südafrika 49,57
4 Pedro Rodrigues Portugal Portugal 49,90
5 Anthony Borsumato Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,73
6 Konstantinos Pochanis Zypern 1960 Zypern 51,20
7 Matthew Beckenham Australien Australien 51,27
8 Ian Weakley Jamaika Jamaika 52,18

Vorlauf 7

Kemel Thompson – ausgeschieden als Vierter des siebten Vorlaufs

24. September 2000, 18:55 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Samuel Matete Sambia Sambia 48,98
2 Hennadij Horbenko Ukraine Ukraine 49,12
3 Matthew Douglas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,62
4 Kemel Thompson Jamaika Jamaika 50,40
5 Zaid Abu Hamed Syrien Syrien 50,74
6 Paul Tucker Guyana Guyana 50,92
7 Radoslav Holúbek Slowakei Slowakei 51,18
8 Mowen Boino Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea 51,28 NR

Vorlauf 8

Dai Tamesue – ausgeschieden als Achter des achten Vorlaufs

24. September 2000, 19:01 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Eronilde de Araújo Brasilien Brasilien 50,06
2 Giorgio Frinolli Puzzilli Italien Italien 50,27
3 Wladislaw Schirjajew Russland Russland 50,39
4 Iñigo Monreal Spanien Spanien 51,32
5 Siniša Peša Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien 52,14
6 Curt Young Panama Panama 52,46
7 Iain Harnden Simbabwe Simbabwe 54,01
8 Dai Tamesue Japan Japan 61,81

Halbfinale

Für das Finale qualifizierten sich in den drei Läufen die ersten zwei Athleten. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Lauf 1

25. September 2000, 19:45 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Hadi Soua’an Al-Somaily Saudi-Arabien Saudi-Arabien 48,14 AS
2 Fabrizio Mori Italien Italien 48,40
3 Hennadij Horbenko Ukraine Ukraine 48,40
4 Paweł Januszewski Polen Polen 48,42
5 Eric Thomas Vereinigte Staaten USA 49,25
6 Thomas Goller Deutschland Deutschland 49,28
7 Pedro Rodrigues Portugal Portugal 49,48
8 Chen Tien-wen Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 50,52

Lauf 2

25. September 2000, 19:52 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Llewellyn Herbert Sudafrika Südafrika 48,38
2 Angelo Taylor Vereinigte Staaten USA 48,49
3 Ruslan Maschtschenko Russland Russland 48,49
4 Blair Young Australien Australien 49,20
5 Jiří Mužík Tschechien Tschechien 49,23
6 Christopher Rawlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,25
7 Félix Sánchez Dominikanische Republik Dominikanische Republik 49,69
8 Giorgio Frinolli Puzzilli Italien Italien 50,10

Lauf 3

25. September 2000, 19:59 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 James Carter Vereinigte Staaten USA 48,48
2 Eronilde de Araújo Brasilien Brasilien 48,76
3 Samuel Matete Sambia Sambia 48,98
4 Alwyn Myburgh Sudafrika Südafrika 49,25
5 Boris Gorban Russland Russland 49,29
6 Matthew Douglas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,53
7 Dinsdale Morgan Jamaika Jamaika 50,23
8 Erick Keter Kenia Kenia 51,25

Finale

Olympiasieger Angelo Taylor

27. September 2000, 20:35 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Angelo Taylor Vereinigte Staaten USA 47,50
2 Hadi Soua’an Al-Somaily Saudi-Arabien Saudi-Arabien 47,53 AS
3 Llewellyn Herbert Sudafrika Südafrika 47,81 NR
4 James Carter Vereinigte Staaten USA 48,04
5 Eronilde de Araújo Brasilien Brasilien 48,34
6 Paweł Januszewski Polen Polen 48,44
7 Fabrizio Mori Italien Italien 48,78
8 Hennadij Horbenko Ukraine Ukraine 49,01

Für das Finale hatten sich zwei US-Amerikaner qualifiziert. Komplettiert wurde das Finalfeld durch je einen Starter aus Brasilien, Italien, Polen, Saudi-Arabien, Südafrika und der Ukraine.

Als Favoriten galten zwei Hürdenläufer mit ausgezeichneten Leistungen in der Olympiasaison. Dies waren der US-Amerikaner Angelo Taylor und der Südafrikaner Llewellyn Herbert. Sie trafen hier auf den italienischen Weltmeister Fabrizio Mori. Weitere Anwärter auf vordere Platzierungen waren vor allem der WM-Vierte Eronilde de Araújo aus Brasilien und der WM-Fünfte Paweł Januszewski aus Polen, gleichzeitig amtierender Europameister.

Das Finale wurde lange Zeit von dem überraschend starken Hadi Soua’an Al-Somaily aus Saudi-Arabien angeführt. Taylor, auf der Bahn eins gestartet, kam zum Ende der Zielkurve näher an Al-Somaily heran. Eingangs der Zielgeraden lag der Läufer aus Saudi-Arabien jedoch immer noch vorn. Knapp hinter ihm folgte Taylor vor seinem Landsmann James Carter. Nicht weit zurück liefen fast auf einer Linie de Araújo, Januszewski und Mori. Auf den letzten Metern wurde es immer enger zwischen Taylor und Al-Somaily, der großes Stehvermögen zeigte. Im Ziel hatte Angelo Taylor mit gerade einmal drei Hundertstelsekunden Vorsprung in 47,50 s die Goldmedaille gewonnen. Hadi Soua’an Al-Somaily verbesserte als Zweiter seinen Asienrekord aus dem Halbfinale noch einmal um 61 Hundertstelsekunden. Weitere achtzehn Hundertstelsekunden hinter ihm errang Llewellyn Herbert die Bronzemedaille. Die Ränge vier bis sechs belegten in dieser Reihenfolge James Carter, Eronilde de Araújo und Paweł Januszewski.

Angelo Taylor gewann im 22. olympischen Finale die siebzehnte Goldmedaille für die USA über 400 Meter Hürden. Es war der fünfte US-Sieg in Folge in dieser Disziplin.

Hadi Soua’an Al-Somaily errang die erste olympische Medaille für Saudi-Arabien.

Videolinks

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise