Friesmühle

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Friesmühle
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 11′ 47″ N, 11° 51′ 48″ O
Höhe: 385 m ü. NHN
Einwohner: (2008)[1]
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472
Die Friesmühle im Februar 2018
Kapelle bei der Friesmühle

Friesmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage

Die Einöde liegt von Hohenfels aus etwa 1 km flussabwärts am linken Ufer des Forellenbaches, der in östlicher Richtung der Vils zufließt. Von der Staatsstraße 2234 zweigt eine Straße ab, die über den Forellenbach zur Friesmühle führt.

Geschichte

Die Mühle unterstand dem kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels und ist im Zinsbuch dieses Amtes von 1494 genannt.[2] Im Kartenwerk von Christoph Vogel von ca. 1600 ist das Anwesen als „Friesmuhl/Frießmuhl“ verzeichnet.[3] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Friesmühle aus zwei Anwesen, wobei das kleinere, das „Widengütl“, öd lag.[4]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf sowie die Einöden Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[5] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde dieser Steuerdistrikt in zwei Ruralgemeinden, nämlich Markstetten und Haasla, umgewandelt; die Friesmühle gehörte zur Ruralgemeinde Markstetten.[6] Diese wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet. Seitdem ist die Friesmühle ein Gemeindeteil von Hohenfels.

Gebäude- und Einwohnerzahl:

  • 1830: 5 Einwohner[7]
  • 1838: 12 „Seelen“, 1 Haus[8]
  • 1848: Müllerfamilie Ruidl[9]
  • 1861: 8 Einwohner, 4 Gebäude[10]
  • 1871: 11 Einwohner, 3 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Pferde, 5 Stück Rindvieh[11]
  • 1900: 2 Einwohner, 1 Wohngebäude[12]
  • 1925: 14 Einwohner, 1 Wohngebäude[13]
  • 1950: 5 Einwohner, 1 Wohngebäude[14]
  • 1987: 2 Einwohner, 1 Wohnhaus, 2 Wohnungen[15]
  • 2008: „ungenutzt“[1]

Auch heute ist nur eine Hausnummer im Gemeindeteil Friesmühle vergeben. Das oberschlächtige Wasserrad wurde 1913 durch eine Francis-Turbine ersetzt. 1950 wurde der Mahlbetrieb eingestellt, später auch das 1952 noch erweiterte Sägewerk aufgegeben.[16]

Kirchliche Verhältnisse

Friesmühle gehörte seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[17][18] Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule. – Die in der Nähe befindliche Kapelle „Gegeißelter Heiland“ aus dem 17./18. Jahrhundert gilt als Baudenkmal.[19]

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Mühle ausgeräumt. In: neumarktonline.de 12. April 2008
  2. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155 f.
  3. Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 8, 22
  4. Jehle, S. 488
  5. Jehle, S. 534
  6. Jehle, S. 543
  7. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 164
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
  9. Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für die Oberpfalz und von Regensburg, Nr. 31, 8. April 1848, Sp. 615 f.
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 258 (Digitalisat).
  16. Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 115 f.
  17. Frank/Paulus, S. 22
  18. Jehle, S. 288
  19. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 148